Leser­brief: Ant­wort auf Leser­brie­fe zur West­um­fah­rung Neunkirchen

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Die Ein­stu­fung als Chan­ce begreifen!

In Berich­ten und Leser­brie­fen wur­de im Rah­men der bis­he­ri­gen Ein­stu­fung des Aus­bau­pla­nes der ober­frän­ki­schen Staats­stra­ßen auf die Bür­ger­initia­ti­ve Moder­nes und umwelt­be­wuss­tes Neun­kir­chen MUNk Bezug genom­men. Die­se soll für die Ein­stu­fung der Umfah­rung Neun­kir­chens ver­ant­wort­lich sein, und dabei Ein­zel­in­ter­es­sen ver­tre­ten. So wie die Befür­wor­ter einer Umge­hung selbst­ver­ständ­lich ihre Inter­es­sen ver­tre­ten, ver­tritt die Bür­ger­initia­ti­ve MUNk die Inter­es­sen von über 1000 Bür­gern (davon 800 aus Neu­kir­chen), die mit Ihrer Unter­schrift ihren Beden­ken gegen die bestehen­den Pla­nun­gen Aus­druck ver­lie­hen haben. Dabei ist es ein Anlie­gen der Initia­ti­ve mög­lichst allen Bedürf­nis­sen der Neun­kirch­ner gerecht zu wer­den. Des­halb wur­den die bestehen­den Argu­men­te, wie Ver­kehrs­be­la­stung und Gefähr­dung, die von den Befür­wor­tern bis­her ins Feld geführt wer­den, ana­ly­siert und mit Fak­ten unter­legt. Bei der Ver­kehrs­be­la­stung haben wir auf bereits bestehen­de Ver­kehrs­zäh­lun­gen zurück­ge­grif­fen. Aktua­li­siert durch eine eige­ne detail­lier­ten Zäh­lung, abge­stimmt mit den offi­zi­el­len Regeln des staat­li­chen Bau­am­tes Bam­berg wur­den die­se Zah­len mit den Pro­gno­sen für die Ver­kehrs­be­la­stung von Neun­kir­chen nach einem Bau einer West­um­fah­rung ver­gli­chen. Die BI MUNk war hier in Abstim­mung mit dem staat­li­chen Bau­amt tätig.

Die immer wie­der genann­ten 8900 Fahr­zeu­ge, die den “Inner­ort” Neun­kir­chens durch­que­ren sol­len, erwies sich als ein Wert, der am Orts­aus­gang Rich­tung Dormitz gemes­sen wur­de. Dar­in ist auch der Quell-Ziel-Ver­kehr aus Neun­kir­chen ent­hal­ten und die­ser liegt bei über 50% wie eine Zäh­lung des Bau­am­tes im März 2010 bestä­tig­te. Weit­aus weni­ger Fahr­zeu­ge befah­ren die Forch­hei­mer Stra­ße (ca 6000) und noch­mals weni­ger die Fried­hofstra­ße (3800). Dage­gen nimmt das Fahr­zeug­auf­kom­men im Ort nach Bau der Umge­hung eben wegen des hohen Quell-Ziel-Ver­kehrs im gün­stig­sten Fall nur um die Hälf­te ab. Die Bela­stung LKW über 7,5 t liegt bei 194 und ist damit deut­lich gerin­ger als bis­her vermittelt.

Die beklag­te Gefähr­dung beim Stra­ßen­zug Forch­hei­mer bis Hen­ker­steg-Stra­ße (28 ana­ly­sier­te Stel­len) ist aus­schließ­lich bau­tech­nisch bedingt und besteht auch mit West­um­fah­rung wei­ter. Sie kann nur durch kon­kre­te, z.T. auch sehr ein­fa­che, Maß­nah­men beho­ben wer­den. z. B. Auf­lö­sung des Stau­be­reichs der Fried­hofstra­ße bei der Kreu­zung am Forch­hei­mer Tor, Tem­po 30 in der Kur­ve zum Hen­ker­steg s.a. Www.munk-ev.de/Gefährdungsanalyse 1+2) . Die­se Maß­nah­men wür­den nicht nur die Gefähr­dung redu­zie­ren, son­dern auch die Situa­ti­on der Anlie­ger verbessern.

Die­se Ana­ly­sen bestä­ti­gen, was nun ein unab­hän­gi­ges Inge­nieur­bü­ro – sicher ohne Beein­flus­sung von außen – bei der Ein­stu­fung in 1 Reser­ve im Ver­gleich mit ande­ren baye­ri­schen Stra­ßen­bau­maß­nah­men erar­bei­tet hat. Die­ser objek­ti­ve Ver­gleich mit regio­na­len Pro­jek­ten, die eben­falls schon vie­le Jah­re erwar­tet wer­den, kann als Chan­ce gese­hen wer­den. Es eröff­net die Mög­lich­keit die Situa­ti­on in Neun­kir­chen – ganz bewusst mit Hil­fe von Staats­gel­dern – anhand eines bei­spiel­haf­ten Ver­kehrs­kon­zep­tes zu ver­bes­sern. Ein run­der Tisch mit Inter­es­sier­ten und Betei­lig­ten mit dem Ziel, kon­kre­te Gefähr­dungs­stel­len abzu­bau­en, Ver­kehrs­be­la­stung gene­rell zu mini­mie­ren und dabei den LKW Ver­kehr wei­ter zu redu­zie­ren sowie eine Stra­ßen­sa­nie­rung durch­zu­füh­ren, die den Anwoh­nern spür­ba­re Ver­bes­se­run­gen – etwa im Schall­sek­tor – bringt, wäre hier zukunfts­wei­send. Die Wirk­sam­keit könn­ten gemes­sen und gege­be­nen­falls nach­ge­bes­sert wer­den. Gleich­zei­tig könn­ten Risi­ken und unwi­der­bring­li­che Ver­än­de­run­gen wie durch die West­um­fah­rung aus­ge­löst (u.a. stei­gen­des Hoch­was­ser­ri­si­ko, Zer­stö­rung land­wirt­schaft­li­cher Nutz­flä­chen) auf ihre tat­säch­li­che Not­wen­dig­keit geprüft, sowie das Bedürf­niss eines gro­ßen Tei­les der Neun­kir­che­ner Bür­ger nach „auto­frei­er“ Nah­erho­lung in intak­ter Natur berück­sich­tigt werden.

Bet­ti­na Wittmann
Kreuzstr.17
91077 Neunkirchen
Vor­stand MUNk Moder­nes und umwelt­be­wuss­tes Neun­kir­chen e. V.