Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth trau­ert um ihren Präsidenten

Professor Dr. Rüdiger Bormann

Pro­fes­sor Dr. Rüdi­ger Bormann

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth trau­ert um ihren Prä­si­den­ten, Pro­fes­sor Dr. Rüdi­ger Bor­mann, der am Sonn­tag, dem 13.01.2013, durch einen tra­gi­schen Unfall ums Leben kam.

Prä­si­dent Bor­mann wur­de 60 Jah­re alt.

Rüdi­ger Bor­mann wur­de 1952 in Bre­men gebo­ren. Er stu­dier­te an der Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen und pro­mo­vier­te dort 1979 auf dem Gebiet der Metall­phy­sik. Nach einem mehr­jäh­ri­gen Auf­ent­halt am Depart­ment of Applied Phy­sics der Stan­ford Uni­ver­si­ty, wo er auf den Gebie­ten Supra­lei­tung und Nano­tech­no­lo­gie forsch­te, habi­li­tier­te er sich an der Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen. 1989 erhielt er einen Ruf an die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Ham­burg-Har­burg, an der er bis 2009 als Pro­fes­sor für Metall­phy­sik das Insti­tut für Werk­stoff­phy­sik und ‑tech­no­lo­gie lei­te­te. Seit 1989 war Bor­mann in Per­so­nal­uni­on Abtei­lungs­lei­ter und (ab 1996) Insti­tuts­lei­ter für Werk­stoff­tech­no­lo­gie des Insti­tuts für Werk­stoff­for­schung am GKSS-For­schungs­zen­trum GmbH (heu­te Helm­holtz-Zen­trum Geest­hacht, Zen­trum für Mate­ri­al- und Küstenforschung).

Seit 2002 wirk­te Pro­fes­sor Bor­mann als Pro­gramm­spre­cher im For­schungs­be­reich Schlüs­sel­tech­no­lo­gien maß­geb­lich an der struk­tu­rel­len und pro­gram­ma­ti­schen Ent­wick­lung der Werk­stoff­for­schung inner­halb der Helm­holtz Gemein­schaft Deut­scher For­schungs­zen­tren mit.

Von 2004 bis 2010 war Bor­mann Mit­glied im Wis­sen­schafts­rat, der die Bun­des- und die Län­der­re­gie­run­gen in Fra­gen der inhalt­li­chen und struk­tu­rel­len Ent­wick­lun­gen der Hoch­schu­len, der Wis­sen­schaft und der For­schung berät. In der Zeit von 2006 bis 2009 war er stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der wis­sen­schaft­li­chen Kom­mis­si­on und gehör­te der Stra­te­gie-Kom­mis­si­on der Exzel­lenz­in­itia­ti­ve des Bun­des und der Län­der an.

Im Juli 2008 wur­de er zum Prä­si­den­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth gewählt und trat sein Amt am 1. April 2009 an. Seit 2012 war Bor­mann stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Uni­ver­si­tät Bay­ern e.V., dem Zusam­men­schluss der baye­ri­schen Universitätspräsidenten.

Als Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat sich Pro­fes­sor Bor­mann mit Nach­druck dafür ein­ge­setzt, stra­te­gi­sche Alli­an­zen mit Hoch­schu­len sowie mit wis­sen­schaft­li­chen und außer­wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen zu initi­ie­ren. Die Tech­no­lo­gie­Al­li­anz­Ober­fran­ken (TAO) zur Stär­kung der Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz in Nord­bay­ern, die inzwi­schen Modell­cha­rak­ter für die Ver­net­zung von Uni­ver­si­tä­ten unter­ein­an­der und mit den Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten hat, wur­de von ihm kon­zep­tio­nell erarbeitet.

In der Cau­sa Gut­ten­berg über­zeug­te Bor­mann durch sach­ori­en­tier­tes und auf Trans­pa­renz bedach­tes Manage­ment, das in der Fol­ge zu einer bun­des­wei­ten Dis­kus­si­on über gute wis­sen­schaft­li­che Pra­xis und Red­lich­keit sowie zu einer von ihm initi­ier­ten Reform der Dok­to­ran­den­aus­bil­dung unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung von Aspek­ten der Qua­li­täts­si­che­rung führte.

Die Betei­li­gung der Uni­ver­si­tät Bay­reuth mit einem Antrag der Gra­dua­te School of Afri­can Stu­dies in der Exzel­lenz­in­itia­ti­ve des Bun­des und der Län­der wur­de von Prä­si­dent Bor­mann mit gro­ßem per­sön­li­chen Ein­satz 2012 zum erneu­ten Erfolg geführt. Die Hoch­schul­lei­tung der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist vom Tod ihres Prä­si­den­ten sehr betroffen.

„Wir sind sehr trau­rig über den Ver­lust. Er wird uns in unse­rem Team, das durch gro­ßes gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en geprägt ist, sehr feh­len“, so der Kanz­ler der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Dr. Mar­kus Zanner.