24. Hei­mat­tag des Frän­ki­sche Schweiz-Ver­eins: Bericht vom Festsonntag

Der Fest­sonn­tag anläss­lich des 24. Hei­mat­ta­ges des Frän­ki­sche Schweiz- Ver­eins geriet in Affal­ter­thal zum Höhe­punkt der Feierlichkeiten

Franzosenüberfall in Affalterthal

Fran­zo­sen­über­fall in Affalterthal

Schon zum öku­me­ni­schen Got­tes­dienst konn­ten die bei­den Pfar­rer Wer­ner Wolf (Ober­tru­bach) und Hans-Jür­gen John­ke mehr als 150 Gäste begrü­ßen, dar­un­ter den Schirm­herrn Albrecht, Frei­herr von und zu Egloff­stein und den 1. Haupt­vor­sit­zen­den Rein­hardt Glau­ber mit Frau Doro­thea und sei­nen Ver­eins­vor­gän­ger Paul Pöhl­mann. Nach dem Got­tes­dienst gab es zwar kei­nen Fest­zug wie frü­her mit Tau­sen­den von Men­schen, aber der Zug von der Kir­che zum Mehr­zweck­haus, ange­führt von den bei­den Volks­mu­sik­grup­pen Rat­haus­mu­sik und Sai­sta­ab­lo­ser geriet trotz­dem zu einer impo­san­ten Pro­zes­si­on bei herr­li­chem Sonnenschein.

Erster Höhe­punkt im Saal war das Fran­ken­mahl, danach gab es die Fest­re­den und die höch­ste FSV- Aus­zeich­nung, den Ehren­schild, für Paul Pöhl­mann (wir berich­te­ten) für sei­ne Ver­dien­ste um den FSV. Danach ging es Schlag auf Schlag. Zuerst stürm­ten als Fran­zo­sen ver­klei­de­te Bet­zen­stei­ner den Saal mit lau­tem Trom­mel­wir­bel und „Viva la France“- Rufen, dann „plün­der­ten“ Sie, zehn Sol­da­ten, Frau­en und Kin­der in fran­zö­si­schen Klei­dern das Büf­fett und ent­führ­ten anschlie­ßend Rein­hard Glau­ber, der ihnen den Weg nach Pretz­feld zei­gen soll­te. Nach­dem alles vor­bei war gab Karl-Heinz Fiet­ta, von dem die Idee des „Über­falls“ stamm­te eini­ge geschicht­li­che Infor­ma­tio­nen zum Fran­zo­sen­über­fall: 1796 zogen 70 000 Fran­zo­sen plün­dernd und „maro­die­rend“ durch die frän­ki­sche Schweiz, nach­dem sie kurz vor­her von den Öster­rei­chern geschla­gen wur­den. Sie muss­ten nach Forch­heim zum Sam­meln, kann­ten sich aber in der Gegend nicht aus, wes­halb sie Orts­kun­di­ge ent­führ­ten und zum Mit­ge­hen zwan­gen. Von Bet­zen­stein ist die­se Tat­sa­che über­lie­fert, wes­halb die Sze­ne in Affal­ter­thal vom Hei­mat­ver­ein Bet­zen­stein auch nach­ge­spielt wor­den ist. Affal­ter­thal kam damals glimpf­lich davon, im Nach­bar­dorf Bie­ber­bach wur­de der Wirt von den Fran­zo­sen ermor­det, wes­halb Affal­ter­tha­ler und „kai­ser­li­che Husa­ren“ zusam­men nach Bie­ber­bach mar­schier­ten und die Fran­zo­sen dort sogar ver­ja­gen konnten.

Nach dem Geschichts­un­ter­richt gab es eine Wan­de­rung nach Egloff­stein mit Wolf­rum Grei­ner-Jacob und Heinz Hof­mann, die die Fel­sen­kel­ler zum Ziel hat­ten, wo Micha­el Wirth, eini­ge Kel­ler hat­te er fest­lich deko­riert und illu­mi­niert, die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Anla­ge zum Besten gab. Zurück in Affal­ter­thal gab es zuerst Kaf­fee und Kuchen zur Stär­kung, ehe der Nacht­wäch­ter Man­fred Heckel dann um 18 Uhr mit eini­gen lau­ni­schen Sprü­chen und Nacht­wäch­ter­ge­sän­gen den 24. Hei­mat­tag been­de­te. Ob der 25. Hei­mat­tag nun in Wai­schen­feld statt­fin­det, wie in der Herbst­ver­samm­lung von der dor­ti­gen Orts­grup­pe ange­kün­digt, ist aller­dings offen. Der FSV-Vor­stand zeig­te sich zufrie­den mit dem neu­en Kon­zept, das sich im Wesent­li­chen dar­in von den bis­he­ri­gen Hei­mat­ta­gen unter­schei­det, dass es nicht mehr vor­ge­schrie­ben ist, einen auf­wän­di­gen und teu­ren Umzug zu ver­an­stal­ten. Auch ohne geht das sehr gut und damit haben auch die klei­ne­ren Orts­grup­pen die Opti­on auf einen eige­nen Heimattag.

Text/​Foto: Rein­hard Löwisch