Sonn­tags­ge­dan­ken: Ver­folgt um ihres Glau­bens willen:Bischof Cypri­an von Karthago

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Tibe­ri­us Cae­ci­li­us Cypri­an war einer der wich­tig­sten Theo­lo­gen der anti­ken Kir­che und ver­kör­per­te die klas­si­schen Tugen­den eines guten Römers, näm­lich Dis­zi­plin, Sinn für Orga­ni­sa­ti­on, Wil­lens­stär­ke und Gewand­heit im Reden. Erst als rei­fer Mann von etwa 40 Jah­ren fand er um 246 n. Chr. den Weg zum christ­li­chen Glau­ben, ließ sich tau­fen und stieg nach zwei Jah­ren zum Bischof auf, wäh­rend er sei­nen Besitz unter den Armen ver­teil­te. Eine schwe­re Auf­ga­be lag vor ihm, denn schon damals hat­te der reli­giö­se Eifer der Chri­sten nach­ge­las­sen. Cypri­an ließ sich wäh­rend einer Chri­sten­ver­fol­gung zur Flucht über­re­den, um die Gemein­den aus dem Unter­grund zu lei­ten. Ein Mann mit sol­cher Bega­bung durf­te sein Leben nicht ohne wei­te­res als Mär­ty­rer opfern.Als er wie­der nach Kar­tha­go zurück­kehr­te, leg­ten vie­le sei­ne mehr­mo­na­ti­ge Abwe­sen­heit als Feig­heit aus.

Eine Pest­epi­de­mie ergriff kurz dar­auf das gan­ze Land, so daß Cypri­an alle Chri­sten auf­for­der­te, nun ihren Glau­ben durch Taten prak­ti­scher Näch­sten­lie­be auch an Hei­den unter Beweis zu stel­len. Er selbst ging mit gutem Bei­spiel voran.

Unter Kai­ser Vale­ri­us, einem erbit­ter­ten Chri­sten­ver­fol­ger, erlitt dann Tibe­ri­us Cae­ci­li­us Cypri­an am 14. Sep­tem­ber 258 den Mär­ty­rer­tod durch Enthauptung.

Cypri­an stärk­te ent­schei­dend die Stel­lung der Bischö­fe und die Auto­ri­tät der Kir­che, er dräng­te die demo­kra­ti­schen Ele­men­te im frü­hen Chri­sten­tum zurück. Die Ein­heit der christ­li­chen Gemein­de und ihr rech­ter Glau­be ist für ihn durch das Amt des Bischofs ver­bürgt. Die offi­zi­el­le Amts­kir­che sei für alle Men­schen der ein­zi­ge Weg zur Erlö­sung. Cypri­an bestritt frei­lich die Voll­machts­stel­lung des römi­schen Pap­stes, hielt alle Bischö­fe für gleich­be­rech­tigt und kri­ti­sier­te die tau­fe der unmün­di­gen Kin­der, was zu sei­ner höchst­amts­kirch­li­chen Ver­dam­mung führ­te. Als Luthe­ra­ner bewun­de­re ich sei­nen Ein­satz für die Sache Chri­sti, sei­ne Theo­lo­gie aber leuch­tet mir nicht völ­lig ein.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet