Bun­des­mi­ni­ste­rin Ilse Aigner schickt Kom­mu­na­les Infor­ma­ti­ons­sy­stem für Erneu­er­ba­re Ener­gien ans Netz

Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth als Keim­zel­le einer bun­des­wei­ten Info- und Kommunikationsplattform

Im Bild (Rechte IHK Würzburg-Schweinfurt): Bei der Vorstellung des 12-Punkte-Programmes der IHKs der Metropolregion Nürnberg (v.l.):Professor Dr. Ralf Jahn (Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg- Schweinfurt), Harald Leupold (Vizepräsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken), Rudolf Trunk (stv. Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt), Dr. Andreas Scheuer (MdB, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung), Hans Peter Göttler (Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie), Dieter Pfister (Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt), Karl Wiebel (Ministerialdirigent im Bayerische Staatsministerium des Innern).

Fest­akt in Bayreuth

Ab sofort ist das Kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­sy­stem für Erneu­er­ba­re Ener­gie online. Bun­des­ver­brau­cher­mi­ni­ste­rin Ilse Aigner schal­tet am 21.7.2011 im Rah­men eines Besu­ches in der Regi­on die­ses neue Info- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­por­tal der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth www​.kom​mu​na​les​-infor​ma​ti​ons​sy​stem​.de auf Betrieb. Land­rat Her­mann Hüb­ner begrüßt die Mini­ste­rin und bedankt sich für ihre Unter­stüt­zung. Einer der aktu­el­len Anläs­se ist auch die Ener­gie­wen­de Bay­ern. Ein­mal mehr ist eine baye­ri­sche Regi­on Vor­rei­ter einer zukunfts­ori­en­tier­ten Ent­wick­lung. Das kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­sy­stem hilft Bür­ger­mei­stern bei ihrer Energiepolitik.

Das Rad ist schon erfun­den wor­den – nur noch nicht von jedem!

In zahl­rei­chen Städ­ten, Märk­ten und Gemein­den des länd­li­chen Rau­mes sind in den letz­ten Jah­ren Erfah­run­gen mit Pro­jek­ten der erneu­er­ba­ren Ener­gie­ver­sor­gung gemacht wor­den. Bio­gas­an­la­gen, Hack­schnit­zel­hei­zun­gen, Wind­kraft­an­la­gen, Bür­ger­so­lar­an­la­gen, Nah­wär­me­net­ze, Bio­en­er­gie­dör­fer, die Liste ist lang. Und in vie­len Kom­mu­nen ste­hen Pro­jek­te die­ser Art ins Haus oder sind für die näch­sten Jah­re geplant. Denn ein brei­ter „Strom“ von Akti­vi­tä­ten wird erfor­der­lich sein, wenn die Ener­gie­wen­de Bay­ern Rea­li­tät wer­den soll. Oft aber sind die kom­mu­na­len Ver­tre­ter in den länd­li­chen Regio­nen über­for­dert. „Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es über­haupt, wel­che Lösung ist die Beste, wie kann ich das Pro­jekt am besten umset­zen, wen muss ich betei­li­gen und wer hilft mir dabei?“, sind Fra­gen, die vor Ort gestellt wer­den. Vor allem aber: „Wo bekom­me ich seriö­se, fach­kom­pe­ten­te und ver­läss­li­che Informationen?“

Guter Rat kann auch gün­stig sein

Hier setzt das Kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­sy­stem an. Es soll die Erfah­run­gen und Kom­pe­ten­zen, die von kom­mu­na­len Ver­tre­tern gemacht wur­den, an deren Kol­le­gen in ande­ren Kom­mu­nen ver­mit­teln. So ent­steht eine Dreh­schei­be mit prak­tisch wert­vol­len Tipps. Ein Ort, wo Bür­ger­mei­ster sich aus­tau­schen und gegen­sei­tig hel­fen können.

Kom­mu­na­le Alli­anz als Vor­den­ker in Bayern

Aus­gangs­punkt die­ser Idee war die kom­mu­na­le Alli­anz des Wirt­schafts­ban­des A9. Die­se Inte­grier­te länd­li­che Ent­wick­lung (ILE), an der sich 18 Kom­mu­nen im süd­li­chen Land­kreis Bay­reuth und im nörd­li­chen Land­kreis Forch­heim betei­li­gen, wird vom Amt für länd­li­che Ent­wick­lung (ALE) Ober­fran­ken betreut und geför­dert. Im Rah­men der ILE wid­men sich Kom­mu­nen gemein­sam Pro­ble­men und Chan­cen, die für eine ein­zel­ne Kom­mu­ne viel schwe­rer zu bear­bei­ten wären. Dort, vor Ort, weiß man also, wo der Schuh drückt. Die Kom­mu­nen im Wirt­schaft­band A9 und das ALE Ober­fran­ken haben die Idee des Kom­mu­na­len Infor­ma­ti­ons­sy­stems in das Regio­na­le Ent­wick­lungs­kon­zept der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth ein­ge­bracht und damit gedank­lich für den Frei­staat Bay­ern und den Bund vorgedacht.

Kom­mu­nen und Amt für Länd­li­che Ent­wick­lung als Kofinanzierer

Das Pro­jekt wird der­zeit über die Kom­mu­nen aus dem Wirt­schafts­band A9 und das Amt für länd­li­che Ent­wick­lung finan­ziert, wei­te­re För­der­mit­tel stam­men über den Wett­be­werb Bio­en­er­gie­re­gio­nen aus dem Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz. Die Regi­on Bay­reuth ist eine von 25 Wett­be­werbs­ge­win­nern bun­des­weit und zeigt ihren inno­va­ti­ven Geist so auch beim The­ma erneu­er­ba­re Energie.

In der Kür­ze liegt die Würze

Das Beson­de­re am Kom­mu­na­len Infor­ma­ti­ons­sy­stem ist der kom­mu­ni­ka­ti­ve Cha­rak­ter der Inter­net­platt­form. Es ist kei­ne text­la­sti­ge Anwen­dung, in der man viel lesen muss, son­dern sie lebt von der Betei­li­gung vie­ler Kom­mu­nen, die in rela­tiv kur­zer und ein­fa­cher Form ihre prak­ti­schen Bei­spie­le und Erfah­run­gen ein­ge­ben. Mög­lichst schnell soll ein Aus­tausch von Bür­ger­mei­ster zu Bür­ger­mei­ster oder deren Ver­tre­ter zustan­de kom­men. Das geschieht über eine Ein­ga­be­mas­ke an deren fach­li­chen Aus­ge­stal­tung und inhalt­li­cher Effek­ti­vi­tät die Ener­gie­agen­tur Nord­bay­ern mit Sitz in Kulm­bach tat­kräf­tig mit­ge­wirkt hat. Ziel­grup­pe ist immer die Kom­mu­ne des länd­li­chen Rau­mes. Auch das ist sicher eine Beson­der­heit am kom­mu­na­len Informationssystem.

Aus­ge­feil­te Details

Auf­ge­baut ist die Platt­form auf dem moder­nen Con­tent Manage­ment System Drup­al. Das System ist leicht zu bedie­nen und, im Gegen­satz zu den mei­sten ande­ren CMS, fin­det die Bear­bei­tung, also die Ein­ga­be eines Bei­spie­les in der glei­chen Ober­flä­che statt und ist sofort im End­re­sul­tat sicht­bar. Lästi­ges Hin- und Her­schal­ten ent­fällt. Dar­über hin­aus ist das System nicht starr und hier­ar­chisch ange­legt, son­dern die Inhal­te und Bei­trä­ge sind fle­xi­bel über so genann­te Taxo­no­mie-Begrif­fe (Ver­schlag­wor­tung) in einer so genann­ten Cloud (Wol­ke) orga­ni­siert. Alle Inhal­te aber auch Bil­der und Down­loads sind ein­fach zu laden und über die unter­schied­lich­sten Zugangs­ebe­nen kön­nen auch bedarfs­ori­en­tier­te Räu­me für ent­spre­chend berech­tig­te Krei­se geschaf­fen wer­den. So könn­ten z.B. Zusam­men­schlüs­se von Kom­mu­nen in nicht öffent­li­chen Berei­chen arbei­ten und Pro­jek­te abwickeln. Bloggs unter­stüt­zen den Dia­log im öffent­li­chen und inter­nen Bereich. Ins­ge­samt bie­tet das System eine unge­heu­re Viel­falt an Möglichkeiten.

Ein Pro­dukt mit Zukunft

Näch­ster Pro­jekt­schritt ist die Kopp­lung des Systems an den Ener­gie­at­las Bay­ern, eine ent­spre­chen­de Schnitt­stel­le ist bereits vor­ge­se­hen. Für den künf­ti­gen Erfolg wird ent­schei­dend sein, dass sich kom­mu­na­le Ver­tre­ter und vie­le wei­te­re Pro­jekt­ver­ant­wort­li­che, die durch­aus auch gewerb­li­che Initia­ti­ven oder pri­va­te Inve­sto­ren sein kön­nen, an dem Info­aus­tausch betei­li­gen. Lang­fri­stig muss für die Platt­form ein Trä­ger gefun­den wer­den, der die Finan­zie­rung über­nimmt, wenn der Wett­be­werb Bio­en­er­gie aus­läuft. Das För­der­pro­jekt ist als Anschub gedacht, denn neue Ideen müs­sen zunächst ein­mal in Gang gebracht wer­den. Der­zeit wer­den Gesprä­che mit dem Amt für länd­li­che Ent­wick­lung Ober­fran­ken geführt. Für die Ver­wal­tung der länd­li­chen Ent­wick­lung, als Teil der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, besteht die Auf­ga­be dar­in, einen vita­len länd­li­chen Raum zu bewah­ren und die Gleich­wer­tig­keit der Lebens­be­din­gun­gen in Stadt und Land zu sichern. Sie ist stark im länd­li­chen Raum ver­an­kert und seit jeher Part­ner der länd­li­chen Kom­mu­nen. Ziel könn­te die Ver­an­ke­rung des Kom­mu­na­len Infor­ma­ti­ons­sy­stems auf mini­ste­ri­el­ler Ebe­ne sein. Als ein Instru­ment und Ansatz, die Ener­gie­wen­de des Frei­staa­tes Bay­ern vor Ort zu ermög­li­chen. Aber auch auf Bun­des­ebe­ne könn­te das Kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­sy­stem den Erfah­rungs­aus­tausch för­dern. Der Blick über den Tel­ler­rand ist ja gera­de beim The­ma Kli­ma­wan­del auf jeden Fall von Vorteil.

Ver­ant­wort­li­che und Ansprechpartner

Das Kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­sy­stem ist ein Pro­jekt der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth und des Wirt­schafts­ban­des A9. Mit der Kon­zep­ti­on wur­de das Büro Land­im­puls Gesell­schaft für regio­na­le Ent­wick­lung mbH in Regenstauf beauf­tragt, die tech­ni­sche Rea­li­sie­rung und Pro­gram­mie­rung erfolg­te durch die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­agen­tur Birke|Partner GmbH in Erlangen.