3. Bay­reu­ther Tag der Krankenpflege

„Brau­chen wir aka­de­misch aus­ge­bil­de­te Pfle­ge­kräf­te am Kran­ken­bett?“ Um die Argu­men­te zu die­sem The­ma von den Exper­ten aus Kran­ken­pfle­ge, Medi­zin und Kran­ken­haus­ma­nage­ment zu erfah­ren, kamen rund 300 zumeist Schü­ler, die gera­de ihre Aus­bil­dung in einem Pfle­ge­be­ruf absol­vie­ren, nach Bayreuth.

Tag der Krankenpflege

Tag der Krankenpflege

Die Berufs­fach­schu­le für Kran­ken­pfle­ge ver­an­stal­te­te bereits zum drit­ten Mal den Bay­reu­ther Tag der Kran­ken­pfle­ge, um über aktu­el­le The­men der Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge zu dis­ku­tie­ren. Die­ses Jahr soll­te die Fra­ge geklärt wer­den, ob in der Zukunft Pfle­ge­kräf­te mit einem abge­leg­ten Stu­di­um zur Ver­sor­gung der Pati­en­ten zum Ein­satz kom­men soll­ten. Unter der Schirm­herr­schaft von Land­rat Her­mann Hüb­ner, Vor­sit­zen­der des Kran­ken­haus­zweck­ver­ban­des, tra­fen sich dazu über 300 Schü­ler der nord­baye­ri­schen Kranken‑, Kin­der­kran­ken- und Alten­pfle­ge­schu­len sowie Pra­xis­an­lei­ter, Alten­pfle­ge­kräf­te, Pfle­ge­kräf­te aus Kli­ni­ken und der ambu­lan­ten Pfle­ge im Bay­reu­ther Zentrum.

Den Auf­takt mach­ten ver­schie­de­ne Vor­trä­ge, die über demo­gra­fi­sche Ent­wick­lun­gen auf­klär­ten, unter­schied­li­che Stu­di­en­mo­del­le prä­sen­tier­ten, Ein­blicke in den prak­ti­schen Ein­satz von aka­de­mi­schen Pfle­ge­kräf­ten boten und die Wün­sche der Pati­en­ten vorstellten.

Im Anschluss folg­te eine Podi­ums­dis­kus­si­on, bei der sich die Befür­wor­ter und Geg­ner der Aka­de­mi­sie­rung der Pfle­ge­kräf­te austauschten.

So unter­stri­chen Tho­mas Bald­auf, Pfle­ge­di­rek­tor der Kli­ni­ken Nord­ober­pfalz, und Ire­ne Hößl, Vor­sit­zen­de des Bun­des­ver­ban­des Pfle­ge­ma­nage­ment der Lan­des­grup­pe Bay­ern, dass durch den Ein­satz aka­de­misch aus­ge­bil­de­ter Pfle­ge­kräf­te in der Pra­xis, wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se schnel­ler umge­setzt wer­den kön­nen. Zudem eröff­net ein Pfle­ge­stu­di­um neue Tätig­keits­fel­der, die den Pfle­ge­be­ruf für jun­ge Men­schen mit höhe­rer Schul­bil­dung inter­es­san­ter macht.

Roland Ranftl, Geschäfts­füh­rer der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH, und Chri­sti­ne Düreth-Trat, Vor­sit­zen­de des För­der­krei­ses Ver­eint Ler­nen und Pfle­gen e. V., beton­ten, dass der wesent­li­che Anteil der pfle­ge­ri­schen Tätig­keit am Kran­ken­bett der Pati­en­ten zu erbrin­gen ist. Die Basis- und Spe­zi­al­pfle­ge sind Grund­la­gen der Berufs­aus­bil­dung Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge. Die Wer­tig­keit die­ser anspruchs­vol­len und pra­xis­be­zo­ge­nen Berufs­aus­bil­dung soll­te nicht her­ab­ge­setzt wer­den, denn die pro­fes­sio­nel­le Arbeit am Pati­en­ten muss auch wei­ter­hin im Mit­tel­punkt ste­hen und dabei kann es kei­ne Pfle­ge­kräf­te „2. Klas­se“ geben. Aka­de­misch aus­ge­bil­de­te Pfle­ge­kräf­te wer­den sicher­lich auch benö­tigt aber nicht für den direk­ten Ein­satz am Krankenbett.

Dr. Hol­ger Lan­ge, Chef­arzt der Kli­nik für Ger­ia­trie am Kli­ni­kum Bay­reuth, sieht vor allem die enge Zusam­men­ar­beit der ver­schie­de­nen Berufs­grup­pen als Zukunfts­mo­dell für eine opti­ma­le Ver­sor­gung von Pati­en­ten und Pfle­ge­be­dürf­ti­gen an.

Über eines waren sich die Teil­neh­mer der Dis­kus­si­ons­run­de am Ende einig; die Haupt­säu­le in der Pfle­ge muss immer die beruf­li­che Aus­bil­dung blei­ben, die durch aka­de­mi­sier­te Pfle­ge­kräf­te im Pfle­ge­ma­nage­ment sowie in spe­zi­el­len Pfle­ge­be­rei­chen, wie Ernäh­rungs­be­ra­tung oder Wund­ma­nage­ment, ergänzt werden.

Am Bay­reu­ther Tag der Kran­ken­pfle­ge hat­ten die Besu­cher dar­über hin­aus die Gele­gen­heit im Aus­stel­lungs­be­reich Spe­zi­al­pfle­ge­be­rei­che – von Dia­be­tes­be­ra­tung oder Pal­lia­tiv­pfle­ge bis hin zur Schmerz­the­ra­pie – ken­nen zu ler­nen und sich über die ver­schie­de­nen Aus­bil­dungs­be­ru­fe in der Pfle­ge zu informieren.