Vor­trag im Kli­ni­kum Bay­reuth: „Not­fall – was tun? Ein Leben ret­ten durch Reanimation“

Dr. Ste­fan Eigl, Ärzt­li­cher Lei­ter des Ret­tungs­dien­stes, nimmt sich am Mitt­woch, 11. Sep­tem­ber, um 18 Uhr des The­mas „Reani­ma­ti­on im Not­fall“ an und erläu­tert lebens­ret­ten­de Sofortmaßnahmen

Vor einem plötz­li­chen Herz­still­stand ist nie­mand gefeit – meist ohne Vor­war­nung tritt er ein und for­dert nicht sel­ten ein Men­schen­le­ben. Nach drei bis fünf Minu­ten ohne Maß­nah­men wird bereits das Gehirn unwi­der­ruf­lich geschä­digt, nach sechs bis neun Minu­ten ist ein Über­le­ben unwahr­schein­lich. Die Über­le­bens­chan­ce kann sich aller­dings ver­dop­peln bis ver­drei­fa­chen, wenn sofort gehan­delt wird. Daher ist vor allem der Ein­satz von Erst­hel­fern gefragt, um die Zeit­span­ne bis zum Ein­tref­fen des Ret­tungs­dien­stes zu über­brücken. Durch inten­si­ve Auf­klä­rungs­ar­beit wol­len Not­fall­me­di­zi­ner das Bewusst­sein in der Bevöl­ke­rung schär­fen und zum Han­deln moti­vie­ren. Denn die Erst­hel­fer­quo­te in Deutsch­land liegt bei ledig­lich 17 Pro­zent und ran­giert damit inter­na­tio­nal gese­hen auf den hin­te­ren Plät­zen. Dabei ist Reani­ma­ti­on kein Hexen­werk. „Nach der Über­prü­fung der Atmung und der Ver­stän­di­gung des Not­arz­tes soll­te man mit einer regel­mä­ßi­gen Herz­druck­mas­sa­ge in der Mit­te des Brust­beins mit einer Fre­quenz von 100 Kom­pres­sio­nen pro Minu­te begin­nen“, so Dr. Ste­fan Eigl, Ärzt­li­cher Lei­ter des Ret­tungs­dien­stes Bay­reuth. Im Rah­men der „Medi­zi­ni­schen Vor­trä­ge“ im Kli­ni­kum bie­tet er einen leicht ver­ständ­li­chen Über­blick über die ver­schie­de­nen Sofort­maß­nah­men. „Vie­le Men­schen haben vor allem Scheu vor der Beatmung über Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase. Die­se emp­feh­len wir aller­dings nur noch trai­nier­ten Erst­hel­fern“, führt Eigl fort.

Beson­ders wich­tig erscheint die Aus­übung der Not­fall­re­ani­ma­ti­on in Ober­fran­ken, ange­sichts der Erkennt­nis, dass die Men­schen in die­ser Regi­on ein erhöh­tes Risi­ko auf­wei­sen, an Herz­lei­den zu erkran­ken und zu sterben.

Die Kli­nik für Anäs­the­sie und ope­ra­ti­ve Inten­siv­me­di­zin am Kli­ni­kum Bay­reuth betei­ligt sich, zusam­men mit dem Baye­ri­schen Roten Kreuz, an der so genann­ten „Woche der Wie­der­be­le­bung“ vom 16. bis 22. Sep­tem­ber. Die bun­des­wei­te Kam­pa­gne wur­de von der Deut­schen Gesell­schaft für Anäs­the­sio­lo­gie und Inten­siv­me­di­zin und dem Berufs­ver­band Deut­scher Anäs­the­si­sten ins Leben geru­fen und läuft unter dem Titel „Ein Leben ret­ten – 100 pro Reanimation “

Der medi­zi­ni­sche Vor­trag beginnt um 18 Uhr im Kon­fe­renz­raum 4 des Kli­ni­kums Bay­reuth. Ein Besuch steht allen Inter­es­sier­ten, Pati­en­ten oder Ange­hö­ri­gen offen, der Ein­tritt ist frei. Am Frei­tag, 20. Sep­tem­ber, besteht von 14 bis 16 Uhr in der Ein­gangs­hal­le des Kli­ni­kums erneut die Gele­gen­heit, sich an der Übungs­pup­pe mit ein­fa­chen Maß­nah­men der Wie­der­be­le­bung ver­traut zu machen.