Ent­schei­dung der Bezirks­re­gie­rung: Bam­berg wird Erst­auf­nah­me­ein­rich­tung für Oberfranken

Die Regie­rungs­prä­si­den­tin von Ober­fran­ken Heid­run Piwer­netz hat Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke per­sön­lich dar­über infor­miert, dass die Auf­nah­me­ein­rich­tung in Bay­reuth in der Wil­helm-Busch-Stra­ße 2 von einer selbst­stän­di­gen Auf­nah­me­ein­rich­tung für Asyl­be­wer­ber zu einer Depen­dance der Auf­nah­me­ein­rich­tung Bam­berg umge­wid­met wird. Inso­fern erhält Bam­berg eine zusätz­li­che Zustän­dig­keit, näm­lich als Erst­auf­nah­me­ein­rich­tung für Oberfranken.

Nach dem Kabi­netts­be­schluss der Staats­re­gie­rung vom 26. April 2016 wird die Unter­brin­gung der Asyl­be­wer­ber und Flücht­lin­ge der­zeit bay­ern­weit umge­steu­ert. In erster Linie wer­den Bun­des­lie­gen­schaf­ten genutzt, wel­che dem Frei­staat Bay­ern vom Bund miet­frei über­las­sen wer­den. Die ein­zi­ge Lie­gen­schaft die­ser Art in Ober­fran­ken befin­det sich in Bam­berg. Der Frei­staat will ver­stärkt auf sol­che Immo­bi­li­en bei der Unter­brin­gung von Asyl­be­wer­bern zurückgreifen.

Die Erst­auf­nah­me von Flücht­lin­gen für den Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken wird damit künf­tig zen­tral in Bam­berg erfol­gen. Die Ein­rich­tung in Bay­reuth wird zu einer Gemein­schafts­un­ter­kunft für Asyl­be­wer­ber und Flücht­lin­ge umge­wan­delt, die vor­aus­sicht­lich län­ger in Deutsch­land blei­ben wer­den. In der Erst­auf­nah­me wer­den die Flücht­lin­ge auf­ge­nom­men, regi­striert und anschlie­ßend inner­halb des ober­frän­ki­schen Regie­rungs­be­zirks in ande­re Kom­mu­nen ver­teilt. Die Regie­rung von Ober­fran­ken reagie­re damit, in Abstim­mung mit dem Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Arbeit und Sozia­les, Fami­lie und Inte­gra­ti­on, auf die stark rück­läu­fi­ge Zahl neu ankom­men­der Asyl­be­wer­ber: Der Strom von Asyl­be­wer­bern hat bekannt­lich stark nach­ge­las­sen. Zur Grö­ßen­ord­nung: Im Monat Mai 2016 hat­te Ober­fran­ken ins­ge­samt einen Zugang von 136 Per­so­nen in der Erstaufnahme.

Nicht nur gegen­über der Regie­rungs­prä­si­den­ten, son­dern auch im Gespräch mit Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann hat Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke auch bei die­ser Gele­gen­heit die For­de­rung der Stadt Bam­berg bekräf­tigt, dass ange­sichts der ange­spann­ten Woh­nungs­si­tua­ti­on in Bam­berg Tei­le der ehe­ma­li­gen Kaser­ne als dau­er­haf­te Woh­nun­gen für aner­kann­te Asyl­be­wer­ber und für die deut­sche Bevöl­ke­rung ent­wickelt wer­den sollen.

Der­zeit hal­ten sich 301 Asyl­su­chen­de in der ARE auf. In den Gemein­schafts­un­ter­künf­ten und Aus­weich­un­ter­künf­ten in Bam­berg sind 567 Per­so­nen Asyl­be­wer­ber unter­ge­bracht, dar­un­ter 126 „Fehl­be­leg­er“, also Per­so­nen, die bereits aner­kann­te Flücht­lin­ge sind. Außer­dem leben in Bam­berg gegen­wär­tig 104 unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flüchtlinge.

Der Ober­bür­ger­mei­ster nutz­te die Gele­gen­heit, um auch zu den jüng­sten Beschlüs­sen der Bun­des­re­gie­rung Stel­lung zu neh­men. Der Bund und die Län­der haben sich geei­nigt, die Kom­mu­nen mit 5 Mil­li­ar­den Euro zu ent­la­sten. Star­ke: „Damit wer­den die Kosten der Unter­kunft für aner­kann­te Asyl­be­wer­ber über­nom­men, das hilft uns natür­lich sehr.“ Es müss­te jedoch sicher­ge­stellt wer­den, dass der Frei­staat die Zuschüs­se vom Bund direkt an die Städ­te wei­ter­reicht, for­der­te Starke.