Erz­bi­schof Schick: „Die älte­re Gene­ra­ti­on als Res­sour­ce und nicht als Ver­sor­gungs­fall betrachten“

Der Bam­ber­ger Ober­hir­te for­dert Senio­ren dazu auf, sich mög­lichst lan­ge in die Gesell­schaft einzubringen

(bbk). Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die älte­re Gene­ra­ti­on dazu auf­ge­ru­fen, sich mehr als bis­her aktiv in die Gesell­schaft ein­zu­brin­gen. Es sei eine koper­ni­ka­ni­sche Wen­de der Sicht auf die Gene­ra­tio­nen und ihr Mit­ein­an­der not­wen­dig, sag­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te am Mitt­woch (25.01.12). Die Jün­ge­ren dürf­ten die Älte­ren nicht als Bedro­hung und Last emp­fin­den, son­dern als Res­sour­ce. „Unse­re Senio­ren haben Poten­zi­al, das die Gesell­schaft nut­zen sollte.“

Mit einer ver­än­der­ten Sicht­wei­se wür­de der demo­gra­phi­sche Wan­del bes­ser bewäl­tigt wer­den. „Die­se Wen­de muss aber auch die Bereit­schaft mit sich brin­gen, so lan­ge zu arbei­ten, wie es mög­lich ist.“ Dazu sei es auf der ande­ren Sei­te nötig, dass die Arbeit­ge­ber leich­te­re Arbei­ten oder Teil­zeit­be­schäf­ti­gung für älte­re Arbeit­neh­mer anbie­ten. „Mehr Fle­xi­bi­li­tät ist gefordert.“
Das Enga­ge­ment der Senio­ren dür­fe aber nicht allein auf die Arbeits­welt beschränkt wer­den, for­der­te Erz­bi­schof Schick.

„Auch nach dem Aus­schei­den aus dem Arbeits­pro­zess ist noch ein Ein­satz in der Gesell­schaft im Ehren­amt mög­lich.“ Der erst kürz­lich ins Leben geru­fe­ne Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst bie­te hier eine Chan­ce für die älte­re Generation.

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof erin­ner­te an das Sprich­wort: „Wer rastet, der rostet.“ Vie­le Senio­ren sei­en heut­zu­ta­ge durch­aus in der Lage, sich akti­ver in die Gesell­schaft ein­zu­brin­gen. Die­ses Enga­ge­ment und auch die Lebens­er­fah­rung kämen bei der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on gut an. Selbst­ver­ständ­lich müs­se aber auch für die Alters­ver­sor­gung und für die Pfle­ge mehr getan wer­den. Hier sei­en vor allem die Poli­tik und die Sozi­al­sy­ste­me gefragt, letzt­lich aber auch jeder Einzelne.