Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim: Elf Unter­neh­men gehen neue Wege in der Ausbildung

Symbolbild Bildung

In den Ver­an­stal­tungs­räu­men des ehe­ma­li­gen Prie­ster­se­mi­nars St. Otto fand am 20.09.2013 die erste Unter­richts­ein­heit der BDS Azu­bi­Aka­de­mie statt. Damit wur­de der Grund­stein für ein neu­es Netz­werk zur För­de­rung Aus­zu­bil­den­der in der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim gelegt. Vor allem soll damit Unter­neh­men aus dem Mit­tel­stand gehol­fen wer­den, die im Wett­be­werb um Lehr­lin­ge oft­mals das Nach­se­hen hin­ter gro­ßen Indu­strie­un­ter­neh­men haben.

Referent des ersten Workshops, Herr Manuel Dietsch von der Schreinerei Dietsch aus Unterleinleiter

Refe­rent des ersten Work­shops, Herr Manu­el Dietsch von der Schrei­ne­rei Dietsch aus Unterleinleiter

Gegrün­det von Unter­neh­mern für Unter­neh­men ermög­licht die Azu­bi­Aka­de­mie Klein- und Mit­tel­stän­di­schen Fir­men einen pro­fes­sio­nel­len Betriebs­un­ter­richt. Das Kon­zept ist ein­fach: Aus­zu­bil­den­de erwer­ben in Work­shops zusätz­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen in Berei­chen, die nicht in der Berufschu­le ange­bo­ten wer­den, für den Berufs­all­tag und das Arbei­ten im Team aller­dings unent­behr­lich sind. Dar­über hin­aus wer­den wich­ti­ge Soft­s­kills und unter­neh­me­ri­sche Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt. Die regel­mä­ßi­gen Schu­lun­gen wer­den abwech­selnd von und in den teil­neh­men­den Unter­neh­men gehal­ten, die ihr Fach­wis­sen dadurch direkt an die Aus­zu­bil­den­den wei­ter­ge­ben. Mit gerin­gem Zeit­auf­wand und ohne zusätz­li­che Kosten kön­nen auf die­se Wei­se Lehr­lin­ge pra­xis­ori­en­tiert und gezielt qua­li­fi­ziert wer­den. Für alle Betei­lig­ten ent­steht somit eine Win-Win-Situation.

Zum Pro­jekt­start haben sich elf orts­an­säs­si­ge Unter­neh­men mit ins­ge­samt 43 Aus­zu­bil­den­den ange­mel­det. Der Lehr­plan wur­de im Vor­feld wäh­rend eines Arbeits­tref­fens durch die jewei­li­gen Aus­bil­dungs­be­auf­trag­ten gemein­sam erstellt und auf den Bedarf der Unter­neh­men abge­stimmt. Auf­grund der gro­ßen Zahl an Anmel­dun­gen muss­te die erste Pro­jekt­grup­pe sogar in zwei Klas­sen geteilt wer­den. Die Lehr­lin­ge wer­den im 3‑Wo­chen-Rhyth­mus jeweils Mon­tag und Frei­tag in den ver­schie­den­sten Berei­chen geschult. Neben Kon­flikt­trai­ning und einem Azu­bi-Knig­ge ste­hen bei­spiels­wei­se auch Gesund­heits­ma­nage­ment und Arbeits­schutz auf dem Lehr­plan. Für die Wei­ter­ent­wick­lung des Ange­bo­tes wird jede Unter­richts­ein­heit von den Aus­zu­bil­den­den und den jewei­li­gen Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten beur­teilt. Kern­the­ma der ersten Ver­an­stal­tung war „Krea­ti­vi­tät & Design“. Der Refe­rent, ein Hand­werks­mei­ster aus dem Schrei­ner­ge­wer­be führ­te die Lehr­lin­ge gekonnt an die Begriff­lich­kei­ten her­an und zeig­te auf, dass feh­len­de Krea­ti­vi­tät erlern­bar und in den ver­schie­den­sten All­tags­si­tua­tio­nen ein­setz­bar ist.

„Die Arbeits­welt der Zukunft ist schon heu­te einem radi­ka­len Wan­del unter­wor­fen. Die­sem muss mit inno­va­ti­ven Maß­nah­men begeg­net wer­den“ betont Andre­as Rösch, Geschäfts­füh­rer bei der WiR. „Wir sind stolz, dass sich so vie­le unter­schied­li­che Unter­neh­men an der Azu­bi­Aka­de­mie betei­li­gen. Es ent­steht nicht nur eine wich­ti­ge Platt­form zum Aus­tausch, es kön­nen zusätz­lich wich­ti­ge Syn­er­gien geschaf­fen wer­den“, so Rösch.

Bene­dikt Graf von Bent­zel, Schirm­herr und Vor­sit­zen­der des För­der­ver­eins der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim, ver­deut­lich­te die Bedeu­tung des Pro­jek­tes und wag­te einen Blick in die Zukunft: „Ich begrü­ße aus­drück­lich die Eta­blie­rung der BDS Azu­bi­Aka­de­mie in der Regi­on Bam­berg-Forch­heim. Damit ent­steht eine inno­va­ti­ve Mög­lich­keit der über­be­trieb­li­chen Zusatz­aus­bil­dung. Der Blick über den Tel­ler­rand erwei­tert den per­sön­li­chen Hori­zont der Aus­zu­bil­den­den. Des­halb freue ich mich, wenn sich auch in Zukunft vie­le regio­nal ansäs­si­ge Unter­neh­men in der Azu­bi­Aka­de­mie engagieren.“

Auch Heri­bert Trunk, Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken und zwei­ter Schirm­herr, sieht in der Azu­bi­Aka­de­mie unbe­streit­ba­re Vor­tei­le: „Für unse­re regio­na­len Unter­neh­men ist Aus­bil­dung das A und O zur Fach­kräf­te­si­che­rung. Die IHK-Betrie­be sind Aus­bil­der Num­mer Eins in der Regi­on: Im ver­gan­ge­nen Jahr haben sie ein Vier­tel mehr aus­ge­bil­det als 2005. Rund 60 Pro­zent aller Aus­zu­bil­den­den in Ober­fran­ken absol­vie­ren eine Aus­bil­dung bei einem IHK-Betrieb. Mit der jetzt star­ten­den Azu­bi­Aka­de­mie haben Aus­zu­bil­den­de nun eine zusätz­li­che Mög­lich­keit, ihre Kennt­nis­se zu ver­tie­fen. Dadurch posi­tio­nie­ren sich die teil­neh­men­den Unter­neh­men als attrak­ti­ver Aus­bil­dungs­be­trieb. Unse­re Aus­zu­bil­den­den von heu­te sind die Fach­kräf­te von mor­gen. Wir müs­sen jede Gele­gen­heit nut­zen, sie best­mög­lich zu qua­li­fi­zie­ren und fit für den Arbeits­markt zu machen. Auf die­sen Weg wird die Azu­bi­Aka­de­mie wert­vol­le Unter­stüt­zung leisten!“

Bereits nach der ersten Unter­richts­stun­de waren die Aus­zu­bil­den­den von dem Zusatz­an­ge­bot über­zeugt und blicken nun mit Span­nung auf den näch­sten Work­shop. Alle Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt sind auf der Inter­net­sei­te www​.wir​-bafo​.de zusam­men­ge­fasst. Unter­neh­men, die im Berufschul­jahr 2014/2015 an der Azu­bi­Aka­de­mie teil­neh­men möch­ten, kön­nen ihr Inter­es­se beim Regio­nal­ma­nage­ment bekun­den (Tel.: 0951/ 5098 11 60, E‑Mail: info@​wir-​bafo.​de).