Bam­berg: Ärger wegen Gel­ber Säcke

Box im Rat­haus oft leer – Infor­ma­tio­nen zum Dua­len System

Die Gel­ben Säcke sind aus – schon wie­der! Da steht die Box im Foy­er des Rat­hau­ses und ist leer. Für zahl­rei­che Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein guter Grund, ihrem Unmut dar­über in der Info­thek Luft zu machen. Dass die Beschwer­de­füh­rer beim Bür­ger­ser­vice an der fal­schen Stel­le sind, ist ihnen gar nicht bewusst. Zustän­dig für die Gel­ben Säcke ist das DSD (Dua­les System Deutsch­land) GmbH, vor Ort ist die Ver­tei­lung Sache des ört­li­chen Ent­sor­gungs­un­ter­neh­mens, seit 01.01.2014 ist dies die Fir­ma Remon­dis. Dass die Rol­len im Rat­haus erhält­lich sind, sei eine rei­ne Ser­vice­lei­stung der Stadt­ver­wal­tung, so Karin Köber­lein, die die Abtei­lung Abfall­wirt­schaft im Umwelt­amt lei­tet. Dies sei vie­len Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aber so selbst­ver­ständ­lich, dass der Ärger regel­mä­ßig groß ist, wenn die Rol­len nicht aus­lie­gen und der Nach­schub ausbleibt.

Schon Ende letz­ten Jah­res hät­ten vie­le Bür­ger ver­ge­bens gewar­tet, bedau­ert Köber­lein. Anfra­gen der Stadt­ver­wal­tung beim hei­mi­schen Ent­sor­ger sei­en, regel­mä­ßig mit Ter­min­zu­sa­gen beant­wor­tet wor­den, die Ter­mi­ne sei­en aber ergeb­nis­los ver­stri­chen. Hin­ter­grund ist, dass aus Sicht der DSD GmbH das Kon­tin­gent für die Stadt Bam­berg schon ver­braucht war. Die Men­gen an Gel­ben Säcken, die einer Kom­mu­ne zuge­teilt wür­den, sei­en sta­ti­stisch berech­net und in die dor­ti­ge Preis­kal­ku­la­ti­on ein­ge­flos­sen. Wie rea­li­stisch die Kon­tin­gen­te berech­net wur­den, sei schwer zu beur­tei­len, gibt Köber­lein zu beden­ken. Sicher­lich nicht berück­sich­tigt wor­den sei dabei, dass der eine oder ande­re Sack für ande­re Zwecke als die Samm­lung und Ent­sor­gung von Umver­packun­gen ver­wen­det wür­den: Eigent­lich schei­ne das Mate­ri­al viel zu dünn, tat­säch­lich kön­ne man die hell­gel­be Folie aber doch zum Ein­packen von Pflanz­kü­beln, als gewöhn­li­chen Müll­beu­tel oder zum Zusam­men­hal­ten grö­ße­rer Men­gen leich­ter Mate­ria­li­en – wie Pla­stik­fla­schen auf dem Weg zum Pfand­au­to­ma­ten – gebrauchen.

Bei Unmuts­äu­ße­run­gen der Bür­ger kom­me, zudem gele­gent­lich der finan­zi­el­le Aspekt ins Spiel. Wie kön­ne etwas nicht da sein, das der Bür­ger doch bezahle?
Tat­säch­lich läuft das mit der Finan­zie­rung so: Die Samm­lung, Sor­tie­rung und Ver­wer­tung von gebrauch­ten Ver­kaufs­ver­packun­gen finan­ziert sich über Betei­li­gungs­ent­gel­te der Her­stel­ler und Ver­trei­ber an die dua­len Syste­me. Gezahlt wer­de nur für in Deutsch­land in Ver­kehr gebrach­te Ver­packun­gen. Dabei rich­tet sich das jewei­li­ge Ent­gelt aus­schließ­lich nach dem ein­ge­setz­ten Mate­ri­al und dem Gewicht der Verpackung.

Bei (fast) jedem Ein­kauf ist heut­zu­ta­ge eine Ver­packung dabei. Die kön­ne aus Pap­pe sein, aus Pla­stik oder aus Blech. Beim Bezah­len an der Kas­se zah­le der Käu­fer einen klei­nen Bei­trag mit dem Kauf­preis. Die­ser Bei­trag wer­de an die Gesell­schaft „Dua­les System Deutsch­land“ abge­führt, damit die­se Gesell­schaft den Ver­packungs­müll abhole.