Mate­ri­al­wis­sen­schaft­li­ches Gra­du­ier­ten­kol­leg der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist bis März 2015 verlängert

Das seit 2006 von der Deut­schen For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) geför­der­te Gra­du­ier­ten­kol­leg 1229 „Sta­bi­le und meta­sta­bi­le Mehr­pha­sen­sy­ste­me bei hohen Anwen­dungs­tem­pe­ra­tu­ren“ wird nach erfolg­rei­cher Antrag­stel­lung bis 2015 fort­ge­setzt wer­den. Ziel ist die Ent­wick­lung und das Ver­ständ­nis mehr­pha­si­ger Hochtemperaturwerkstoffe.

Hoch­tem­pe­ra­tur­werk­stof­fe sind von enor­mem tech­ni­schem und wirt­schaft­li­chem Inter­es­se und spie­len in vie­len Berei­chen der Fort­be­we­gung und Ener­gie­ge­win­nung eine Rol­le. Neue Werk­stof­fe und Beschich­tun­gen, die die Eigen­schaf­ten von Kera­mi­ken und metal­li­schen Werk­stof­fen kom­bi­nie­ren, ver­bes­sern die Wir­kungs­wei­se von Kraft­wer­ken, Tur­bi­nen, Moto­ren und wei­te­ren Syste­men der Ener­gie­tech­nik. Bei einer Tur­bi­nen­schau­fel sorgt etwa das metal­li­sche Grund­ma­te­ri­al bei mecha­ni­scher Bean­spru­chung für eine aus­rei­chen­de Zähig­keit, wäh­rend eine kera­mi­sche Beschich­tung vor Ver­schleiß und über­mä­ßi­ger ther­mi­scher Bela­stung schützt.

Der­ar­ti­ge For­schungs­the­men wer­den im Rah­men des Gra­du­ier­ten­kol­legs „Sta­bi­le und meta­sta­bi­le Mehr­pha­sen­sy­ste­me bei hohen Anwen­dungs­tem­pe­ra­tu­ren“ von Mate­ri­al­wis­sen­schaft­lern der bei­den Uni­ver­si­tä­ten Bay­reuth und Nürn­berg-Erlan­gen gemein­sam bear­bei­tet. Das Kol­leg kann nun unter der Feder­füh­rung von Pro­fes­sor Dr. Uwe Glat­zel (Uni­ver­si­tät Bay­reuth) und Pro­fes­sor Dr. Mathi­as Göken (Uni­ver­si­tät Nürn­berg-Erlan­gen) bis März 2015 fort­ge­führt werden.

Der Erfolg des seit April 2006 lau­fen­den Gra­du­ier­ten­kol­legs lässt sich unter ande­rem an über 20 abge­schlos­se­nen Dis­ser­ta­tio­nen able­sen. Die Gut­ach­ter des Fort­set­zungs­an­trags hat zudem das Kon­zept des Gra­du­ier­ten­kol­legs über­zeugt, das die hohe mate­ri­al­wis­sen­schaft­li­che Kom­pe­tenz und die gute Aus­stat­tung und Aus­bil­dung der bei­den betei­lig­ten Uni­ver­si­tä­ten in einem Gemein­schafts­pro­jekt bün­delt. Ins­ge­samt sind elf Pro­fes­so­ren und meh­re­re Nach­wuchs- und Gast­wis­sen­schaft­ler bei­der Uni­ver­si­tä­ten betei­ligt. Die Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler der Hoch­schu­le Bay­reuth sind Pro­fes­sor Dr. Uwe Glat­zel und Dr. Rai­ner Völkl (Lehr­stuhl Metal­li­sche Werk­stof­fe), Pro­fes­sor Dr. Wal­ter Kren­kel und Dr. Gün­ter Motz (Lehr­stuhl Kera­mi­sche Werk­stof­fe), Pro­fes­so­rin Dr. Moni­ka Wil­lert-Pora­da (Lehr­stuhl für Werk­stoff­ver­ar­bei­tung) und Pro­fes­so­rin Dr. Hei­ke Emme­rich (Lehr­stuhl für Mate­ri­al- und Prozesssimulation).

Etwa 28 wei­te­re Dok­to­ran­din­nen und Dok­to­ran­den sol­len im Rah­men der Fort­set­zung des Gra­du­ier­ten­kol­legs geför­dert wer­den. Der Umfang der Finan­zie­rung beträgt für den Stand­ort Bay­reuth knapp drei Mil­lio­nen Euro. Das Kol­leg umfasst dabei ein spe­zi­el­les Aus­bil­dungs­pro­gramm, das unter ande­rem die vom 4. bis 6. Okto­ber 2010 statt­fin­den­de Sum­mer School in Bad Ber­neck ent­hält. „Die Uni­ver­si­tät wird mit die­sem Gra­du­ier­ten­kol­leg ihr star­kes Pro­fil in den Mate­ri­al­wis­sen­schaf­ten ins­ge­samt wei­ter schär­fen“, erklär­te Pro­fes­sor Dr. Glatzel.

All­jähr­lich rich­tet ein am Gra­du­ier­ten­kol­leg betei­lig­ter Lehr­stuhl eine Sum­mer School aus. Bei die­sem Tref­fen stel­len die Kol­le­gia­ten sowie Indu­strie­part­ner und wei­te­re inter­na­tio­na­le Exper­ten ihre For­schungs­er­geb­nis­se vor. Die Sum­mer School 2010 fin­det vom 4. bis 6. Okto­ber 2010 in Bad Ber­neck statt. Sie dient der Ver­net­zung der For­schungs­schwer­punk­te der ein­zel­nen Pro­jek­te und dazu, wei­te­re Impul­se für zukünf­ti­ge Arbei­ten zu erhalten.