Trach­ten­näh­kurs des Frän­ki­sche Schweiz- Ver­ein im Krea­tiv­zen­trums Mor­sch­reuth war schnell ausgebucht

Die Teilnehmer des Trachtennähkurses unter Leitung von Marianne Bogner (ganz links) mit ihren neuen selbst gemachten Kleidern im Gasthaus Zur Einkehr in Morschreuth. Mit auf dem Bild als einziger Mann: der 1. FSV-Vorsitzende Reinhardt Glauber (2.v.links). Ganz links die Kursleiterin Marianne Bogner.

Die Teil­neh­mer des Trach­ten­näh­kur­ses unter Lei­tung von Mari­an­ne Bogner (ganz links) mit ihren neu­en selbst gemach­ten Klei­dern im Gast­haus Zur Ein­kehr in Mor­sch­reuth. Mit auf dem Bild als ein­zi­ger Mann: der 1. FSV-Vor­sit­zen­de Rein­hardt Glau­ber (2.v.links). Ganz links die Kurs­lei­te­rin Mari­an­ne Bogner

Frau­en­trach­ten sind der­zeit in, des­halb war der Trach­ten­näh­kurs des Frän­ki­sche Schweiz- Ver­ein im Krea­tiv­zen­trums Mor­sch­reuth schnell aus­ge­bucht. Das Ergeb­nis der modi­schen Nähe­rei führ­ten neun der am Kurs teil genom­me­nen Damen im Gast­haus zur Ein­kehr in Mor­sch­reuth der Öffent­lich­keit vor. Das Geheim­nis der neu erwach­ten Popu­la­ri­tät an der Trach­ten­mo­de lüf­te­te die Arbeits­kreis­lei­te­rin „Han­na“ Erl­wein bei der Vor­stel­lung der ein­zel­nen Klei­der: die Far­ben sind jetzt etwas kräf­ti­ger und modisch ange­haucht, dick machen­de Pol­ster – vor allem um die Hüf­ten – frü­her Syn­onym für gebär­freu­di­ge Becken – fie­len weg. Dazu kommt die gro­ße Aus­wahl an Stof­fen, wie sie heu­te getra­gen wer­den. Das alles ergibt eine Viel­zahl von Varia­ti­ons­mög­lich­kei­ten, so dass kein Kleid dem ande­ren gleicht und die Indi­vi­dua­li­tät betont wird. Geblie­ben ist der typi­sche Frän­ki­sche-Schweiz-Schnitt, „damit man erkennt, woher die Trä­ge­rin kommt“, mein­te Erl­wein. 40 Stun­den waren die Damen in der „Leh­re“ bei der Schnei­de­rin Mari­an­ne Bogner. Sie stammt aus Bie­ber­bach und ist in Fach­krei­se bekannt für ihre Trach­ten­schnei­de­rei. Min­de­stens genau­so lan­ge wie der Kurs dau­er­te die „Heim­ar­beit“, wenn es bei­spiels­wei­se dar­um ging, den Rock zu „Stif­teln“ berich­te­te die Leh­re­rin. „Es hat­te etwas beru­hi­gen­des, das Stif­teln“ mein­te Kurs­teil­neh­me­rin Moni­ka Kör­ber aus Lei­mers­berg rück­blickend. Sie ist vor allem stolz dar­auf „etwas schö­nes für mich gemacht zu haben“.

Ger­trud Wies­h­ei­er aus Klein­ge­see ergänz­te, dass ihr wich­tig war „die Lust an tra­di­tio­nel­ler Klei­dung zu pfle­gen und eine eige­ne Tracht selbst genäht zu haben“. Von ihr stammt die Idee, vom übri­gen Trach­ten­stoff eine Kra­wat­te für den Ehe­mann zu nähen – solan­ge es noch kei­ne Män­ner­tracht gibt, was bedau­ert wur­de von den anwe­sen­den Ehe­män­nern der teil­ge­nom­me­nen Frau­en. Bri­git­te Reinl-Kraus aus Forch­heim und Kath­rin Eilen­berg aus Ecken­tal war die Grup­pen­ar­beit ein wich­ti­ger Fak­tor. „In gemein­sa­mer Näh­ar­beit etwas ein­ma­li­ges zu schaf­fen ist das Größ­te“ mein­ten sie. Doro­thea Baum­gart­ner aus Möh­ren­dorf nann­te als Teil­neh­mer­grund die schon län­ger andau­ern­de „Suche nach einem neu­en pas­sen­den Klei­dungs­stück für den Got­tes­dienst“. Da sie nicht fün­dig wur­de, näh­te Sie es jetzt kur­zer­hand sel­ber. San­dra Kai­ser aus Bai­er­s­dorf erfüll­te sich mit der Tracht eben­falls einen lang geheg­ten Wunsch: Es macht ihr Spaß „selbst die Stof­fe aus­zu­wäh­len und nach und nach die eige­ne Tracht ent­ste­hen zu sehen“. Die­se Freu­de teilt sie mit Bet­ti­na Schrei­ner aus Pretz­feld, die eben­falls „Spaß am Sel­ber­ma­chen“ als Teil­nah­me­grund angab. Mar­ti­na Bör­ner aus Forch­heim fühlt sich in Tracht sehr wohl. Des­halb war es Ihr schon lan­ge ein Anlie­gen, „eine ech­te frän­ki­sche Tracht, kein Dirndl, zu besit­zen“. Die wei­te­ste Anrei­se hat­te Bär­bel Eilen­mül­ler aus Auer­bach in der Ober­pfalz. „Eigent­lich stam­me ich aus Sach­sen-Anhalt und ich bin gekom­men, weil mich das The­ma sehr inter­es­siert“ sag­te Sie. Mit dem Ergeb­nis des Kur­ses waren alle Damen „hoch zufrie­den“. Und sie ver­spra­chen, die Tracht immer bei pas­sen­den Gele­gen­hei­ten zu tra­gen; bei Fami­li­en­fei­ern und bei öffent­li­chen Auftritten.

200 Euro an Mate­ri­al­ko­sten waren für die Tracht not­wen­dig, mein­te Arbeits­kreis­lei­te­rin Johan­na Erl­wein und jede “Trach­ten­frau bekam als Beloh­nung der Mühe, das vom Arbeits­kreis eigens kre­ierte „Label“ zum Ein­nä­hen, damit nach außen deut­lich gemacht wird, dass die­se Tracht eine „ech­te Frän­ki­sche Schweiz- Tracht“ ist. Die mei­sten der Damen erklär­ten sich spon­tan bereit, in einem wei­te­ren Kurs unter Lei­tung von Mari­an­ne Bogner, die zum Trach­ten­kleid pas­sen­de Jacke sel­ber zu nähen. Rein­hardt Glau­ber, der erste Haupt­vor­sit­zen­de des Frän­ki­sche Schweiz- Ver­ein (FSV) war mit sei­ner Frau Doro­thea bei der Prä­sen­ta­ti­on dabei. Ihm gefiel die Tracht „außer­or­den­lich gut“ und auch sei­ne Frau klatsch­te kräf­tig mit, als die Kurs­da­men ihre Trach­ten vor­führ­ten und Details erklär­ten. Die Lei­te­rin des Krea­tiv­zen­trums Eri­ka Stri­gl gab bekannt, das auf­grund der hohen Nach­fra­ge 2014 ein wei­te­rer Trach­ten­näh­kurs statt­fin­den wird. Er beginnt am 18. Okto­ber. Wei­te­re Infos zum Kurs und auch das Anmel­de­for­mu­lar sind im Inter­net abruf­bar unter www​.krea​tiv​zen​trum​-mor​sch​reuth​.de