Freie Wäh­ler Forch­heim: Dis­kus­si­on über Sozialraumanalyse

Im Rah­men ihrer Monats­ver­samm­lung dis­ku­tier­ten die Frei­en Wäh­ler Forch­heim das Ergeb­nis einer Sozi­al­raum­ana­ly­se für Stadt und Land­kreis Forch­heim, wel­che ihnen durch Sozi­al­päd­ago­gen Mar­tin Hem­pf­ling vom Amt für Jugend und Fami­lie am Land­rats­amt Forch­heim vor­ge­stellt wur­de. Bei der Betrach­tung der Gemein­de­pro­fil­struk­tur zeig­te sich, dass die Stadt Forch­heim einen durch­weg höhe­ren Bela­stungs­in­dex in den Berei­chen Arbeits­lo­sen­geld II, Arbeits­lo­sig­keit und Allein­er­zie­hen­de hat als die Nach­bar­ge­mein­den im Land­kreis. Im Gegen­zug ist das Durch­schnitts­ein­kom­men der Stadt­be­woh­ner nied­ri­ger als das der länd­li­chen Bevölkerung.

Als beson­ders pro­ble­ma­tisch erweist sich die Kon­stel­la­ti­on „allein­er­zie­hend und ALG II“. Hier herrscht das größ­te Armuts­ri­si­ko. Für die Frei­en Wäh­ler ist es ein Skan­dal, dass in einem der reich­sten Län­der der Welt immer mehr Kin­der in Armut leben müs­sen und ihnen hier­durch Bil­dungs- und Berufs­chan­cen vor­ent­hal­ten blei­ben. Als regel­recht kon­tra­pro­duk­tiv wur­de in die­sem Zusam­men­hang das aus­schließ­lich von der CSU gefor­der­te und von vie­len Exper­ten abge­lehn­te Betreu­ungs­geld gese­hen. FW Chef Man­fred Hüm­mer: Es ist bes­ser, das Geld gezielt in den Aus­bau von Kin­der­ta­ges­stät­ten, deren Ange­bo­ten sowie in früh­kind­li­che Sprach- und Sozia­li­sa­ti­ons­för­de­rung zu inve­stie­ren, damit ist gera­de Allein­er­zie­hen­den und ein­kom­mens­schwa­chen Fami­li­en bes­ser geholfen.

Bei der Jugend­hil­fe zeig­te sich eine star­ke Zunah­me in den Teil­be­rei­chen Bera­tun­gen, Gefähr­dungs­mel­dun­gen, Inob­hut­nah­men sowie den ambu­lan­ten Erzie­hungs­hil­fen. Rück­läu­fig sind dage­gen die teil-/sta­tio­nä­ren Erzie­hungs- und Ein­glie­de­rungs­hil­fen. Auch bei den Maß­nah­men der Jugend­hil­fe steht die Stadt Forch­heim mit ihren Schwer­punk­ten Nord und Zentrum/​Süd an erster Stel­le im Land­kreis. Für die Frei­en Wäh­ler zeigt sich hier ein inten­si­ver Hand­lungs­be­darf, dem sich die Stadt Forch­heim nicht ent­zie­hen darf. Neben der Ver­eins-Jugend­ar­beit muss ins­be­son­de­re das Ange­bot der offe­nen und auf­su­chen­den Jugend­ar­beit stär­ker als bis­her geför­dert wer­den, gera­de in den Stadt­tei­len fehlt die­ses mit­un­ter gänzlich.

In ihrer For­de­rung, mög­lichst bald wie­der einen städ­ti­schen Jugend­pfle­ger ein­zu­stel­len, der sich im Zusam­men­wir­ken mit Kreis­ju­gend­ring und Kreis­ju­gend­amt vor­nehm­lich der Koor­di­na­ti­on der Jugend­ar­beit, der Aus­ar­bei­tung bis­lang feh­len­der Ange­bo­te und der Früh­erken­nung pro­ble­ma­ti­scher Ent­wick­lun­gen wid­met, sehen sich die Frei­en Wäh­ler nach der Vor­stel­lung der Sozi­al­raum­ana­ly­se mehr als bestä­tigt. Man­fred Hüm­mer abschlie­ßend: Wer hier spart, tut dies an der fal­schen Stel­le, jeder Euro, der für das Wohl unse­rer Kin­der und Jugend­li­chen aus­ge­ge­ben wird, ist eine Inve­sti­ti­on in unse­re Zukunft.