Erz­bi­schof Schick: Gläu­bi­ge sol­len sich nicht von „Vati­Leaks“ ver­un­si­chern lassen

Symbolbild Religion

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die Gläu­bi­gen auf­ge­ru­fen, sich nicht durch Vati­Leaks-Berich­te oder ande­re nega­ti­ve Schlag­zei­len über die Kir­che ver­un­si­chern zu las­sen. Der wah­re Gehalt die­ser Nach­rich­ten ten­die­re bei nähe­rer Prü­fung oft gegen null. „In der Kir­che schau­en der­zeit etli­che zu sehr nach oben oder nach rechts und links und stel­len fest, durch die Medi­en über­zeich­net und schrill her­aus­ge­stellt, dass da dies und jenes schein­bar nicht in Ord­nung ist“, sag­te der Bischof beim Hei­lig-Blut-Fest im ober­frän­ki­schen Burg­wind­heim. Man­che zögen dar­aus den Schluss, aus der Kir­che aus­zu­tre­ten oder sich vom akti­ven Leben der Kir­che zurück­zu­zie­hen. „Das ist eigent­lich in einer Zeit, in der stän­dig von der Mün­dig­keit aller Gläu­bi­gen in der Kir­che gespro­chen wird, ein Ana­chro­nis­mus“, stell­te der Erz­bi­schof fest.

Vor dem Gericht Got­tes, mahn­te Schick, wer­de sich nie­mand damit ent­schul­di­gen kön­nen zu sagen: „Damals gab es Vati­Leaks und des­halb habe ich nicht mehr in dei­ner Kir­che, lie­ber Herr Jesus Chri­stus, mit­ge­macht. Oder es gab im Bis­tum Struk­tur­ver­än­de­run­gen, des­halb habe ich mich von der Kir­che und mei­ner Pfar­rei zurück­ge­zo­gen. Weil wir kei­nen eige­nen Pfar­rer mehr hat­ten, habe ich nichts mehr gemacht.“ Jesus wer­de dann fra­gen: „War­um hast du nicht auf dei­ne eige­ne Beru­fung und Sen­dung in Tau­fe und Fir­mung geschaut und ent­spre­chend gehan­delt? War­um hast du nicht geän­dert, was du hät­test ändern kön­nen und sol­len? War­um hast du nicht nach dem Wort gelebt: ‚Herr, erneue­re dei­ne Kir­che und fan­ge bei mir an‘?“

Auch Jesus hät­te nach den Wor­ten des Erz­bi­schofs tau­send Grün­de gehabt, „sein Erlö­sungs­werk nicht zu erfül­len, sich abzu­mel­den und sich abzu­set­zen“: Die Pha­ri­sä­er und die hohen Geist­li­chen lehn­ten ihn ab, in der öffent­li­chen Mei­nung hat­te er ab und an ganz schlech­te Kar­ten, und vor sei­nem Lei­den und am Kreuz fühl­te er sich sogar von Gott ver­las­sen. „Aber in all dem spür­te er beim Gebet, dass er sich davon nicht abhän­gig machen durf­te, son­dern sei­ner Beru­fung fol­gen und sei­ne Sen­dung, die er vom Vater erhal­ten hat, erfül­len müss­te aus Lie­be zu den Menschen.“

Die Ver­eh­rung des Blu­tes Chri­sti, so der Bischof wei­ter, wir­ke wie eine Blut­trans­fu­si­on. „Das Leben Jesu, sei­ne Freund­lich­keit, sei­ne Lie­be, auch sei­ne Opfer­be­reit­schaft, sei­ne Hin­ga­be, bestim­men dann auch unser Leben, und so gelingt es und wird gut.“ Des­halb sei die Ver­eh­rung des Hei­li­gen Blu­tes so wichtig.
Das Hei­lig-Blut-Fest wird seit über 500 Jah­ren am Don­ners­tag nach Fron­leich­nam begangen.