Eber­mann­stadt: Vier­ling berei­tet Elek­tro­nik-Seri­en­fer­ti­gung mit 01005-Tech­no­lo­gie vor

01005-Pro­jekt­grup­pe trifft sich in Ebermannstadt

In Zusam­men­ar­beit mit der Pro­jekt­grup­pe „01005-Pro­zess­fen­ster“ um den Lehr­stuhl für Fer­ti­gungs­au­to­ma­ti­sie­rung und Pro­duk­ti­ons­sy­ste­ma­tik (FAPS) der Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg berei­tet Vier­ling den Ein­stieg in die Seri­en­fer­ti­gung in Bau­form 01005 vor. Die Bezeich­nung 01005 beschreibt elek­tro­ni­sche Bau­tei­le, die nur 0,2 mal 0,4 Mil­li­me­ter groß sind. Seri­en­fer­ti­gung mit 01005-Bau­tei­len ist in Asi­en bereits weit ver­brei­tet, zum Bei­spiel bei der Her­stel­lung von Smart­phones. Die 01005-Pro­jekt­grup­pe traf sich zuletzt in Eber­mann­stadt, um Design- und Ver­ar­bei­tungs­richt­li­ni­en zu dis­ku­tie­ren. Neben Vier­ling und dem Lehr­stuhl FAPS gehö­ren dem pro­jekt­be­glei­ten­den Aus­schuss unter ande­rem ASM, Bosch, Con­ti­nen­tal, Heraeus, Laser­Job, Mie­le und Vis­com an.

Design- und Ver­ar­bei­tungs­richt­li­ni­en für 01005

In Eber­mann­stadt ging es um die vie­len klei­nen Anpas­sun­gen im Fer­ti­gungs­pro­zess, die zur 01005-Ein­füh­rung erfor­der­lich sind. „Aktu­ell kon­zen­trie­ren wir uns auf den Scha­blo­nen­druck, da die­ser einen gro­ßen Teil der mög­li­chen Fer­ti­gungs­feh­ler begrün­det“, erklärt Ste­fan Här­ter, Pro­jekt­lei­ter am Lehr­stuhl FAPS. „Wir testen unter ande­rem Ein­fluss­fak­to­ren, wie die Dicke der Scha­blo­nen oder die ein­ge­setz­te Lot­pa­ste, um Pro­zess­pa­ra­me­ter zu iden­ti­fi­zie­ren und zu bewer­ten.“ Ergeb­nis wer­den all­ge­mein gül­ti­ge, pro­zess­über­grei­fen­de Design- und Ver­ar­bei­tungs­richt­li­ni­en sein, die zuver­läs­si­ge Pro­zes­se bei der SMT-Bestückung (Sur­face Moun­ted Tech­no­lo­gy) mit 01005-Bau­tei­len ermög­li­chen. „Die vor­han­de­nen Richt­li­ni­en der Bau­tei­le­her­stel­ler und des IPC (Insti­tu­te for Prin­ted Cir­cuits) lie­gen teil­wei­se weit aus­ein­an­der“, erklärt Ste­fan Här­ter. „In der Pra­xis sind sie nur schwer umsetzbar.“

Bestücken, Löten und AOI im Griff

„Es ist groß­ar­tig, mit dem FAPS und Spit­zen­un­ter­neh­men der Bran­che zusam­men­zu­ar­bei­ten, um eine neue Tech­no­lo­gie vor­an­zu­brin­gen“, sagt Andre­as Lebrecht, Fer­ti­gungs­lei­ter und ver­ant­wort­lich für das 01005-Pro­jekt bei Vier­ling. „Nach vie­len Tests sind wir jetzt in der Lage, 01005-Bau­tei­le zuver­läs­sig zu plat­zie­ren, zu löten und optisch zu kon­trol­lie­ren. Sobald wir den Lot­pa­sten­druck wei­ter opti­miert haben, kön­nen wir 01005-Seri­en in kon­stant hoher Qua­li­tät pro­du­zie­ren.“ Vor­aus­set­zung ist, dass Vier­ling in den ver­gan­ge­nen Mona­ten meh­re­re Hun­der­tau­send Euro in Aus­rü­stung inve­stiert hat, dar­un­ter ein Bestückungs­au­to­mat und umfang­rei­ches Zube­hör für die SMT-Linien.

Vor­sprung durch 01005

Bis­her gibt es in Euro­pa kaum EMS-Dienst­lei­ster (Elec­tro­nic Manu­fac­tu­ring Ser­vices), die Seri­en­fer­ti­gung in 01005-Tech­no­lo­gie anbie­ten. Die­se Bau­tei­le kom­men vor allem in der Mas­sen­fer­ti­gung von Elek­tro­nik zum Ein­satz, die seit Jah­ren über­wie­gend in Asi­en statt­fin­det. Inzwi­schen beginnt 01005-Tech­no­lo­gie in anspruchs­vol­le elek­tro­ni­sche Bau­grup­pen in mitt­le­ren Stück­zah­len vor­zu­drin­gen. „Dies ist das Markt­seg­ment von Vier­ling. Zwei unse­rer Kun­den wer­den 2014 mit ersten 01005-Pro­jek­ten in Seri­en gehen“, sagt Geschäfts­füh­rer Mar­tin Vier­ling. „Durch unse­ren tech­ni­schen Vor­sprung rech­nen wir schnell mit wei­te­ren Kunden.“

Vor­ha­ben des DVS, geför­dert von der AiF

Das Pro­jekt „01005-Pro­zess­fen­ster“ ist ein For­schungs­vor­ha­ben der Indu­stri­el­len Gemein­schafts­for­schung (IGF) des Deut­schen Ver­ban­des für Schwei­ßen und ver­wand­te Ver­fah­ren e.V. (DVS). Es wird über die AiF (Arbeits­ge­mein­schaft indu­stri­el­ler For­schungs­ver­ei­ni­gun­gen) im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der indu­stri­el­len Gemein­schafts­for­schung und ‑ent­wick­lung vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie gefördert.

Über Elec­tro­nic Manu­fac­tu­ring Ser­vices (EMS)

Elec­tro­nic Manu­fac­tu­ring Ser­vices (EMS) umfas­sen die kom­plet­te Auf­trags­fer­ti­gung elek­tro­ni­scher Bau­grup­pen, Gerä­te und Syste­me: von Pro­dukt­kon­zept und ‑ent­wick­lung über Mate­ri­al­ma­nage­ment, Lei­ter­plat­ten-Bestückung und End­mon­ta­ge bis zu Repa­ra­tur­dienst­lei­stun­gen, aus­ge­feil­ten Prüf­kon­zep­ten und welt­wei­ter Aus­lie­fe­rung. Kun­den von EMS-Dienst­lei­stern kom­men aus allen Bran­chen, dar­un­ter Automatisierungs‑, Automobil‑, Energie‑, Informations‑, Luftfahrt‑, Medizin‑, Steue­rungs- und Umwelt­tech­no­lo­gie. Typi­sche EMS-Pro­jek­te rei­chen von der SMD-Bestückung bis hin zur Kon­zep­ti­on, Ent­wick­lung (Hard­ware und Soft­ware), Fer­ti­gung und Aus­lie­fe­rung kom­plet­ter Gerä­te und Systeme.

Über Vier­ling

Die Vier­ling Pro­duc­tion GmbH aus Eber­mann­stadt bei Nürn­berg bie­tet Elec­tro­nic Manu­fac­tu­ring Ser­vices (EMS) für Unter­neh­men aller Bran­chen. Als EMS-Anbie­ter fer­tigt und ent­wickelt Vier­ling Elek­tro­nik von der Bau­grup­pe bis zum kom­ple­xen elek­tro­ni­schen Gerät oder System. Das Ange­bot reicht vom Pro­dukt­kon­zept sowie dem Hard- und Soft­ware-Design über Elek­tronik­fer­ti­gung mit SMD-Bestückung und THT-Bestückung bis zur End­mon­ta­ge. Kun­den von Vier­ling kom­men unter ande­rem aus den Bran­chen Automatisierungs‑, Energie‑, Informations‑, Luftfahrt‑, Medizin‑, Steue­rungs- und Umwelt­tech­nik. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: www​.vier​ling​.de .