Erz­bi­schof Schick erin­nert beim Neu­jahrs­emp­fang der Stadt Hall­stadt an Prio­ri­tät von Ehe und Familie

Symbolbild Religion

„Kir­che muss poli­tisch sein, weil die Gesell­schaft christ­li­che Wer­te braucht”

(bbk) Die Bedeu­tung christ­li­cher Wer­te und Tugen­den in der Poli­tik hat der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick betont. Die Kir­che müs­se poli­tisch sein, ohne sich par­tei­po­li­tisch ver­ein­nah­men zu las­sen, sag­te Schick am Don­ners­tag beim Neu­jahrs­emp­fang der Stadt Hall­stadt bei Bam­berg. „Die Kir­che ist poli­tisch, indem sie der Welt und der Mensch­heit das Evan­ge­li­um mit den Zehn Gebo­ten, dem Haupt­ge­bot der Näch­sten­lie­be, der Berg­pre­digt und den christ­li­chen Tugen­den ver­kün­digt“, sag­te der Erz­bi­schof. Sie habe die Auf­ga­be, die christ­li­chen Wer­te in der Gesell­schaft zu fördern.

Zu den wich­tig­sten Auf­ga­ben der Poli­tik zählt laut Schick die För­de­rung von Ehe und Fami­lie. Auch Allein­er­zie­hen­den und Geschie­de­nen sol­le hilf­reich zur Sei­te gestan­den wer­den, den­noch müs­se die Fami­lie, wie es die Ver­fas­sung vor­sieht, den Vor­rang behal­ten. „Die Fami­lie, die aus Mann und Frau besteht, die in der Ehe ver­bun­den sind und in der die Kin­der Gebor­gen­heit und Gemein­schaft erfah­ren, ist Keim­zel­le und Bio­top jeder Gesell­schaft und ihrer Zukunft.“

Die Poli­tik müs­se der Ehe und Fami­lie den nöti­gen Bestand garan­tie­ren: „Dazu sol­len län­ge­re Erzie­hungs­zei­ten aner­kannt, und die Erzie­hung von Kin­dern ent­lohnt und ren­ten­wirk­sam wer­den.“ Kin­der soll­ten fer­ner mehr Unter­stüt­zung durch Kin­der­geld, Erzie­hungs­geld und auch Betreu­ungs­geld bekom­men. Natür­lich müs­se auch ein aus­rei­chen­des Betreu­ungs­an­ge­bot gesi­chert wer­den, von der Krip­pe über den Kin­der­gar­ten bis zur Nach­mit­tags­be­treu­ung von Schulkindern.

Mit christ­li­cher Poli­tik sei­en Natio­na­lis­mus, Chau­vi­nis­mus, Aus­län­der­feind­lich­keit, Ras­sis­mus und Aus­gren­zung von Men­schen mit Behin­de­rung nicht ver­ein­bar, beton­te Schick. Zum Christ­li­chen gehö­ren die unan­tast­ba­re Men­schen­wür­de und die Ach­tung der Men­schen­rech­te, die für alle gelten.

Zu den christ­li­chen Tugen­den zähl­ten auch Anstand und Wohl­wol­len, füg­te Schick hin­zu. Wo Anstand herr­sche, gebe es kein Mob­bing und kein her­ab­wür­di­gen­des Getrat­sche, was Papst Fran­zis­kus als „Spra­che des Teu­fels“ bezeich­ne­te. „Wenn jeder mit allen ande­ren anstän­dig umgeht, ent­steht auch kein ‚Shits­torm‘ auf Face­book oder Twit­ter, da wer­den auch Kin­der, Schwan­ge­re und Behin­der­te zuvor­kom­mend behan­delt.“ Für jede Gesell­schaft sei­en auch die Wer­te der Treue, Ver­läss­lich­keit und Wahr­haf­tig­keit unabdingbar.

Chri­sten und Kir­che spiel­ten in der Gesell­schaft eine tra­gen­de Rol­le. Kei­ne Orga­ni­sa­ti­on brin­ge so vie­le Ehren­amt­li­che her­vor wie die christ­li­chen Kir­chen. Kei­ne Insti­tu­ti­on lei­ste so viel für die Gesell­schaft mit Kin­der­gär­ten, Schu­len, Alten­hei­men und Hos­pi­zen wie die Kir­chen, sag­te Schick und schloss mit den Wor­ten: „Es kom­men jeden Sonn­tag mehr Chri­sten zu den Got­tes­dien­sten zusam­men als sich in allen Sta­di­en Deutsch­lands zum Fuß­ball ver­sam­meln. Das ist gut und soll so blei­ben für das Christ­li­che in der Gesell­schaft, die von Vor­aus­set­zun­gen lebt, die sie sich selbst nicht geben kann.“