Erstes emp­foh­le­nes Zen­trum für Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs in Oberfranken

Die Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft ver­lieh der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH als erste Kli­nik in Ober­fran­ken das Dop­pel­zer­ti­fi­kat „Pan­kre­as- und Darm­zen­trum“. Pati­en­ten mit bös­ar­ti­gem Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs oder Darm­krebs pro­fi­tie­ren von der aus­ge­zeich­ne­ten Behandlungsqualität.

Claudia Maisel, Qualitätsmanagerin der Klinikum Bayreuth GmbH, gratuliert Professor Dr. Klaus Henneking, Leiter des Darm- und Pankreaszentrums und Chefarzt der Allgemeinchirurgie, und dem gesamten Team zur Verleihung des Doppelzertifikats „Empfohlenes Darm- und Pankreaszentrum" der Deutschen Krebsgesellschaft.

Clau­dia Mais­el, Qua­li­täts­ma­na­ge­rin der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH, gra­tu­liert Pro­fes­sor Dr. Klaus Hen­ne­king, Lei­ter des Darm- und Pan­kre­as­zen­trums und Chef­arzt der All­ge­mein­chir­ur­gie, und dem gesam­ten Team zur Ver­lei­hung des Dop­pel­zer­ti­fi­kats „Emp­foh­le­nes Darm- und Pan­kre­as­zen­trum“ der Deut­schen Krebsgesellschaft.

In Deutsch­land erkran­ken jedes Jahr rund 70.000 Men­schen an Darm­krebs. Damit gehö­ren bös­ar­ti­ge Tumo­re des Darms bei Frau­en und Män­nern zu den zweit­häu­fig­sten Krebs­neu­erkran­kun­gen. Die Hei­lungs­chan­cen der Betrof­fe­nen erhö­hen sich deut­lich, wenn der Krebs früh­zei­tig erkannt und mul­ti­pro­fes­sio­nell behan­delt wird. Der Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs (grie­chisch: Pan­kre­as­kar­zi­nom) gehört in Deutsch­land zu den eher sel­te­nen Krebs­er­kran­kun­gen. Gera­de Pati­en­ten mit die­ser sehr kom­ple­xen Krebs­er­kran­kung pro­fi­tie­ren von dem gebün­del­ten Wis­sen und den Erfah­run­gen eines Exper­ten­teams. In der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH arbei­ten bereits seit eini­gen Jah­ren Medi­zi­ner aus den unter­schied­lich­sten medi­zi­ni­schen Fach­rich­tun­gen eng zusam­men. Die­se mul­ti­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit wur­de jetzt von der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft mit dem Güte­sie­gel „Emp­foh­le­nes Pan­kre­as­zen­trum und Darm­zen­trum“ aus­ge­zeich­net. Es unter­streicht die hohe Pro­fes­sio­na­li­tät in den Behand­lungs­ab­läu­fen, Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren und im Qua­li­täts­ma­nage­ment. Pro­fes­sor Dr. Klaus Hen­ne­king, Chef­arzt der Kli­nik für Allgemein‑, Vis­ze­ral- und Tho­ra­x­chir­ur­gie und Lei­ter des Pan­kre­as- und Darm­zen­trums beton­te; „Unse­ren Pati­en­ten kön­nen wir aus einer Hand die beste medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung auf dem neue­sten Stand der medi­zi­ni­schen Wis­sen­schaft garan­tie­ren – von der Vor­sor­ge, über die Behand­lung bis zur Nach­sor­ge“. Zwei­mal in der Woche tref­fen sich die Spe­zia­li­sten aus den Fach­be­rei­chen Chir­ur­gie, Gastro­en­te­ro­lo­gie, Onko­lo­gie, Strah­len­the­ra­pie, Patho­lo­gie und Radio­lo­gie in einer Tumor­kon­fe­renz und erar­bei­ten indi­vi­du­ell für jeden Pati­en­ten die beste the­ra­peu­ti­sche Stra­te­gie. Dabei wer­den kli­nik­in­ter­ne Fach­be­rei­che genau­so wie nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te mit ein­be­zo­gen. Zusätz­lich fin­den die Pati­en­ten Hil­fe und Rat bei Psy­chon­ko­lo­gen, Sozi­al­ar­bei­tern, Ernäh­rungs­be­ra­tern, onko­lo­gi­schen Fach­pfle­ge­kräf­ten, Sto­ma­the­ra­peu­ten, Phy­sio­the­ra­peu­ten oder Seel­sor­gern. Durch den engen per­sön­li­chen Aus­tausch aller betei­lig­ten Ärz­te und The­ra­peu­ten ent­fal­len lan­ge War­te­zei­ten, Dop­pel­un­ter­su­chun­gen oder unnö­ti­ge Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te für die Patienten.

Die Prü­fung

Die Zer­ti­fi­zie­rung eines Pan­kre­as­zen­trums ist nach den Richt­li­ni­en der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft nur in Ver­bin­dung mit einem zer­ti­fi­zier­ten Darm­zen­trum mög­lich. Exter­ne unab­hän­gi­ge Fach­ex­per­ten prüf­ten daher alle Berei­che des Darm­zen­trums und Pan­kre­as­zen­trums im Kli­ni­kum Bay­reuth nach den stren­gen Qua­li­täts­kri­te­ri­en der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft. So muss bei­spiels­wei­se eine Min­dest­men­ge an Pati­en­ten leit­li­ni­en­kon­form behan­delt wer­den. Bei gefor­der­ten 50 Pri­mär­fäl­len im Darm­zen­trum pro Jahr behan­del­te die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH 2012 88 Fäl­le. Im Pan­kre­as­zen­trum for­dert die Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft min­de­stens 25 Pri­mär­fäl­le. Im Kli­ni­kum Bay­reuth fan­den im ver­gan­ge­nen Jahr 40 Pati­en­ten mit bös­ar­ti­gen Tumo­ren in der Bauch­spei­chel­drü­se Hil­fe. Alle Ope­ra­tio­nen dür­fen zudem nur von erfah­re­nen Fach­ärz­ten durch­ge­führt wer­den. Die defi­nier­ten Dia­gno­stik- und Behand­lungs­pfa­de, die sich streng an den wis­sen­schaft­li­chen Richt­li­ni­en der Fach­ge­sell­schaf­ten ori­en­tie­ren, ste­hen bei den exter­nen Fach­ex­per­ten im Mit­tel­punkt des Prü­fungs­ver­fah­rens. Die­se opti­mal abge­stimm­ten Pro­zes­se sichern den Pati­en­ten in jedem Krank­heits­sta­di­um eine hohe Behand­lungs­qua­li­tät. Zusätz­lich betei­li­gen sich das Pan­kre­as­zen­trum und Darm­zen­trum im Bay­reu­ther Kli­ni­kum an ver­schie­de­nen wis­sen­schaft­li­chen und kli­ni­schen Studien.

Zum Nach­weis der Behand­lungs­qua­li­tät wer­den alle Behand­lun­gen aus­führ­lich doku­men­tiert und aus­ge­wer­tet. Jedes Jahr unter­zie­hen sich das Pan­kre­as­zen­trum und das Darm­zen­trum erneut einer aus­führ­li­chen Qua­li­täts­kon­trol­le durch die exter­nen Fachexperten.

Die Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft zielt mit den Zer­ti­fi­zie­run­gen ein­zel­ner Organ­zen­tren durch unab­hän­gi­ge Fach­ex­per­ten dar­auf ab, die Qua­li­tät bei der Früh­erken­nung, der Dia­gno­stik, The­ra­pie und Nach­sor­ge von Krebs­pa­ti­en­ten kon­ti­nu­ier­lich zu verbessern.

Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs

Der Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs gehört mit rund 15.000 Neu­erkran­kun­gen im Jahr in Deutsch­land zu den zehn häu­fig­sten Krebs­er­kran­kun­gen. Die­se Krebs­er­kran­kung zählt zu den bös­ar­tig­sten und ist für etwa sechs Pro­zent aller Krebs­to­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Bach­spei­chel­drü­sen­krebs tritt eher bei Pati­en­ten im höhe­ren Lebens­al­ter auf. Die Ursa­chen sind bis­her noch nicht end­gül­tig geklärt. Begün­stigt wird die­se Erkran­kung aber durch erhöh­ten Alko­hol- und Niko­tin­kon­sum. Anfäng­lich haben die Betrof­fe­nen kaum Beschwer­den oder die Sym­pto­me sind sehr unspe­zi­fisch. Daher wird Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs oft zu spät erkannt. Bei der Behand­lung ist in aller Regel die Ope­ra­ti­on das Mit­tel der Wahl. Je nach Erkran­kungs­sta­di­um und dem Befin­den des Pati­en­ten beein­flus­sen zusätz­li­che Che­mo­the­ra­pien die Pro­gno­se günstig.

Darm­krebs

Darm­krebs ist die zweit­häu­fig­ste Krebs­er­kran­kung bei Män­nern und Frau­en in Deutsch­land. 70.000 Men­schen erkran­ken jedes Jahr dar­an. Darm­krebs ent­wickelt sich in etwa 90 Pro­zent aller Fäl­le aus gut­ar­ti­gen Darm­po­ly­pen. Da Darm­krebs im frü­hen Krank­heits­sta­di­um oft kei­ne oder nur unspe­zi­fi­sche Sym­pto­me ver­ur­sacht, wird er häu­fig nicht recht­zei­tig erkannt. Früh­zei­tig ent­deckt ist Darm­krebs aber mei­stens heil­bar. Daher soll­te jeder die kosten­lo­sen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen ab dem 55. Lebens­jahr wahr­neh­men. Darm­krebs kann nur ope­ra­tiv ent­fernt wer­den. Zusätz­lich kön­nen Che­mo­the­ra­pien vor der Ope­ra­ti­on und auch danach das the­ra­peu­ti­sche Ergeb­nis verbessern.