Akti­ons­nach­mit­tag „Nah­rungs­net­ze im Feucht­ge­biet ‑Lebens­raum Was­ser“ in Neunkirchen

Unterwegs im Brandbach auf der Suche nach Bachflohkrebsen, Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven und anderen Tieren. Foto: B. Birnfeld

Akti­ons­tag in Neunkirchen

Der im Mai vom Bund Natur­schutz in Bay­ern e.V., Orts­grup­pe Neun­kir­chen am Brand und Umge­bung (BN) in Koope­ra­ti­on mit der Grund­schu­le Neun­kir­chen am Brand durch­ge­führ­te Akti­ons­nach­mit­tag zum The­ma Nah­rungs­net­ze im Feucht­ge­biet wur­de an Bach und Teich in Schul­nä­he durch­ge­führt und war ein vol­ler Erfolg.

Zunächst gab der 1. Vor­sit­zen­de der BN-Orts­grup­pe, Bern­hard Birn­feld, vor mehr als 25 Kin­dern, der Schul­lei­tung, Rek­to­rin Hel­gard Rah­ner-Cae­li­us, und den beglei­ten­den Leh­re­rin­nen, Susan­ne Schmitt und Danie­la Lede­rer, eine kur­ze theo­re­ti­schen Ein­füh­rung über die wich­ti­gen Feucht­ge­bie­te der Ursprungs­ge­mein­de, von denen über 80% in den letz­ten 100 Jah­ren ver­lo­ren gin­gen. Er mach­te dar­auf auf­merk­sam, dass es heu­te mehr denn je wich­tig ist, den noch vor­han­de­nen Bestand zu sichern und zu erwei­tern, zumal hier die Nah­rungs­ket­ten für höhe­re Tie­re ver­an­kert sind.

Diplom­bio­lo­gin Ute Gel­lenthien ver­tief­te die­se Aus­füh­run­gen vor der sehr auf­ge­weck­ten Grup­pe anhand einer ein­präg­sa­men Prä­sen­ta­ti­on zum Lebens­eli­xier Was­ser. Sie stell­te den Was­ser­kreis­lauf mit sei­nen Nah­rungs­net­zen in Bach und Teich vor. Schnell ver­stan­den die Kin­der, wie Gei­ßel- und Grün­al­gen mit Son­nen­hil­fe wach­sen und zu Nah­rung für Klein­or­ga­nis­men aber auch für Fische und Vögel wer­den und was es für die höhe­ren Arten bedeu­tet, wenn sich die Lebens­be­din­gun­gen für ein­zel­ne Glie­der in der Ket­te verschlechtern.

An die­sem son­ni­gen Nach­mit­tag mach­ten sich Kin­der und Erwach­se­ne mit Feu­er­ei­fer dar­an, den Brand­bach und einen nahe gele­ge­nen Teich unter der fach­li­chen Anlei­tung von Ute Gel­lenthien detail­liert zu erforsch­ten. Beson­de­res Augen­merk galt den unter­schied­li­chen Tie­ren in Fließ- und Still­ge­wäs­ser und natür­lich der Fra­ge „wer ist Jäger – wer ist Beu­te“, wer ist von wem abhän­gig, frisst oder wird gefres­sen. Es gab viel zu bewun­dern: im Teich quak­ten die Frö­sche und zu sehen waren Bach­floh­kreb­se, Köcher­flie­gen­lar­ven, Ein­tags­flie­gen­lar­ven, Was­ser­skor­pio­ne und ande­re Klein­le­be­we­sen. Der Fang von meh­re­ren drei­st­ach­li­gen Stich­lin­gen war schon wegen ihrer Grö­ße und der zu Sta­cheln umge­wan­del­ten Bauch- und Rücken­flos­se der Höhe­punkt des Nach­mit­tags. Die Zeit ver­ging schnell und alle waren erstaunt, dass die vor­ge­se­he­ne Zeit plötz­lich um war und etli­che dehn­ten die klei­ne Exkur­si­on noch wei­ter in den spä­te­ren Nach­mit­tag aus.