Sonn­tags­ge­dan­ken: Gro­ße Per­sön­lich­kei­ten Fran­kens: Laza­rus Spengler

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Am 7. Sep­tem­ber 1534 schloß ein Mann für immer die Augen, der sei­ner Hei­mat­stadt Nürn­berg und ganz Fran­ken den Weg in ein neu­es christ­li­ches Zeit­al­ter wies. Die Rede ist von Laza­rus Spengler,dem lang­jäh­ri­gen Rats­schrei­ber und Juri­sten der alten Reich­stadt. Sein Leip­zi­ger Jura­stu­di­um muß­te Laza­rus schon nach zwei Jah­ren abbre­chen und heim­keh­ren, um die vater­los gewor­de­ne Fami­lie zu ver­sor­gen. Er trat in die Nürn­ber­ger Rats­kanz­lei ein, wo der lern­eif­ri­ge und gewin­nen­de jun­ge Mann schnell Kar­rie­re machte.

Fromm erzo­gen, war er ein enga­gier­ter Christ und inter­es­sier­te sich für die Schrif­ten des Wit­ten­ber­ger Augu­sti­ner­mön­ches namens Mar­tin Luther, die seit 1518 in Deutsch­land für Auf­re­gung sorg­ten. Ihn begei­ster­te Luthers Auf­ruf, zum Ursprung des Chri­sten­tums zurück­zu­keh­ren, die Bibel in den Mit­tel­punkt des Glau­bens zu stel­len. Im Zen­trum der Hei­li­gen Schrift stand für den Wit­ten­ber­ger Mönch die Lie­be Got­tes zu allen Men­schen. Der ein­zel­ne sei nicht mehr der Ver­fü­gungs­ge­walt von Prie­stern und Bischö­fen unter­wor­fen. Viel­mehr schen­ke Gott ohne Gegen­lei­stung allen sei­ne Lie­be, die an Chri­stus glau­ben, auf sei­ne Auf­er­ste­hung vom Tode vertrauen.

Der inzwi­schen zum Nürn­ber­ger Rats­herrn aven­cier­te Speng­ler arbei­te­te geschickt, zäh und gegen alle Wider­stän­de für die Ein­füh­rung der luthe­ri­schen Refor­ma­ti­on in Nürn­berg und der Mark­graf­schaf­ten Ansbach-Bayreuth.

Der frü­he Tod sei­ner Frau und von min­de­stens sechs sei­ner neun Kin­der quäl­te den selbst von schwe­rer Krank­heit gezeich­ne­ten Mann. Aber noch waren sei­ne Tat­kraft und der Wil­le, den neu­en Glau­ben aus­zu­brei­ten, stär­ker als kör­per­li­cher und see­li­scher Schmerz. Er erleb­te noch die Ein­füh­rung der von ihm mit­ge­stal­te­ten Nürn­ber­ger Kir­chen­ord­nung und die Her­aus­ga­be von Luthers Bibel­über­set­zung, wel­che die deut­sche Spra­che, aber auch Gene­ra­tio­nen von evan­ge­li­schen Chri­sten prägte.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet