Regio­nal­kon­fe­renz der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim vor dem Hin­ter­grund des Demo­gra­phi­schen Wandels

gbosrefDie Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung als Her­aus­for­de­rung für den Wirtschaftsraum

Als eine der wich­tig­sten jähr­li­chen Ver­an­stal­tun­gen der Regio­nal­ma­nage­ment Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim GmbH (WiR) fand gestern die Regio­nal­kon­fe­renz im Schloss Wie­sen­t­hau bei Forch­heim statt und zog auch die­ses Mal eine Viel­zahl an inter­es­sier­ten Teil­neh­mern aus Wirt­schaft, Poli­tik und Wis­sen­schaft an. Inhalt­li­cher Schwer­punkt der Ver­an­stal­tung war der Demo­gra­phi­sche Wan­del sowie des­sen Bewer­tung in Bezug auf den Erhalt der regio­na­len Wirtschaftskraft.

Eröff­net wur­de die Regio­nal­kon­fe­renz vom Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­den und Forch­hei­mer Ober­bür­ger­mei­ster Franz Stumpf mit den Wor­ten: „Die WiR Bam­berg-Forch­heim ist ein Erfolgs­mo­dell“. Zudem sei sei­ner Mei­nung nach ein geziel­tes Mit­ein­an­der die Basis für eine erfolg­rei­che Zukunft. Fer­ner beton­te er die Syn­er­gien, die durch die Koope­ra­ti­on der vier Gebiets­kör­per­schaf­ten ent­ste­hen und gleich­zei­tig der Stär­kung der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim dienen.

Vik­tor Nau­mann, einer der vier Geschäfts­füh­rer bei der GmbH, stell­te anschlie­ßend die Bedeu­tung der WiR für die regio­na­len Unter­neh­men, Ver­bän­de sowie wei­te­re Part­ner vor. „Mit Unter­stüt­zung der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim, die mit zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen zum Auf­bau von Netz­wer­ken bei­trägt, wer­den Bran­chen­kon­tak­te ste­tig inten­si­viert“, erklär­te Naumann.

Den fach­li­chen Input zur aktu­el­len Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung lie­fer­te Pro­fes­sor Gerd Bos­bach in sei­nem Vor­trag „Demo­gra­phi­scher Wan­del – kein Grund zur Panik, aber zum Han­deln“. Der Demo­gra­phie-Exper­te und Lehr­stuhl­in­ha­ber für Sta­ti­stik und Empi­ri­sche Wirt­schafts- und Sozi­al­for­schung an der Hoch­schu­le Koblenz ver­folgt seit vie­len Jah­ren die Dis­kus­sio­nen rund um die Ver­än­de­run­gen der Alters­struk­tur in Deutsch­land. Er steht eini­gen The­sen des Demo­gra­phi­schen Wan­dels kri­tisch gegen­über. So ist Pro­fes­sor Bos­bach der Mei­nung, dass der Demo­gra­phi­sche Wan­del in den Medi­en viel dra­ma­ti­scher dar­ge­stellt wird als er tat­säch­lich ist. Es wür­de dies­be-züg­lich nur Angst geschürt. Tat­säch­lich wären die wah­ren Pro­ble­me gut lös­bar, wie zum Bei­spiel der Fach­kräf­te­man­gel, der nur durch unzu­rei­chen­de Bil­dungs­maß­nah­men in den ver­gan­ge­nen zwei Deka­den ent­stand und nicht Ursa­che des Demo­gra­phi­schen Wan­dels sei. „Schließ­lich sei­en Pro­gno­sen über mehr als 20 Jah­re nicht mehr aus­sa­ge­kräf­tig. Die Pro­gno­sti­ker ken­nen die Zukunft auch nicht, sie rech­nen Daten hoch. Neben der Bil­dung und der Ver­tei­lung des pro­du­zie­ren­den Reich­tums beein­flus­sen auch ande­re Fak­to­ren unse­re Zukunft wie z. B. Umwelt­schä­den oder Finanz­märk­te“, erklär­te Bosbach.

Die Regio­nal­kon­fe­renz war ein­ge­bet­tet in fest­li­chem Ambi­en­te von der seit 2002 bestehen­den WiR, unter deren Dach sich die Städ­te und Land­krei­se Forch­heim und Bam­berg zusam­men­ge­schlos­sen haben. Mit die­ser Koope­ra­ti­on sol­len die Inter­es­sen der vier Gebiets­kör­per­schaf­ten gebün­delt und in einer Ein­heit nach außen ver­tre­ten werden.
Im Vor­der­grund ste­hen bei der WiR unter ande­rem die Infor­ma­ti­on der regio­na­len Wirt­schafts­ak­teu­re etwa über zukünf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen, Ent­wick­lungs­pro­zes­se und Chan­cen. Wei­ter­hin för­dert sie als Platt­form die Ver­net­zung regio­na­ler Akteu­re aus Poli­tik, Öffent­lich­keit, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft. Hier­durch konn­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren meh­re­re Netz­wer­ke in der Regi­on geschaf­fen wer­den. Aber auch die Bestre­bun­gen, die Attrak­ti­vi­tät der Wirt­schafts­re­gi­on in der Öffent­lich­keit zu stei­gern, tru­gen hier­zu bei. Als ein kon­kre­tes Bei­spiel kann hier das Pro­jekt „Zukunfts­coach“ genannt wer­den. In des­sen Rah­men wer­den Maß­nah­men zur Qua­li­fi­zie­rung und Wei­ter­bil­dung sowie zur Fach­kräf­te­bin­dung und ‑siche­rung umgesetzt.
In der gest­ri­gen Regio­nal­kon­fe­renz wur­de zudem eine Bilanz der letz­ten Jah­re gezo­gen: Die WiR lei­ste­te in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit einen wich­ti­gen Bei­trag zu einer nach­hal­ti­gen wirt­schaft­li­chen Entwicklung.
Die­se aktu­el­len Infor­ma­tio­nen sowie die musi­ka­li­sche Beglei­tung der Jazz­band „PRI­VI­LE­GED“ run­de­ten die Ver­an­stal­tung im Schloss Wie­sen­t­hau schließ­lich ab.