Poli­ti­scher Ascher­mitt­woch: Bam­ber­ger Libe­ra­le wol­len mün­di­gen und selbst­be­stimm­ten Bürger

Kri­tik an „unver­ant­wort­li­chem Popu­lis­mus“ Nor­bert Tscherners

Beim Poli­ti­schen Ascher­mitt­woch der Bam­ber­ger FDP in der Gast­stät­te „Wil­de Rose“ spann­ten die Red­ner einen Bogen von der Bun­des- über die Lan­des­po­li­tik zur kom­mu­na­len Ebe­ne. Haupt­red­ner war der FDP-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te im Wahl­kreis Bam­berg-Forch­heim, MdB Seba­sti­an Kör­ber, der in sei­ner Rede die Oppo­si­ti­on scharf angriff. Der Libe­ra­le warf SPD und Grü­nen in der Steu­er­po­li­tik vor, sich am Ein­kom­men der Men­schen dreist und will­kür­lich bedie­nen zu wol­len. Zugleich warn­te Kör­ber vor neu­en Schul­den im Fal­le eines Regie­rungs­wech­sels: „Mit SPD und Grü­nen wür­den Sozi­al­po­pu­li­sten das Land regie­ren, die sich zur Finan­zie­rung ihrer teu­ren Wahl­ge­schen­ke auf Kosten näch­ster Gene­ra­tio­nen ver­schul­den wür­den“, rief er der Par­tei­ba­sis zu. Scharf kri­ti­sier­te der Spit­zen­kan­di­dat der ober­frän­ki­schen FDP zur Bun­des­tags­wahl auch das Men­schen- und Gesell­schafts­bild der Grü­nen: „Wir Libe­ra­le kämp­fen für den mün­di­gen und selbst­be­stimm­ten Bür­ger – die Grü­nen wol­len den Men­schen mit erho­be­nem Zei­ge­fin­ger bevor­mun­den und erzie­hen. Wir ste­hen für einen libe­ra­len Staat – die Grü­nen für den Ver­bots- und Tugend­wäch­ter­staat“, so Körber.

FDP-Krei­vor­sit­zen­der Jobst Gieh­ler beton­te in sei­ner Rede die Bedeu­tung der Regie­rungs­be­tei­li­gung der FDP auf Lan­des­ebe­ne für die Regi­on. „Bam­berg hat in den letz­ten Jah­ren mas­siv davon pro­fi­tiert, dass es nicht nur eine, son­dern zwei Par­tei­en in der Staats­re­gie­rung in Mün­chen gibt, die die Inter­es­sen Bam­bergs dort ver­tre­ten.“ Als Bei­spie­le nann­te der Kreis­vor­sit­zen­de die gro­ßen Erwei­te­r­unsg­bau­ten für die Uni­ver­si­tät Bam­berg auf dem ERBA-Gelän­de und am Mar­kus­platz, die lau­fen­de Attrak­ti­vie­rung der Muse­ums­land­schaft auf dem Bam­ber­ger Dom­berg und die Erhö­hung des jähr­li­chen Zuschus­ses für die Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker. Beim The­ma „Mit­tel­zen­tren im Land­kreis Bam­berg“, so Gieh­ler, konn­te die FDP errei­chen, dass die Anträ­ge aus dem Land­kreis 2014 noch ein­mal geprüft werden.

FDP-Orts­vor­sit­zen­der Mar­tin Pöh­ner ging auf die Kom­mu­nal­po­li­tik ein und kri­ti­sier­te beson­ders die „popu­li­sti­sche Effekt­ha­sche­rei“, die Stadt­rat Nor­bert Tscher­ner vom Bam­ber­ger Bür­ger­block in der Fra­ge der Jugend­her­ber­ge Wolfs­schlucht ver­an­stal­te. „Herr Tscher­ner betreibt hier einen unver­ant­wort­li­chen Popu­lis­mus fern­ab jeg­li­cher sach­li­cher Fak­ten!“, so Pöh­ner. Die Stadt­rats­mehr­heit habe aus der Sicht der Libe­ra­len in einer Not­si­tua­ti­on zu Recht ent­schie­den, die Jugend­her­ber­ge vor­über­ge­hend als Asyl­un­ter­kunft zu ver­wen­den. „Es besteht all­ge­mei­ner Kon­sens, dass das Gebäu­de mög­lichst bald wie­der als Jugend­her­ber­ge oder Schul­land­heim Ver­wen­dung fin­den soll. Dies soll­te Herr Tscher­ner umge­hend zur Kent­nis neh­men und auf­hö­ren, bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern fal­sche Ein­drücke zu erwecken und Stim­mung gegen die Asyl­su­chen­den zu machen.“ Die FDP ste­he für eine sach­ori­en­tier­te Poli­tik. „Da muss man auch mal unpo­pu­lä­re Ent­schei­dun­gen tref­fen, wenn es dar­um geht, Men­schen zu hel­fen“, erklär­te Pöhner.