Der Frän­ki­sche-Schweiz-Ver­ein stellt „erneu­er­te Män­ner­tracht“ vor

Das erste Foto der erneuerten Männertracht: Dunkle bequeme Hose, frankenrote Weste (kann auch dunkelgrün oder mittelblau sein) über weißem Hemd mit Stehkragen und dunkler Jacke. Die Fellmütze ist historisch bezeugt und wird heute noch im Forchheimer Land getragen. Der früher übliche Dreispitz (Schaufelhut) ist etwas aus der Mode geraten, könnte aber auch dazu „angezogen“ werden. Foto: Walter Appelt.

Das erste Foto der erneu­er­ten Män­ner­tracht: Dunk­le beque­me Hose, fran­ken­ro­te Weste (kann auch dun­kel­grün oder mit­tel­blau sein) über wei­ßem Hemd mit Steh­kra­gen und dunk­ler Jacke. Die Fell­müt­ze ist histo­risch bezeugt und wird heu­te noch im Forch­hei­mer Land getra­gen. Der frü­her übli­che Drei­spitz (Schau­fel­hut) ist etwas aus der Mode gera­ten, könn­te aber auch dazu „ange­zo­gen“ wer­den. Foto: Wal­ter Appelt.

End­lich ist es soweit. End­lich dür­fen sich auch die Män­ner in schicke regio­na­le und moder­ne Tracht klei­den. In Zusam­men­ar­beit mit fach­kun­di­gen Schnei­de­rin­nen ist es dem Frän­ki­sche- Schweiz- Ver­ein gelun­gen, eine erneu­er­te Män­ner­tracht für die Regi­on zusam­men­zu­stel­len. Sie wird anläss­lich des „Netz­werktref­fens Tracht“ am Sonn­tag, 19. Juni im Rah­men des histo­ri­schen Mark­tes in Eber­mann­stadt beim Scheu­nen­vier­tel, erst­mals der Öffent­lich­keit präsentiert.

200 Jah­re hat es gedau­ert, bis jemand ernst­haf­te Gedan­ken dar­über ent­wickel­te, in wel­che „Woar“ man die Män­ner von heu­te stecken könn­te. Es soll­te die Histo­rie beach­tet wer­den und es soll­te mög­lich sein, die Her­kunft des Trä­gers, die Frän­ki­sche Schweiz, an sei­nen Klei­dern zu erken­nen. Kei­ne leich­te Auf­ga­be. Bei den Damen ist das schon längst geglückt. Die erneu­er­te Frau­en­tracht erfreut sich dank inten­si­ver Vor­ar­beit durch den Frän­ki­sche Schweiz- Ver­ein (FSV) wach­sen­der Beliebt­heit, was allein schon an den zahl­rei­chen Näh­kur­sen in der Kul­tur­werk­statt Mor­sch­reuth ersicht­lich ist. Und jetzt end­lich sind auch die Män­ner an der Reihe.

Nicht mit Näh­kur­sen, das könn­te even­tu­ell schwie­rig wer­den genug Män­ner zu fin­den. Aber mit schicken Klei­dern, die von Frau­en­hän­den erzeugt wer­den. schon. In eini­gen gemein­sa­men Vor­be­spre­chun­gen fach­kun­di­ger Schnei­de­rin­nen, in denen es um die histo­ri­sche Über­lie­fe­rung aus dem 19. Jahr­hun­dert ging und um die „schnitt­li­che“ Umset­zung in die heu­ti­ge Zeit, einig­te sich nun kürz­lich ein Gre­mi­um von Fach­leu­ten auf eine erneu­er­te Män­ner­tracht für die Frän­ki­sche Schweiz. FSV, Bezirk Ober­fran­ken und die betei­lig­ten Schnei­de­rin­nen set­zen damit neue Maß­stä­be und las­sen sich auch an den Erfol­gen messen.

Die ersten Klei­dungs­stücke: Hosen, Westen und Jacken wer­den beim Netz­werktref­fen am Sonn­tag­mit­tag und noch ein­mal am Sonn­tag­nach­mit­tag um 14.15 Uhr am Stand des FSV erst­mals der Öffent­lich­keit prä­sen­tiert und erklärt. Mit dabei sind eini­ge FSV-Vor­stands­mit­glie­der, der Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler, Land­rat Dr. Her­mann Ulm (Forch­heim) und die Trach­ten­be­auf­trag­te des Bezirks Ober­fran­ken Dr. Bir­git Jau­er­nig. Bei der Gele­gen­heit wird Land­rat Ulm, eben­falls zum ersten Mal, sei­ne neue grü­ne Trach­ten­we­ste tra­gen, als Teil sei­ner erneu­er­ten Tracht, die er kürz­lich in Auf­trag gab. Bei der ersten Prä­sen­ta­ti­on um 12 Uhr wird er sie öffent­lich zei­gen. Eine tol­le Geste, mit der Ulm sein Inter­es­se an der erneu­er­ten Män­ner­tracht bekun­det und die Ver­brei­tung damit unter­stützt. Getreu dem brand­neu­en Slo­gan des FSV: „Die erneu­er­te Tracht der Män­ner ist die stoff­ge­wor­de­ne Ver­bin­dung aus Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart“, so Wal­ter Appelt, der desi­gnier­te Lei­ter des wie­der ins Leben geru­fe­nen Arbeits­krei­ses Män­ner­tracht im FSV.

Hin­ter­grund: der Frän­ki­sche- Schweiz- Verein

Der Frän­ki­sche Schweiz – Ver­ein ver­fügt in den Land­krei­sen Forch­heim, Bay­reuth, Bam­berg und Kulm­bach über mehr als 6900 Mit­glie­der in 45 Orts­grup­pen. 48 Städ­te, Märk­te und Gemein­den sowie die vier o.g. Land­krei­se unter­stüt­zen als koope­ra­ti­ve Mit­glie­der die Arbeit des FSV. 15 Arbeits­krei­se küm­mern sich um die kul­tu­rel­le Ent­wick­lung der Regi­on. Die Haupt­auf­ga­ben des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins: Betreu­ung und Pfle­ge der Volks­mu­sik, Her­aus­ga­be hei­mat­kund­li­cher Schrif­ten, Pfle­ge von 4600 km Wan­der­we­gen mit Orga­ni­sa­ti­on geführ­ter Wan­de­run­gen. Schmuck­zie­gel­ver­lei­hung für Frän­ki­sches Bau­en, Unter­halt einer hei­mat­kund­li­chen Büche­rei mit der­zeit rund 14 000 Ein­hei­ten, Trach­ten­pfle­ge und Bild­stel­le mit 10 000 digi­ta­li­sier­ten Bil­dern. Außer­dem unter­hält der Ver­ein die Arbeits­krei­se Natur­schutz und Mund­art und enga­giert sich in der kul­tu­rel­len Jugendarbeit. 

www​.fsv​-ev​.de