Neu­es Inten­siv­zen­trum im Kli­ni­kum Bay­reuth eingeweiht

Für die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH ist es ein wich­ti­ger Schritt in die Zukunft und ein bedeu­ten­des Aus­hän­ge­schild modern­ster medi­zi­ni­scher Pati­en­ten­be­hand­lung: Inner­halb der letz­ten bei­den Jah­re ent­stand am Kli­ni­kum Bay­reuth eines der modern­sten und größ­ten Inten­siv­zen­tren Ober­fran­kens mit Inter­me­dia­te Care Ein­heit. In Anwe­sen­heit des Baye­ri­schen Gesund­heits­mi­ni­sters Dr. Mar­cel Huber wur­de das neue Herz­stück der Inten­siv­be­hand­lung am Frei­tag, 30. August, mit einem Fest­akt offi­zi­ell eingeweiht.

Der Baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ster Dr. Mar­cel Huber beton­te anläss­lich des Fest­ak­tes: „Ziel der baye­ri­schen Gesund­heits­po­li­titk ist der Aus­bau und die Sicher­stel­lung der hoch­wer­ti­gen medi­zi­ni­schen Qua­li­tät in allen Lan­des­tei­len. Durch das neue Inten­siv­zen­trum stel­len wir ein erst­klas­si­ges Behand­lungs­an­ge­bot zur Ver­fü­gung und stär­ken so das Kli­ni­kum Bay­reuth als tra­gen­de Säu­le der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung in Ober­fran­ken. Davon pro­fi­tie­ren die Men­schen in der gesam­ten Region.“

Bereits im Sep­tem­ber nimmt das neue ope­ra­tiv-anäs­the­sio­lo­gi­sche und inter­ni­sti­sche Inten­siv­zen­trum in Bay­reuth sei­nen Betrieb auf. Mit erwei­ter­ter Bet­ten­ka­pa­zi­tät und modern­ster Aus­stat­tung wur­de das Inten­siv­zen­trum für die wach­sen­de Anzahl an inten­siv­pflich­ti­gen Pati­en­ten zukunfts­fä­hig gemacht. Ein beson­de­res Augen­merk lag dabei auf den Hygie­ne­an­for­de­run­gen. Bevor das neue Inten­siv­zen­trum end­gül­tig sei­ner Bestim­mung zuge­führt wird, haben Besu­cher und Inter­es­sier­te am Sams­tag, 31. August, bei einem Tag der offe­nen Tür zwi­schen 10 und 14 Uhr die Mög­lich­keit, die neu­en Räu­me zu besichtigen.

In das neue Inten­siv­zen­trum der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH flos­sen ins­ge­samt rund 11 Mil­lio­nen Euro. Der Frei­staat Bay­ern för­der­te davon rund 9 Mil­lio­nen Euro. Zwei Mil­lio­nen Euro finan­zier­te die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH.

Roland Ranftl, Geschäfts­füh­rer der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH, bedank­te sich noch ein­mal aus­drück­lich bei Gesund­heits­mi­ni­ster Dr. Mar­cel Huber für „die umsich­ti­ge Pla­nung des Frei­staats und für das Geschick der Fach­ex­per­ten in der Abtei­lung für Kran­ken­haus­pla­nung des Mini­ste­ri­ums“ sowie bei der Regie­rung für Ober­fran­ken für die kol­le­gia­le Unter­stüt­zung. Vor allem aber dank­te er den Ärz­ten, Pfle­gern, Tech­ni­kern und allen ande­ren betei­lig­ten Mit­ar­bei­tern, die zum Gelin­gen des Pro­jek­tes Inten­siv­zen­trum bei­getra­gen haben: „Der Umzug bei lau­fen­dem Pati­en­ten­be­trieb war eine logi­sti­sche Mei­ster­lei­stung, bei der alle an einem Strang gezo­gen haben.“

Vom Bau­be­ginn bis zur Fer­tig­stel­lung des neu­en Inten­siv­zen­trums dau­er­te es knapp zwei Jah­re. Für die Umset­zung wur­de das Pro­jekt in drei Bau­ab­schnit­te geteilt. Im ersten Bau­ab­schnitt ent­stand ein Anbau, der har­mo­nisch und funk­tio­nal mit dem vor­han­de­nen Gebäu­de­teil der ope­ra­tiv-anäs­the­sio­lo­gi­schen und inter­ni­sti­schen Inten­siv­sta­tio­nen ver­schmol­zen ist. Danach begann eine der schwie­rig­sten Bau­pha­sen, die eine gro­ße logi­sti­sche Her­aus­for­de­rung dar­stell­te. Unter lau­fen­dem Pati­en­ten­be­trieb zogen die bei­den Inten­siv­sta­tio­nen mit jeweils zehn Bet­ten für inten­siv­pflich­ti­ge Pati­en­ten zeit­lich ver­setzt in den neu­en Gebäu­de­teil. Im Anschluss erfolg­te die Kern­sa­nie­rung der alten Intensivstationen.

Das neue Inten­siv­zen­trum ver­fügt jetzt über eine Gesamt­flä­che von 2.226 Qua­drat­me­ter und hat sich damit fast ver­drei­facht. Die Kapa­zi­tät der bis­her zehn ope­ra­tiv-anäs­the­sio­lo­gi­schen und zehn inter­ni­sti­schen Inten­siv­bet­ten erhöh­te sich so um eine Inter­me­dia­te Care Ein­heit mit 14 Bet­ten. Den Bau­ar­bei­tern und dem Kli­nik­per­so­nal – dem Pfle­ge­per­so­nal, den Ärz­ten und Kran­ken­haus­tech­ni­kern – wur­de viel Fle­xi­bi­li­tät und Krea­ti­vi­tät abver­langt, um die unein­ge­schränk­te Ver­sor­gung der Pati­en­ten zu jeder Zeit zu gewährleisten.

Das neue Inten­siv­zen­trum ent­spricht jetzt den aktu­ell­sten Anfor­de­run­gen der Inten­siv­be­hand­lung und vor allem den künf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen der Kran­ken­haus­hy­gie­ne. Die neu­en Inten­siv- und Inter­me­dia­te Care Ein­hei­ten sind räum­lich kom­pakt in einem Bereich unter­ge­bracht, um Syn­er­gie­ef­fek­te noch bes­ser zu nut­zen. Mit dem Anbau und der Sanie­rung der Räu­me am ursprüng­li­chen Stand­ort der Inten­siv­sta­tio­nen kann die zen­tra­le Lage nahe den Ope­ra­ti­ons­sä­len und dem Herz­ka­the­ter­la­bor bei­be­hal­ten werden.

Land­rat Her­mann Hüb­ner beton­te als Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH in die­sem Zusam­men­hang, dass die Ein­wei­hung des neu­en Inten­siv­zen­trums der sym­bo­li­sche Auf­takt sei zum „größ­ten Bau­pro­jekt, das das Kli­ni­kum Bay­reuth seit sei­ner Eröff­nung Mit­te der 80er Jah­re gese­hen hat“. In den kom­men­den 15 Jah­ren wer­de das Kli­ni­kum Bay­reuth Zug um Zug ein neu­es Gesicht erhal­ten, wer­den Sta­ti­ons­be­rei­che, der All­ge­mein­pfle­ge, der zen­tra­le Ope­ra­ti­ons­be­reich mit Zen­tral­ste­ri­li­sa­ti­on und wei­te­re Funk­ti­ons­be­rei­che ersetzt und für die Zukunft fit gemacht.

Hin­ter­grund

Die ursprüng­li­che Pla­nung der bis­he­ri­gen Inten­siv­sta­tio­nen stammt noch aus den 1980er Jah­ren. Sowohl die ope­ra­tiv-anäs­the­sio­lo­gi­sche Inten­siv­sta­ti­on als auch die inter­ni­sti­sche Inten­siv­sta­ti­on sind mit jeweils zehn Inten­siv­bet­ten seit 27 Jah­ren in Betrieb. Bei­de Inten­siv­sta­tio­nen ent­spra­chen nicht mehr dem heu­ti­gen bau­li­chen Stan­dard. Zudem stie­ßen die Sta­tio­nen an ihre Kapa­zi­täts­gren­zen. Jedes Jahr wer­den bei einer durch­schnitt­li­chen Aus­la­stung von nahe­zu 100 Pro­zent über 1.000 Pati­en­ten auf der ope­ra­tiv-anäs­the­sio­lo­gi­schen Inten­siv­sta­ti­on und knapp 900 Pati­en­ten auf der inter­ni­sti­schen Inten­siv­sta­ti­on behan­delt. Zusätz­lich ver­fügt das Kli­ni­kum über eine herz­chir­ur­gi­sche Inten­siv­sta­ti­on mit zehn Inten­siv­bet­ten und eine Kin­der­in­ten­siv­sta­ti­on mit acht Intensivbetten.

Aus­blick

Moder­ne mini­mal­in­va­si­ve Behand­lungs­tech­ni­ken stel­len immer neue inten­siv­me­di­zi­ni­sche Anfor­de­run­gen. Ande­rer­seits eröff­net die moder­ne Inten­siv­me­di­zin immer mehr Indi­ka­ti­ons­be­rei­che. So kön­nen heu­te bei Pati­en­ten im hohen Lebens­al­ter und mit schwer­wie­gen­den Begleit­erkran­kun­gen gro­ße Ope­ra­tio­nen durch­ge­führt wer­den. Auf­grund der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung und der gleich­zei­ti­gen Aus­wei­tung des medi­zi­ni­schen Ange­bo­tes steigt der Bedarf an inten­siv­me­di­zi­ni­scher Ver­sor­gung. Dabei erfor­dert die Inten­siv­me­di­zin einen beson­de­ren per­so­nel­len und appa­ra­ti­ven Auf­wand, um die vital gefähr­de­ten Pati­en­ten leit­li­ni­en­kon­form zu behandeln.

Inter­me­dia­te Care – Bin­de­glied zwi­schen Inten­siv­pfle­ge und Normalstation

Ein Pati­ent benö­tigt wäh­rend sei­nes Krank­heits­ver­lau­fes eine ange­pass­te medi­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung. Zwi­schen der Behand­lungs­in­ten­si­tät auf einer Inten­siv­sta­ti­on, bei der lebens­er­hal­ten­de Maß­nah­men im Vor­der­grund ste­hen, und einer Nor­mal­pfle­ge­sta­ti­on lie­gen erheb­li­che Unter­schie­de hin­sicht­lich des medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Ver­sor­gungs­auf­wan­des. Um die Lücke zwi­schen Inten­siv­sta­ti­on und Nor­mal­sta­ti­on zu schlie­ßen, wur­de im Kli­ni­kum Bay­reuth die Inter­me­dia­te Care Ein­heit in das neue Inten­siv­zen­trum inte­griert. Die­ses inte­grier­te Modell ermög­licht eine hohe Fle­xi­bi­li­tät bei wech­seln­dem Krank­heits­ver­lauf eines Pati­en­ten. Der enge räum­li­che Zusam­men­schluss der Inten­siv­sta­tio­nen mit der Inter­me­dia­te Care Ein­heit sichert außer­dem eine ver­zahn­te Zusam­men­ar­beit und einen inten­si­ven Infor­ma­ti­ons­aus­tausch. Eben­so kön­nen Gerä­te gemein­sam genutzt und fach­li­ches Wis­sen aus­ge­tauscht werden.

Durch die Errich­tung der zusätz­li­chen Inter­me­dia­te Care Sta­ti­on wer­den drin­gend benö­tig­te Kapa­zi­tä­ten auf den Inten­siv­sta­tio­nen im Kli­ni­kum frei. Die Inter­me­dia­te Care Sta­ti­on ist tech­nisch nahe­zu glei­cher­ma­ßen wie die Inten­siv­sta­tio­nen aus­ge­stat­tet, sodass bei Bedarf eine inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behand­lung auch dort mög­lich wird. Auf der Inter­me­dia­te Care Sta­ti­on wer­den Pati­en­ten ver­sorgt, deren Erkran­kun­gen zwar einen hohen Über­wa­chungs- und Betreu­ungs­auf­wand erfor­dern, die aber nicht inten­siv­me­di­zi­nisch behan­delt – bspw. beatmet – wer­den müs­sen. Ins­be­son­de­re die Pati­en­ten pro­fi­tie­ren von der ver­fei­ner­ten Abstu­fung in der Behand­lungs­in­ten­si­tät, die an den indi­vi­du­el­len Hei­lungs­ver­lauf ange­passt wer­den kann.