MdB Schar­fen­beg: Rah­men­be­din­gun­gen für die Organ­spen­de verbessern

Zum Tag der Organ­spen­de am 4. Juni erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, baye­ri­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Mit­glied des Gesundheitsausschusses:

Organ­spen­de ist ein Aus­druck zwi­schen­mensch­li­cher Soli­da­ri­tät. Des­halb ist es wich­tig, Men­schen in sen­si­bler und kom­pe­ten­ter Form über die Chan­cen und Risi­ken einer Organ­spen­den auf­zu­klä­ren und Äng­ste zu neh­men. Ober­stes Ziel jedoch muss die selbst­be­stimm­te und freie Ent­schei­dung aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger für oder gegen eine Organ­spen­de sein. Die Ein­füh­rung der Wider­spruchs­lö­sung, so wie sie jetzt von den Gesund­heits­mi­ni­stern der Län­der Bay­ern und Hes­sen vor­ge­schla­gen wird, ist hin­ge­gen ein Vor­ge­hen mit der Holz­ham­mer­me­tho­de. Eine wirk­lich selbst­be­stimm­te Ent­schei­dung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bleibt dabei auf der Strecke.

Zudem streut man der Bevöl­ke­rung mit einem sol­chen Vor­schlag Sand in die Augen: Es ist nicht so, dass die zu gerin­ge Zahl der Spen­der allein auf die feh­len­de Bereit­schaft in der Bevöl­ke­rung zurück­zu­füh­ren ist. Vie­le Organ­spen­den schei­tern schon im Vor­feld, weil sie von den Kli­ni­ken häu­fig über­haupt nicht gemel­det wer­den. Spa­ni­en, wo die Wider­spruchs­lö­sung gilt, erreicht sei­ne welt­weit höch­sten Spen­der­zah­len durch eine sehr gute Koor­di­nie­rung und finan­zi­el­le Aus­stat­tung des Systems und über die Bereit­stel­lung von Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­ten. Die Wider­spruchs­lö­sung wird dort in der Pra­xis gar nicht angewandt.

Daher ist es drin­gend nötig, die Rah­men­be­din­gun­gen für die Organ­spen­de zu ver­bes­sern. Mit die­sem Din­gen las­sen sich zwar kei­ne gro­ßen Schlag­zei­len pro­du­zie­ren, aber lang­fri­stig wer­den sie den Betrof­fe­nen mehr hel­fen als die Ein­füh­rung einer Wider­spruchs­lö­sung. Wir begrü­ßen es daher, dass der Deut­sche Bun­des­tag sich in den kom­men­den Wochen mit dem The­ma Organ­spen­de beschäf­ti­gen wird.