MdB Schar­fen­berg: „Kor­rek­tur der Pfle­ge­no­ten – Wat­schen für die Trans­pa­renz in der Pflege“

Anläss­lich der Eini­gung der Selbst­ver­wal­tung zur Über­ar­bei­tung der Pfle­ge­trans­pa­renz­ver­ein­ba­rung und dem Ablau­fen der Wider­spruchs­frist zum Schieds­spruch erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, Spre­che­rin für Pfle­ge- und Alten­po­li­tik der Bundestagsfraktion:

Das „Pro­jekt Pfle­ge-TÜV“ ist geschei­tert. Die Pfle­ge­no­ten wer­den auch nach der Über­ar­bei­tung nicht für die gewünsch­te Trans­pa­renz und Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät sor­gen, denn schon das Fun­da­ment ist falsch gelegt. Dar­auf kann kein sta­bi­les Gebäu­de entstehen.

Die jet­zi­gen Pfle­ge­no­ten tau­gen nicht, um end­lich die gewünsch­te Trans­pa­renz in der Pfle­ge zu erhal­ten und die Qua­li­tät einer Ein­rich­tung oder eines ambu­lan­ten Dien­stes rich­tig ein­zu­schät­zen. Dar­an wird sich auch in Zukunft nichts ändern, da die Über­ar­bei­tung der Pfle­ge­no­ten auf einem Kom­pro­miss beruht. Wenn man Trans­pa­renz in der Pfle­ge erzeu­gen will, dann muss man eine Vor­stel­lung davon haben, was gute und schlech­te Qua­li­tät ist – dar­über kann man nicht ver­han­deln. Nach wie vor wird die Beur­tei­lung der Pfle­ge­do­ku­men­ta­ti­on eine erheb­li­che Rol­le bei der Noten­ver­ga­be spie­len. Wir for­dern eine Abkehr von dem jet­zi­gen Pfle­ge-TÜV und for­dern eine ech­te Trans­pa­renz­of­fen­si­ve mit Blick auf die gesam­te Dimen­si­on von Qua­li­tät und stär­ke­rer Aus­rich­tung an der Ergeb­nis­qua­li­tät. Die Selbst­hil­fe­ver­bän­de und Ver­brau­cher­schutz­in­itia­ti­ven sind von Anfang an in die­sen Pro­zess mit ein­zu­bin­den. Bis zur Reform der Maß­stä­be und Grund­sät­ze der Pfle­ge­qua­li­tät sind die Pfle­ge­no­ten sofort aus­zu­set­zen. Es führt auch kein Weg dar­an vor­bei, ein unab­hän­gi­ges Insti­tut für Qua­li­tät in der Pfle­ge ein­zu­rich­ten, das zukünf­tig Qua­li­täts­an­for­de­run­gen erar­bei­tet. Die­se Fra­ge kann man nicht der Aus­hand­lung zwi­schen Kas­sen und Heim­trä­gern über­las­sen – der Inter­es­sens­kon­flikt ist doch offen­sicht­lich. Zudem brau­chen wir auch Indi­ka­to­ren, die die Pfle­ge­qua­li­tät im ambu­lan­ten Bereich mes­sen – über die­se ver­fü­gen wir noch nicht einmal.