MdB Schar­fen­berg: Fami­li­en­mi­ni­ste­rin Schrö­der redet sich wei­ter­hin Pfle­ge­zeit schön

Anläss­lich der Ver­öf­fent­li­chung des aktu­el­len Deut­schen Alters­sur­vey durch das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, alten- und pfle­ge­po­li­ti­sche Spre­che­rin: „Die Ergeb­nis­se des Alters­sur­vey sind wie­der ein­mal ein Anlass für die Fami­li­en­mi­ni­ste­rin Schrö­der auf die gro­ße fami­liä­re Pfle­ge­be­reit­schaft hin­zu­wei­sen. Damit ver­tei­digt sie ein­mal mehr die Not­wen­dig­keit ihres Pfle­ge­zeit­mo­dells. Die Stu­die zeigt aber auch, dass die zuneh­men­de Mobi­li­tät inner­halb der Fami­li­en die Bezie­hun­gen und Lebens­for­men ver­än­dert. Und das passt nun gar nicht zu dem Modell der Fami­li­en­mi­ni­ste­rin. Denn damit das Modell auf­geht, muss der Pfle­ge­be­dürf­ti­ge mög­lichst nahe bei sei­nem pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen woh­nen. Denn sonst ist es gar nicht mög­lich wei­ter­hin in Teil­zeit tätig zu sein und gleich­zei­tig die Pfle­ge zu über­neh­men. Eine Fami­li­en­pfle­ge­zeit, wie die von Mini­ste­rin Schrö­der vor­ge­schla­gen, igno­riert die Rea­li­tät und reicht noch lan­ge nicht aus. Eini­ge mei­stern den Spa­gat zwi­schen der Ver­ein­bar­keit von beruf­li­chem Enga­ge­ment, eige­ner Kin­der­er­zie­hung und der häus­li­chen Pfle­ge. Aber unter wel­chen Bedingungen?“

„Wir for­dern des­halb, die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen mehr in den Blick zu neh­men, aus­rei­chend alter­na­ti­ve Unter­stüt­zungs- und Ent­la­stungs­an­ge­bo­te vor­zu­hal­ten und den Zugang zu Infor­ma­tio­nen zu erleich­tern. Eine gro­ße Kluft tut sich auf zwi­schen dem gesetz­li­chen Anspruch und dem Wis­sen dar­um. 55 Pro­zent der Befrag­ten ist die Mög­lich­keit zur bis­he­ri­gen 6‑monatigen Pfle­ge­zeit nicht ein­mal bekannt, so das Ergeb­nis einer Erhe­bung der Cha­ri­té Ber­lin. Auch wis­sen wir bis­her nicht wie die­se über­haupt ange­nom­men wird. Aber die Fami­li­en­mi­ni­ste­rin plant schon ein Fortsetzungsprogramm.“

„Es besteht ein erheb­li­ches Infor­ma­ti­ons­de­fi­zit aber auch ein Man­gel an alter­na­ti­ven Ange­bo­ten. Dies gilt es anzupacken.“