Regie­rung weist Bam­ber­ger OB an, GAL-Antrag „Wohn­raum­be­schaf­fung“ zu behandeln

GAL: „Wird damit die Blocka­de woh­nungs­po­li­ti­scher Maß­nah­men beendet?“

Jetzt wur­de der Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Bam­berg von der Regie­rung von Ober­fran­ken ange­wie­sen, in Sachen „Wohn­raum­be­schaf­fung“ tätig zu wer­den. Erst vor kur­zem hat­ten Fami­li­en­bei­rat und Sozi­al­ver­bän­de in einer öffent­li­chen Stel­lung­nah­me beklagt, dass sich die Lage am Bam­ber­ger Woh­nungs­markt vor allem für Men­schen mit gerin­gem und mitt­le­rem Ein­kom­men immer mehr zuspitzt, die Stadt dage­gen aber bis­lang kaum etwas unternehme.

Dass nun auch die Regie­rung von Ober­fran­ken als Auf­sichts­be­hör­de auf den Plan tritt, geht auf eine Beschwer­de der GAL-Stadt­rats­frak­ti­on zurück. Die­se hat­te im Mai 2012 einen umfang­rei­chen Antrag mit Maß­nah­men gegen Woh­nungs­not und stei­gen­de Mie­ten ein­ge­reicht. Die­ser wur­de jedoch bis­lang nicht behan­delt, obwohl dies gemäß der Geschäfts­ord­nung des Stadt­rats regu­lär inner­halb von drei Mona­ten hät­te erfol­gen müs­sen. „Meh­re­re Nach­fra­gen, Mah­nun­gen und sogar ein per­sön­li­ches Gespräch mit dem Ober­bür­ger­mei­ster haben nichts genutzt“, stellt GAL-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ursu­la Sowa rück­blickend fest. „OB Star­ke will sich offen­bar dem Pro­blem nicht stel­len, geschwei­ge denn die Ver­ant­wor­tung dafür über­neh­men, dass eine sozia­le Wohn­raum­ver­sor­gung auch Auf­ga­be der Stadt ist.“

In ihrem 9‑Punk­te-Antrag vom Mai 2012 for­dern die Grü­nen etwa eine Quo­te von min­de­stens 20 Pro­zent Sozi­al­woh­nun­gen bei Neu­bau­ge­bie­ten, ein 2‑Jah­res-Sofort­pro­gramm der Stadt­bau GmbH für 500 Woh­nun­gen mit Sozi­al­bin­dung und eine Aus­wei­sung der Stadt als Gebiet mit erhöh­tem Wohn­raum­be­darf, um so mehr För­der­mit­tel zu bekommen.

Eine erste Beschwer­de schick­te die GAL schon im März 2013 nach Bay­reuth zur kom­mu­na­len Rechts­auf­sicht. Von dort zur Stel­lung­nah­me auf­ge­for­dert, kün­dig­te OB Star­ke der Regie­rung von Ober­fran­ken ein Gesprächs­an­ge­bot an die GAL-Frak­ti­on an. Dazu Ursu­la Sowa: „Ein sol­ches Gesprächs­an­ge­bot ist nie bei uns ein­ge­gan­gen. Abge­se­hen davon wol­len wir nicht mit dem OB plau­dern, son­dern im Stadt­rat mit allen Kol­le­gIn­nen und der Stadt­ver­wal­tung Maß­nah­men dis­ku­tie­ren und end­lich handeln.“

Die GAL hofft, dass die nun­mehr erfolg­te Anwei­sung aus Bay­reuth OB Star­ke end­lich dazu bringt, den Antrag im Stadt­rat auf die Tages­ord­nung zu brin­gen. „Andern­falls müss­ten wir unser Antrags­recht über das Ver­wal­tungs­ge­richt durch­set­zen“, macht Sowa deut­lich, „aber das dau­ert, und damit wäre den ver­zwei­fel­ten Woh­nungs­su­chen­den in Bam­berg noch immer kein Stück weit geholfen.“