Grü­ne Hoch­schul­grup­pe Bay­reuth wei­ter­hin stärk­ste Kraft

Grü­ne Hoch­schul­grup­pe setzt Schwer­punk­te bei Nach­hal­tig­keit, Stu­die­ren­den­freund­lich­keit und Mitbestimmung.

Am 21. Juni fan­den die dies­jäh­ri­gen Hoch­schul­wah­len statt und die Grü­ne Hoch­schul­grup­pe der Uni­ver­si­tät Bay­reuth freut sich über ein gutes Ergeb­nis. So wur­den aus den grü­nen Rei­hen wie­der ins­ge­samt fünf Stu­den­tIn­nen in das Stu­die­ren­den­par­la­ment und der ein­zi­ge stu­den­ti­sche Ver­tre­ter in den Hoch­schul­rat gewählt. Gro­ße Ernüch­te­rung herrscht aller­dings über die Wahl­be­tei­li­gung, die an eini­gen Fakul­tä­ten unter 20% ver­blieb. Weni­ger über­ra­schend ist aber wohl, dass die Libe­ra­le Hoch­schul­grup­pe dank ihres schwa­chen Wahl­kamp­fes aus der Par­la­ment fliegt. Denn im Gegen­satz zu den ande­ren Hoch­schul­grup­pen hat­ten die Libe­ra­len auch nicht ver­sucht, Stu­den­tIn­nen an die Wahl­ur­nen zu bekom­men. Doch Qua­li­täts­stei­ge­run­gen sind hier kaum zu erwar­ten, da ihr Platz durch die neu­ge­grün­de­te und humo­ri­sti­sche Hoch­schul­grup­pe „Die Liste“ ersetzt wird. Die­se hat­te u.a. damit gewor­ben, Gut­ten­berg den Ehren­dok­tor ver­lei­hen zu wollen.

„Wir sind stolz auf unser Ergeb­nis und wer­den auch in Zukunft grü­ne Hoch­schul­po­li­tik nahe bei den Stu­die­ren­den machen, dafür wur­den wir gewählt“, sagt die Spit­zen­kan­di­da­tin Han­nah Jaberg, die mit Abstand die mei­sten Stim­men der Hoch­schul­wah­len für sich gewin­nen konn­te. Jaberg, die im zwei­ten Bache­lor-Seme­ster Inter­na­tio­na­le Wirt­schaft und Ent­wick­lung stu­diert kommt es nun dar­auf an, kla­re grü­ne Impul­se zu set­zen und so die Uni Bay­reuth ein Stück nach­hal­ti­ger zu gestalten.

Auch Max Oster­may­er, der eben­falls in das Stu­die­ren­den­par­la­ment gewählt wur­de, ist über­zeugt: „ Das ist ein deut­li­ches Zei­chen für eine grü­ne und stu­di­en­freund­li­che Uni­ver­si­tät. Aller­dings müs­sen wir auf die nied­ri­ge Wahl­be­tei­li­gung ein­ge­hen und in die Ursa­chen­for­schung gehen. Ein Stu­die­ren­den­par­la­ment, das nur von so weni­gen Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten legi­ti­miert wur­de, hat es so sicher nicht ein­fa­cher, sich eine Stim­me gegen­über der Uni­ver­si­tät zu ver­schaf­fen und sich für eine Aus­wei­tung der stu­den­ti­schen Mit­be­stim­mung ein­zu­set­zen, wie wir als Grü­ne Hoch­schul­grup­pe das in unse­rem Wahl­pro­gramm ver­spro­chen haben.“ Oster­may­er stu­diert im zwei­ten Master-Seme­ster Phi­lo­so­phy and Economics.

Mit Rücken­wind geht auch Tim Par­gent, der im zwei­ten Bache­lor-Seme­ster Inter­na­tio­na­le Wirt­schaft und Ent­wick­lung stu­diert, aus den Hoch­schul­wah­len. Er wur­de auf der gemein­sa­men Liste von Grü­ner Hoch­schul­grup­pe, Juso-Hoch­schul­grup­pe und Glas­haus als ein­zi­ger Ver­tre­ter in den Hoch­schul­rat gewählt und wird des­halb sein Man­dat, das er nor­mal in das Stu­die­ren­den­par­la­ment erhal­ten hat, zeit­nah an den näch­sten Listen­kan­di­da­ten abge­ben, da er sonst ein Dop­pel­man­dat besitzt. „Wir wer­den uns auf allen Ebe­nen für die Belan­ge der Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten ein­set­zen“, führt Par­gent aus.

Eben­falls wird der Jura­stu­dent Ger­win Schroer einen Sitz im Par­la­ment ein­neh­men. Er erläu­tert zum über­ra­schen­den Ein­zug der Hoch­schul­grup­pe „Die Liste“: „Eine Grup­pie­rung, die mit einer U‑Bahn unter dem Uni­ver­si­täts­ge­län­de wirbt, ist für uns defi­ni­tiv nicht glaub­haft und wird sich uns erst in der har­ten Hoch­schul­po­li­tik bewei­sen müs­sen. Wir erwar­ten gespannt ob sie an einer kon­struk­ti­ven Mit­ar­beit im Stu­die­ren­den­par­la­ment inter­es­siert sind oder ob der Scherz am Ende auf Kosten der Stu­die­ren­den geht.“

Felix Schlies­zus, der als erster Ersatz­ver­tre­ter den Sitz von Par­gent über­neh­men wird und der eben­falls im zwei­ten Bache­lor-Seme­ster Inter­na­tio­na­le Wirt­schaft und Ent­wick­lung stu­diert, macht einen inhalt­li­chen Aus­blick auf das näch­ste Par­la­ments­jahr: „Eine Ver­fass­te Stu­die­ren­den­schaft auf Lan­des­ebe­ne, die Absen­kung der Stu­di­en­ge­büh­ren, eine nach­hal­ti­ge­re Men­sa, eine bes­se­re Anbin­dung an das ÖPNV-Netz, bes­se­re Ver­hält­nis­se für Rad­fah­re­rIn­nen und das Strea­ming aller gro­ßen Vor­le­sun­gen sind nur eini­ge Punk­te unse­res Wahl­pro­gramms. Dafür machen wir uns stark.“

Die aus­führ­li­chen Wahl­er­geb­nis­se sind auf der Start­sei­te der Uni­ver­si­tät Bay­reuth unter fol­gen­dem Link zu erhal­ten: http://​www​.uni​-bay​reuth​.de/​i​n​d​e​x​.​h​tml