Solar­in­du­strie in der Kri­se unter­stüt­zen, Ener­gie­wen­de in Ober­fran­ken sichern

Zum Antrag von Bünd­nis 90/​Die Grü­nen „Ener­gie­wen­de sichern – Solar­wirt­schaft stär­ken“, erklärt die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Eli­sa­beth Scharfenberg:

War­me Luft und nichts Kon­kre­tes war alles was beim gest­ri­gen Ener­gie­gip­fel im Kanz­ler­amt übrig bleibt. Gemein­sam mit den Bun­des­län­dern wol­le man die Ener­gie­wen­de vor­an­brin­gen, erklär­te dort die Kanz­le­rin. Doch dort, wo die Ener­gie­wen­de tag­täg­lich vor­an­ge­trie­ben wird, wie in den Gemein­den und Kom­mu­nen in Ober­fran­ken, ver­folgt man die Ener­gie­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung mit Besorg­nis. Denn mit der Ver­ab­schie­dung der 4. Novel­le zum Erneu­er­ba­ren Ener­gien Gesetz (EEG) Ende März hat Schwarz-Gelb über­zo­ge­ne Kür­zun­gen, bzw. schritt­wei­se eine voll­kom­me­ne Been­di­gung der Ver­gü­tungs­zah­lun­gen über das so genann­te „Markt­in­te­gra­ti­ons­mo­dell“ beschlos­sen. Sie hat damit der deut­schen Solar­wirt­schaft jeg­li­che Pla­nungs­si­cher­heit genom­men, einem auf­stre­ben­den Indu­strie­zweig und vie­len Hand­werks­be­trie­ben die wirt­schaft­li­che Basis entzogen.

Auch im Bun­des­rat stößt die EEG-Novel­le der Bun­des­re­gie­rung auf Kri­tik. Zwei­drit­tel der Län­der haben sich gegen das neue Gesetz aus­ge­spro­chen und die Anru­fung eines Ver­mitt­lungs­aus­schus­ses beschlos­sen. Ziel ist es, den Gesetz­ent­wurf gründ­lich zu über­ar­bei­ten und die Beschrän­kung der Zubau­kor­ri­do­re, die unter den frü­her fest­ge­leg­ten natio­na­len Zie­len lie­gen, auf­zu­he­ben. Auch die Bun­des­tags­frak­ti­on der Grü­nen will das EEG wei­ter­ent­wickeln, aller­dings so, dass die deut­sche Solar­wirt­schaft gestärkt wird und die Ener­gie­wen­de vor­an­ge­trie­ben wird.

Ein aktu­el­ler Antrag der Grü­nen sieht vor, die Kür­zung der Solar­strom­ver­gü­tung abzu­mil­dern, den Aus­bau­kor­ri­dor auf min­de­stens 5 Giga­watt zu erhö­hen und einen Spei­cher­bo­nus ein­zu­füh­ren. Außer­dem for­dert er Anrei­ze für eine stär­ke­re Netz­in­te­gra­ti­on der erneu­er­ba­ren Ener­gien. Der Antrag wird Mit­te Juni in den Bun­des­tag eingebracht.

Die deut­sche Solar­in­du­strie, bis vor kur­zem welt­weit füh­rend in die­ser Tech­no­lo­gie, ist der­zeit in einer Kri­se. Der Wett­be­werbs­druck aus Chi­na, wo nied­ri­ge Löh­ne und staat­li­che Sub­ven­tio­nen zu Dum­ping-Prei­sen für Solar­mo­du­le füh­ren, machen Her­stel­lern hier­zu­lan­de schwer zu schaf­fen. Die Zukunfts­bran­che in der 130.000 Men­schen arbei­ten und jähr­lich rund 10 Mrd. Euro inve­stiert wer­den, ist akut bedroht. Doch anstatt die Solar­in­du­strie in der Kri­se zu unter­stüt­zen, hat die Bun­des­re­gie­rung mit ihrer EEG-Novel­le einen voll­kom­men fal­schen Markt­an­reiz geschaffen.

Link zum Antrag der Frak­ti­on Bünd­nis 90/​Die Grünen:

http://edok-verteilung.bundestag.btg:8080/edok/verteilung

Link zur Unter­rich­tung: Anru­fung des Vermittlungsausschusses

http://edok-verteilung.bundestag.btg:8080/edok/verteilung

Wei­te­re Informationen:

http://​www​.grue​ne​-bun​des​tag​.de/​t​h​e​m​e​n​/​e​n​e​r​g​i​e​.​h​tml