Land­kreis Bam­berg: SPD-Bür­ger­kon­vent – Heinz Jung tritt an!

hjungIn einem histo­risch ein­ma­li­gen Ver­fah­ren wähl­ten Bür­ger aus dem Land­kreis Bam­berg den Grund- und Mit­tel­schul­rek­tor Heinz Jung zum SPD-Land­rats­kan­di­da­ten für die anste­hen­de Kom­mu­nal­wahl im März 2014. Der Bür­ger­kon­vent im Frens­dor­fer Bau­ern­mu­se­um mar­kier­te den Abschluss der drei­mo­na­ti­gen Kan­di­da­ten­fin­dung „Wer tritt an“. Hier­bei konn­ten alle Bewoh­ner des Land­krei­ses Bam­berg gleich­be­rech­tigt zu den Mit­glie­dern der Par­tei­ba­sis am Aus­wahl­pro­zess des SPD-Land­rats­be­wer­bers mitwirken.

„Wir wol­len mehr Demo­kra­tie wagen“, zitier­te die stell­ver­tre­ten­de Kreis­vor­sit­zen­de der SPD Bam­berg-Land Yas­min Birk den ehe­ma­li­gen Bun­des­kanz­ler Wil­ly Brand zu Beginn der Ver­an­stal­tung. „Und die Reso­nanz aus der Bevöl­ke­rung war dabei über­wäl­ti­gend“, ergänz­te Jonas Merz­bach­er. Der SPD-Unter­be­zirks­vor­sit­zen­de mode­rier­te und führ­te durch den Wahl­abend im Frens­dor­fer Bau­ern­mu­se­um. Es gab meh­re­re Bewer­ber für den Bür­ger­kon­vent, doch nur einer erfüll­te alle Auf­la­gen, wel­che für die SPD-Land­rats­kan­di­da­tur gestellt wur­den. „Zwei Bewer­ber schei­ter­ten an der not­wen­di­gen Unter­stüt­zer­li­ste mit den zu sam­meln­den Unter­schrif­ten. Eben­falls zwei Inter­es­sen­ten erfüll­ten nicht den sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Wer­te­kom­pass, wel­chen wir für eine kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit mit der Kreis­tags­frak­ti­on für wich­tig erach­ten“, so Merzbacher.

Letzt­lich wur­den alle anwe­sen­den Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in gehei­mer Wahl um die Unter­stüt­zung des Bund­na­tur­schutz- Kreis­vor­sit­zen­den Heinz Jung befragt. Durch sei­ne Bewer­bungs­re­de konn­te der ehe­ma­li­ge Gewerk­schafts­funk­tio­när 92,8% der Anwe­sen­den für sei­ne Kan­di­da­tur begei­stern. Als eine der her­aus­ra­gen­den Auf­ga­ben für den künf­ti­gen Land­rat beton­te Jung die kom­mu­na­le Umset­zung der Ener­gie­wen­de durch die Stär­kung der Regio­nal­wer­ke. „Ich ste­he für feste Lini­en und einen kla­ren Wer­te­kom­pass.“ Der 56-jäh­ri­ge beton­te in sei­ner Rede neben der Bedeu­tung öko­lo­gisch-nach­hal­ti­ger Poli­tik die För­de­rung ört­li­cher Bil­dungs­ein­rich­tun­gen als zwei­tes gro­ßes Anlie­gen. „Es kann nicht sein, dass der Frei­staat Bay­ern sei­ne Kom­mu­nen trotz Bil­dungs­auf­trag immer mehr im Regen ste­hen lässt. Hier müs­sen wir gegensteuern!“

Auch beim The­ma ÖPNV sieht Jung Hand­lungs­be­darf. „Der Schul­bus­tou­ris­mus muss ein Ende haben! Es ist nicht zu ver­ant­wor­ten, dass Kin­der auf dem täg­li­chen Schul­weg eine zwei­stün­di­ge Rei­se durch den hal­ben Land­kreis auf sich zu neh­men haben. Das hat nichts mit Bil­dungs­ge­rech­tig­keit oder Chan­cen­gleich­heit zu tun.“ Jung sprach sich dafür aus, den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr beson­ders in den länd­li­che­ren Regio­nen aus­bau­en zu wollen.

Dort gel­te es auch, den Netz­aus­bau und die Sanie­rung der Stra­ßen zu for­cie­ren. „Wenn wir nicht auf­pas­sen, schaf­fen wir eine Mehr­klas­sen­ge­sell­schaft mit erheb­li­chen Stand­ort­nach­tei­len für Men­schen und Betrie­be auf dem Land“, erklär­te Jung den Anwesenden.

Der mehr­fa­che Unter­neh­mens­grün­der sieht die Bür­ger­be­tei­li­gung und das Gespräch mit der Wirt­schaft als ein wich­ti­ges Mit­tel für eine effi­zi­en­te und erfolg­rei­che Poli­tik. „Nur wenn ich weiß, wo es brennt, kann ich ver­nünf­ti­ge Ent­schei­dun­gen tref­fen. Ich wer­de Bür­ger- und Wirt­schafts­fo­ren abhal­ten. Funk­tio­nä­re, Man­dats­trä­ger und Ver­ei­ne wer­den dabei mit ein­be­zo­gen.“ Wei­ter spricht sich Heinz Jung für eine ver­stärk­te För­de­rung der Ver­ei­ne im Land­kreis aus. „Lei­der erfor­dern ehren­amt­li­che Auf­ga­ben oft den zeit­li­chen Auf­wand eines Zweit­jobs. Vie­le Ver­ei­ne benö­ti­gen mehr Unter­stüt­zung, zum Bei­spiel durch eine zen­tra­le Anlauf- und Bera­tungs­stel­le im Land­rats­amt“, erklär­te Jung.

Die Mehr­heit der anwe­sen­den Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zeig­te sich über die Rede und das Abstim­mungs­er­geb­nis des 56 –jäh­ri­gen begei­stert. Der stell­ver­tre­ten­de SPD-Kreis­vor­sit­zen­de Peter Groß­kopf fass­te das Ver­fah­ren „Wer tritt an“ zusam­men: „In Deutsch­land gab es bis heu­te wohl kaum einen demo­kra­ti­sche­ren Weg zur Kan­di­da­ten­no­mi­nie­rung.“ „Und neben­bei haben wir einen kom­pe­ten­ten und her­aus­ra­gen­den Land­rats­kan­di­da­ten aus der Bür­ger­schaft gewon­nen“, ergänz­te der Kreis­rat Mar­kus Zir­kel. Nach der Ver­an­stal­tung erklär­ten bei­de die offi­zi­el­le Nomi­nie­rung durch die SPD – Dele­gier­ten im Janu­ar als Formalie.