Ver­tre­ter des Bay­reu­ther Ver­eins Hori­zon­te bei Arbeits­markt­kon­fe­renz der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on in Berlin

Den „Kahl­schlag“ stop­pen – Kon­fe­renz der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on: Akti­ve Arbeits­markt­po­li­tik statt Fachkräftemangel

Die von der Bun­des­re­gie­rung geplan­ten dra­sti­schen Mit­tel­kür­zun­gen in der Arbeits­markt­po­li­tik waren The­ma einer Kon­fe­renz der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on mit dem Titel „Akti­ve Arbeits­markt­po­li­tik statt Fach­kräf­te­man­gel“. Über 200 Arbeits­markt­ex­per­ten von Beschäf­ti­gungs­ge­sell­schaf­ten und Wei­ter­bil­dungs­trä­gern aus ganz Deutsch­land folg­ten der Ein­la­dung und dis­ku­tier­ten über die Fol­gen und Her­aus­for­de­run­gen ange­sichts des von Bun­des­ar­beits­mi­ni­ste­rin von der Ley­en ange­streb­ten Kahl­schlags bei den arbeits­markt­po­li­ti­schen Instrumenten.

Die arbeits- und sozi­al­po­li­ti­sche Spre­che­rin der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on Anet­te Kram­me begrüß­te dar­un­ter auch zwei Gäste aus Bay­reuth: Klaus Hamann und Tho­mas Wat­ten­bach von Horizonte.

„Die schwarz-gel­ben Kür­zungs­plä­ne sum­mie­ren sich – jeweils von 2012 bis 2015 – bei der Akti­ven Arbeits­markt­po­li­tik bei der Bun­des­agen­tur für Arbeit (SGB III) auf 11,5 Mrd. € (2011: 1,5 Mrd. €) und beim Bund zu Lasten der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen (SGB II) auf 15 Mrd. € (2011: 0,5 Mrd. €). Dies ist bun­des­weit ein Minus von zusam­men atem­be­rau­ben­den 26,5 Mrd. € bis 2015!“, erläu­ter­te Kramme.

Bay­ern wer­de dabei von den Kür­zun­gen zu Lasten der Arbeits­lo­sen bei der Bun­des­agen­tur wie bei den Job­Cen­tern von sage und schrei­be allein 3,1 Mrd. Euro bis 2015 getrof­fen. „Die­ser Kahl­schlag ist auch für ein struk­tu­rell gut auf­ge­stell­tes Land wie Bay­ern eine Kata­stro­phe! Die Bun­des­ar­beits­mi­ni­ste­rin betreibt einen arbeits­markt­po­li­ti­schen Kahl­schlag und beschnei­det mit ihrer soge­nann­ten „Reform“ die Lebens­chan­cen der Men­schen vor Ort.“

Auch vor dem Hin­ter­grund des her­auf­zie­hen­den Fach­kräf­te­man­gels sei­en Kür­zun­gen bei beruf­li­cher Qua­li­fi­zie­rung gera­de­zu fatal. Denn Ein­spa­run­gen bei der akti­ven Arbeits­markt­po­li­tik bedeu­ten Mehr­aus­ga­ben für pas­si­ve Lei­stun­gen und die Beschnei­dung von indi­vi­du­el­len Chan­cen auf dem Weg zurück in Arbeit. „Um die Arbeit­su­chen­den fit für den Arbeits­markt zu machen, wer­den mehr finan­zi­el­le Mit­tel statt weni­ger benö­tigt. Per­spek­ti­ven schaf­fen, statt Arbeits­lo­sig­keit zu finan­zie­ren, müss­te die Devi­se lau­ten“, so Anet­te Kramme.

Auch Klaus Hamann kri­ti­siert: „Bei uns vor Ort in Bay­reuth bedeu­tet die­se Reform eine erheb­li­che Mit­tel­kür­zung. Bei den Job­Cen­tern fehlt jetzt das Geld für drin­gend erfor­der­li­che Weiterbildungs‑, Qua­li­fi­zie­rungs- und Umschu­lungs­maß­nah­men und für öffent­lich geför­der­te Beschäf­ti­gung. Und wir Wei­ter­bil­dungs­trä­ger ste­hen mit dem Rücken zur Wand. Für das Hori­zon­te-Pro­jekt „Jugend­werk­statt“ z.B. bedeu­ten die Mit­tel­kür­zun­gen eine Gefähr­dung ihrer Existenz.“