Unter­stüt­zung der ehe­ma­li­gen Beschäf­tig­ten des US-Stand­or­tes Bam­berg ist eine Erfolgsgeschichte

„Ein­ma­lig und höchst effektiv“

„Ein­ma­lig und höchst effek­tiv!“ So bilan­ziert Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke die Ergeb­nis­se des run­den Tisches „Kon­ver­si­on ohne Nach­tei­le für die Beschäf­tig­ten des US-Stand­or­tes“, der von ihm vor zwei Jah­ren ein­ge­rich­tet wor­den ist. „Wir sind erleich­tert über die erfolg­rei­che Ver­mitt­lung, weil jedes Ein­zel­schick­sal sehr sen­si­bel geprüft und unter­stützt wor­den ist. Nie­mand konn­te am Anfang des Run­den Tisches erwar­ten, dass so schnell so gute Ergeb­nis­se erzielt wur­den.“ Von ursprüng­lich 334 Zivil­be­schäf­tig­ten sei­en rund 203 ehe­ma­li­ge Ange­stell­te des US-Stand­or­tes am 1.1.2015 in die REFU­GIO Trans­fer­ge­sell­schaft ein­ge­tre­ten. Bei­na­he zwei Drit­tel davon, näm­lich exakt 126 der ehe­ma­li­gen Zivil­be­schäf­tig­ten hät­ten mitt­ler­wei­le eine neue Stel­le gefun­den oder sei­en aus „indi­vi­du­el­len, ganz per­sön­li­chen Grün­den“ aus der Trans­fer­ge­sell­schaft REFU­GIO aus­ge­tre­ten, erklär­te Ste­fan Zieg­mann vom Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bamberg.

Im öffent­li­chen Dienst, einem der bevor­zug­ten und gesuch­ten Arbeit­ge­ber der Zivil­be­schäf­tig­ten, kamen Mit­ar­bei­ter bei der Stadt Bam­berg, den Justiz­be­hör­den und in der Uni­ver­si­tät unter. Ande­re ehe­ma­li­ge Zivil­be­schäf­tig­te haben im Pfle­ge­be­reich oder in hand­werk­li­chen Jobs, z. B. bei Bosch, eine neue Stel­le gefun­den. Um die­se hohe Ver­mitt­lungs­quo­te zu errei­chen hat die Agen­tur für Arbeit Bam­berg über 1500 indi­vi­du­el­le Ver­mitt­lungs- und Bera­tungs­ge­sprä­che mit den arbeits­su­chen­den Zivil­be­schäf­tig­ten geführt. 2400 Arbeit­ge­ber sind in den letz­ten Mona­ten in der Regi­on ange­schrie­ben wor­den. Und es wur­den rund 500 indi­vi­du­el­le Ver­mitt­lungs­vor­schlä­ge oder Stellein­for­ma­tio­nen aus­ge­hän­digt, mehr als 180 Wei­ter­bil­dun­gen geför­dert und 76 Prak­ti­ka ver­mit­telt. Alle Teil­neh­mer des Run­den Tisches waren sich einig, dass man sich auch wei­ter­hin inten­siv um die arbeits­los gemel­de­ten Kun­den küm­mern wer­de, so Zieg­mann und Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke ergänz­te dazu: „Die­ser Run­de Tisch wird so lan­ge tagen, bis auch das letz­te Ein­zel­schick­sal zufrie­den­stel­lend geklärt ist.“

Geschäfts­füh­re­rin Manue­la Eschen­bä­cher und Pro­jekt­lei­ter Till Kir­sten von der Trans­fer­ge­sell­schaft REFU­UGIO lob­ten alle Akteu­re in Bam­berg. Nir­gend­wo sei bis­her so früh begon­nen wor­den über die Ver­mitt­lung der Zivil­be­schäf­tig­ten nach­zu­den­ken. Sel­ten habe man so viel erreicht wie in Bam­berg. „Das war eine ein­ma­li­ge und höchst erfolg­rei­che Geschich­te“, so Eschen­bä­cher. Auch Edu­ard May­er, der ehe­ma­li­ge Vor­sit­zen­der der Betriebs­ver­tre­tung der Zivil­be­schäf­tig­ten zeig­te sich voll des Lobes: „Ohne ihre Tür­öff­nungs­maß­nah­men hät­ten wir es nie geschafft. Die Stadt­ver­wal­tung hat effek­tiv gear­bei­tet und wir sind sehr dankbar.“

Der Run­de Tisch gilt mitt­ler­wei­le als Vor­bild für ande­re Kon­ver­si­ons­städ­te. In der Trans­fer­ge­sell­schaft REFU­GIO wur­den jene Arbeit­neh­mer, die bis zum Abzug der US Army noch kei­ne Stel­le gefun­den haben, für ein hal­bes Jahr wei­ter­be­schäf­tigt. Ziel war dabei die gemein­sa­me Suche nach geeig­ne­ten Lösun­gen und neu­en Per­spek­ti­ven für die Beschäf­tig­ten. REFU­GIO lei­ste­te neben der rei­nen Betreu­ung zum Bei­spiel auch Bewer­bungs­trai­ning. Ste­fan Zieg­mann ergänz­te abschlie­ßend: „Die enge Zusam­men­ar­beit der Netz­werk­part­ner im Rah­men der Schlie­ßung einer US-Kaser­ne ist in Deutsch­land bei­spiel­los. Dies ist eine Erfolgs­ge­schich­te in Bamberg“.

Der Run­de Tisch „Kon­ver­si­on ohne Nach­tei­le für die Zivil­be­schäf­tig­ten des US-Stand­or­tes“ wur­de auf Initia­ti­ve von Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bereits im März 2012 ein­ge­rich­tet, direkt nach­dem bekannt gewor­den war, dass die US Army den Stand­ort Bam­berg auf­ge­ben wird. Ziel des Run­den Tisches aus Ver­tre­tern von Stadt und Land­kreis Bam­berg, der Agen­tur für Arbeit und der Arbeit­neh­mer­ver­tre­tung der US Beschäf­tig­ten als auch Ver­tre­tern von ver.di und den Kam­mern ist es, alle Kräf­te zu bün­deln, um den US Beschäf­tig­ten eine Per­spek­ti­ve nach dem Abzug der US Army bie­ten zu können.