Der LBV ruft in Mit­mach-Akti­on dazu auf, die ersten Kuckucke zu melden

Wird der Vogel zum Opfer des Klimawandels?

Jungkuckuck mit Teichrohrsaenger. Foto: H. Lutschak

Jung­kuckuck mit Teich­rohr­sän­ger. Foto: H. Lutschak

Pünkt­lich zum Früh­lings­an­fang erwar­ten wir sei­nen bekann­te­sten Boten zurück: den Kuckuck. Bereits zum 6. Mal ruft der Lan­des­bund für Vogel­schutz in Bay­ern (LBV) des­halb Natur­freun­de dazu auf, dem LBV zu mel­den, wann und wo in Bay­ern die ersten Kuckucke zu hören sind. Mit Hil­fe der Mel­dun­gen will der LBV her­aus­fin­den, ob sich auch der Kuckuck an die Kli­ma­er­wär­mung anpas­sen kann. Mel­dun­gen kön­nen ab sofort unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​uck oder tele­fo­nisch unter 09174/477534 abge­ge­ben werden.

Die Wirts­vö­gel des Kuckucks wie der Teich­rohr­sän­ger (sie­he Bild) tref­fen auf­grund der Kli­ma­ver­än­de­run­gen inzwi­schen meh­re­re Tage frü­her als gewöhn­lich bei uns ein. Der Kuckuck hat sei­ne Ankunfts­zeit noch nicht an den Kli­ma­wan­del ange­passt. Kommt er schließ­lich an, ist bei vie­len sei­ner Wirts­vö­gel die Brut­zeit bereits weit fort­ge­schrit­ten. So wird es für die Kuckucks­weib­chen immer schwie­ri­ger, ihre Eier erfolg­reich den zukünf­ti­gen „Zieh­el­tern“ unter­zu­schie­ben. Eine prä­zi­se Abstim­mung auf das Brut­ge­sche­hen sei­ner Wirts­vö­gel ist daher unab­ding­bar. Ob das sen­si­ble Gefü­ge mit der Kli­ma­ver­än­de­rung gestört wird, will der LBV mit der Akti­on herausfinden.

Bereits in den ver­gan­gen fünf Jah­ren stieß die Mit­mach-Akti­on des LBV auf über­wäl­ti­gen­de Reso­nanz. 2012 mel­de­ten über 4.000 Natur­freun­de rufen­de Kuckucke. Das Ergeb­nis: Ent­ge­gen dem leich­ten Trend der letz­ten Jah­re traf der Kuckuck in Bay­ern 2012 im Durch­schnitt eine Woche spä­ter und über einen län­ge­ren Zeit­raum ver­teilt ein, als in den Vor­jah­ren. Mit Span­nung erwar­ten die Vogel­schüt­zer daher die dies-jäh­ri­gen Kuckuck-Mel­dun­gen. Die­se sind ab sofort unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​uck, Tele­fon 09174/4775–34 oder per Fax unter 09174/4775–75 mög­lich. Den aktu­el­len Stand, wann, wo und wie­vie­le Kuckucke in wel­chen baye­ri­schen Land­kreis zurück­ge­kehrt sind, kön­nen Sie jeder­zeit auf einer Live-Kar­te unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​uck verfolgen.

Zur Ret­tung des Kuckucks wird der LBV in Kür­ze in einer Fort­füh­rung der Mit­mach-Akti­on einen in Mit­tel­eu­ro­pa ein­zig­ar­ti­gen Schritt voll­zie­hen. Mit einem bahn­bre­chen­den High­tech-Pro­jekt sol­len Ant­wor­ten auf die wich­ti­gen aber bis­her unge­lö­sten Fra­gen gefun­den wer­den: Kom­men immer weni­ger Kuckucke aus dem Win­ter­quar­tier zurück? Wo genau in Afri­ka über­win­tert der Kuckuck und auf wel­chem Weg fliegt er dort hin? Start des außer­ge­wöhn­li­chen Pro­jekts ist Mit­te April.