Opern­stim­mung auf der Unte­ren Brücke in Bamberg

Fotograf: Stefan Betz

Foto­graf: Ste­fan Betz

So fest­lich hat man die Unte­re Brücke lan­ge nicht gese­hen. Mehr als 30 Men­schen genos­sen in fei­nem Zwirn und edler Robe das herr­li­che Wet­ter im Welt­kul­tur­er­be und stie­ßen mit einem Glas Sekt auf einen gelun­ge­nen Abend an. Der Hin­ter­grund aller­dings war poli­ti­scher, nicht kul­tu­rel­ler Natur: Die Pira­ten­par­tei hat­te zu einem Flash­mob gegen das viel dis­ku­tier­te Alko­hol­ver­bot auf der Unte­ren Brücke gela­den. Dabei pro­te­stie­ren die Pira­ten vor allem gegen die unkla­re und will­kür­li­che Rege­lung: Mal greift das Alko­hol­ver­bot, mal nicht. Men­schen, die sich nach Fei­er­abend mit Blick auf Klein-Vene­dig ein Fläsch­chen Rauch­bier geneh­mi­gen wol­len, kön­nen nicht sicher sein, ob sie viel­leicht gera­de etwas Ver­bo­te­nes tun. Die Pira­ten sehen dar­in eine Ein­schrän­kung des Rechts auf freie Ent­fal­tung sowie einen Ver­stoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz.

Ben­ja­min Stöcker, Land­tags­kan­di­dat der Pira­ten­par­tei, erklärt: „Das Alko­hol­ver­bot auf der Unte­ren Brücke ist unsin­nig. In der Regel wird es nicht durch­ge­setzt, son­dern nur ange­wandt, um ande­res Ver­hal­ten wie laut­star­kes Fei­ern zu bestra­fen. Das gab sogar der Poli­zei­chef im Stadt­rat zu Pro­to­koll, als er die nächt­li­che Räu­mung der Unte­ren Brücke erklä­ren soll­te. Das Alko­hol­ver­bot kri­mi­na­li­siert dabei aller­dings vie­le Men­schen, die wis­sen, wie man sich benimmt. Prin­zi­pi­ell ist das so, als wür­de man an einer Stel­le das Par­ken ver­bie­ten, dann aber nur an rosti­ge Autos Knöll­chen ver­tei­len, weil die ja häss­lich aus­se­hen. Das ist rei­ne Will­kür und Schub­la­den­den­ken. Dabei erwischt es dann lei­der die Schwäch­sten der Gesell­schaft. Gerech­tig­keit sieht anders aus.“