Die Neue Liste Eber­mann­stadt stellt sich den Her­aus­for­de­run­gen des demo­gra­phi­schen Wandels

Einen span­nen­den und zugleich abwechs­lungs­rei­chen Abend erleb­ten die Teil­neh­mer am Info­Treff der Neu­en Liste Eber­mann­stadt zum The­ma „Demo­gra­phi­scher Wan­del und länd­li­cher Raum“. Im erneut voll besetz­ten Resen­görg-Saal mach­ten Bür­ger­mei­ster­kan­di­da­tin Chri­stia­ne Mey­er und der Land­rats­kan­di­dat der Frei­en Wäh­ler, Klaus Schu­len­burg, klar, was es für den länd­li­chen Raum und spe­zi­ell auch für Eber­mann­stadt bedeu­tet, wenn der Anteil der jun­gen Men­schen an der Bevöl­ke­rung lang­fri­stig zurück­geht, wäh­rend der Anteil der über 65-Jäh­ri­gen steigt.

Auch für die Wie­sent­tal­ach­se und das Ober­land gilt, was Schu­len­burg anhand von Sta­ti­sti­ken beleg­te: Infra­struk­tur, sozia­le Dien­ste, Bil­dungs­ein­rich­tun­gen müs­sen von einer gerin­ger wer­den­den Zahl von Berufs­tä­ti­gen finan­ziert wer­den. Qua­li­fi­zier­te jun­ge Men­schen wan­dern viel­fach in die Bal­lungs­räu­me ab. Für Orte wie Eber­mann­stadt stellt sich die Fra­ge, wie sie den Bevöl­ke­rungs­rück­gang stop­pen kön­nen, damit Stra­ßen und Grün­an­la­gen, Betreu­ungs­an­ge­bo­te und KiTas, Sport­stät­ten usw. erhal­ten wer­den kön­nen. Zuwan­de­rungs­ge­win­ne sind dabei der Fak­tor, der am ehe­sten noch beein­flusst wer­den kann. Des­halb hängt, so Chri­stia­ne Mey­er, viel davon ab, dass Eber­mann­stadt lang­fri­stig ein attrak­ti­ver Stand­ort bleibt, für Fami­li­en eben­so wie für Inve­sto­ren aus der Wirtschaft.

Mey­er beton­te vor allem die Bedeu­tung der Innenstadt.Diese bie­tet nicht nur Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, son­dern trägt als Herz und Mit­te der Stadt auch zur Iden­ti­fi­ka­ti­on der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit ihrem Gemein­we­sen bei, von der Bedeu­tung für den Tou­ris­mus ganz zu schwei­gen. Ange­sichts der Leer­stän­de von Laden­ge­schäf­ten in den Geschäfts­vier­teln Eber­mann­stadts dür­fe man nicht in Klein­mut und Hoff­nungs­lo­sig­keit ver­fal­len. „Wie soll ein Inve­stor Ver­trau­en in Eber­mann­stadt set­zen, wenn die Eber­mann­städ­ter es sel­ber nicht haben?“, frag­te sie ihre Zuhö­rer. Des­halb müss­ten die Ideen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein­be­zo­gen wer­den, z.B. durch eine für alle Inter­es­sier­ten offe­ne „Zukunfts­werk­statt“.

In die­sem Zusam­men­hang for­der­te Mey­er erneut einen Stadt­rats­be­schluss, das Bau­leit­ver­fah­ren „Früh­gär­ten“ für die Ansied­lung eines Super­markts am Orts­rand zu been­den. Ein sol­ches Vor­ha­ben wür­de­für die Innen­stadt eine schwe­re Beein­träch­ti­gung darstellen.

Auch die Vor­be­hal­te der Neu­en Liste gegen­über einem neu­en Bau­ge­biet „Ehr­lich“ jen­seits des Stadt­parks mach­te Mey­er deut­lich. Sie bezeich­ne­te es als„ein ver­al­te­tes Modell aus den acht­zi­ger und neun­zi­ger Jah­ren“, das den Vor­ga­ben des neu­en Bau­ge­setz­buchs zuwi­der­lau­fe. Die Stadt habe bis­her nicht genug für die Nut­zung bestehen­der Bau­lücken getan und sich viel zu wenig für die Qua­li­täts­ver­bes­se­rung bestehen­der Anwe­sen ein­ge­setzt. Des­halb stell­te Mey­er für den Fall ihrer Wahl eine Stabs­stel­le Stadt­ent­wick­lung in Aus­sicht. Die­se wür­de vor allem als Ideen- und Impuls­ge­ber für Sanie­rungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­te die­nen. Als Bei­spiel nann­te Mey­er unter ande­rem die Situa­ti­on im Bereich der Gast­stät­te „Zum Bayrischen“.

Der Grund­satz der Innen­ent­wick­lung muss laut Mey­er auch für die Zukunft der zu Eber­mann­stadt gehö­ren­den Dör­fer gel­ten. „Die Sor­ge um die Orts­tei­le darf mit der Dorf­er­neue­rung nicht auf­hö­ren“, sag­te sie wört­lich. Sie sol­len wei­ter­hin Hei­mat für ihre Bewoh­ner sein. Des­halb kom­me es dar­auf an, ihren Kern als leben­di­ges Zen­trum zu erhal­ten. Dabei gehe es nicht um äußer­li­che Ver­schö­ne­rung, son­dern mehr noch um ein leben­di­ges Mit­ein­an­der im Dorf. Die Stadt ins­ge­samt müs­se hier ihre Ver­ant­wor­tung wahrnehmen.

Am Bei­spiel der Feri­en­be­treu­ung mach­te Mey­er außer­dem deut­lich, dass eine fami­li­en­freund­li­che Stadt auch Ver­läss­lich­keit und vor allem ein wache­res Bewusst­sein der Ver­ant­wort­li­chen für die Bedürf­nis­se berufs­tä­ti­ger Eltern und ihrer Kin­der bie­ten muss.

In der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on mel­de­te sich auch der Kreis­vor­sit­zen­de des Bun­des Natur­schutz, Kat­ten­beck, zu Wort. Er rief zum Wider­stand gegen einen Aus­bau der Ost­span­ge Forch­heim auf, durch den eine Flut von Schwer­last­ver­kehr auf Eber­mann­stadt zukä­me. Chri­stia­ne Mey­er skiz­zier­te ihre Vor­stel­lun­gen zur För­de­rung der Wirt­schaft. Beson­de­res Inter­es­se fand in die­sem Zusam­men­hang die Schil­de­rung von Tom Ber­tels­ho­fer, der mit sei­ner Frau Bir­git die Fir­ma „Die Bee­ren­bau­ern“ in Nie­derm­irsberg gegrün­det hat und sie aus beschei­de­nen Anfän­gen zu einem flo­rie­ren­den Deme­ter-Betrieb aus­ge­baut hat. Ber­tels­ho­fer belie­fert mit sei­nen Bio-Frucht­auf­stri­chen unter ande­rem die Super­markt­ket­te tegut. An sei­nem Bei­spiel wird deut­lich, wie krea­ti­ve Ideen und Enga­ge­ment zu einer Erfolgs­ge­schich­te im länd­li­chen Raum wer­den können.

Eine Erfolgs­ge­schich­te möch­te auch Chri­stia­ne Mey­er mit der Neu­en Liste Eber­mann­stadt bei der kom­men­den Wahl schreiben.Ihr Auf­ruf zu einer mög­lichst brei­ten Gemein­sam­keit im neu­en Stadt­rat und zu einer neu­en poli­ti­schen Kul­tur der Offen­heit und der Koope­ra­ti­on stieß im Publi­kum auf leb­haf­ten Beifall.