Größ­tes Schwarz­storch­vor­kom­men Deutsch­lands im Frankenwald

Im Fran­ken­wald sind 10% der sel­te­nen Groß­vö­gel heimisch

Eine gemein­sa­me mehr­jäh­ri­ge Erfas­sung durch die Baye­ri­schen Staats­for­sten, den Lan­des­bund für Vogel­schutz (LBV) und das Lan­des­amt für Umwelt (LfU) belegt die über­ra­gen­de Bedeu­tung des Fran­ken­wal­des für die Schwarz­storch­po­pu­la­ti­on in Deutsch­land. Bei einem Pres­se­ter­min wur­den die Ergeb­nis­se nun vorgestellt.

Von den Men­schen nahe­zu unbe­merkt sind in den ver­gan­ge­nen Wochen die Schwarz­stör­che in Ihre Brut­ge­bie­te im Fran­ken­wald zurück­ge­kehrt. Seit über 25 Jah­ren leben Schwarz­stör­che im Fran­ken­wald. Zahl­rei­che Beob­ach­tun­gen von Schwarz­stör­chen abseits der bekann­ten Brut­plät­ze leg­ten die Ver­mu­tung nahe, dass die Zahl der Schwarz­stör­che im Fran­ken­wald grö­ßer ist als bis­her bekannt. Anlass für die Baye­ri­schen Staats­for­sten, den LBV und das LfU, Car­sten Roh­de, einen der besten Schwarz­storch­ex­per­ten in Deutsch­land, mit einer Kar­tie­rung zu beauf­tra­gen. Anhand von Flug­be­ob­ach­tun­gen und bestimm­ten Ver­hal­tens­wei­sen konn­te die Zahl der Revie­re bzw. Brut­paa­re und durch Ring­ab­le­sun­gen die Ver­net­zung der Stör­che mit ande­ren Popu­la­tio­nen ermit­telt wer­den. Eine zeit­in­ten­si­ve und auf­wän­di­ge Metho­de, die aber wich­ti­ge Erkennt­nis­se über das Vor­kom­men und deren Bedeu­tung lie­fer­te: Mit rund 73–75 Brut­paa­ren beher­bergt der Fran­ken­wald mehr als 10% des in Deutsch­land aktu­ell bekann­ten Schwarz­storch­be­stan­des. In den Kern­be­rei­chen des Wal­des wur­de eine für Deutsch­land bis­her ein­ma­li­ge Sied­lungs­dich­te von bis zu 9 Brut­paa­ren pro 100 km² ermit­telt. Eine beein­drucken­de Zahl, fin­det der Vor­sit­zen­de des LBV in Bay­ern, Dr. Nor­bert Schäf­fer: „Der Schlüs­sel eines erfolg­rei­chen Schwarz­storch­schut­zes ist neben der guten Zusam­men­ar­beit der regio­na­len Akteu­re eine gute Arten­kennt­nis, eine für der­ar­ti­ge Kar­tie­run­gen unab­ding­ba­re Voraussetzung“.

Aus einer Initia­ti­ve ört­li­cher Natur­schüt­zer und För­ster ent­wickel­te sich das frän­ki­sche Schwarz­storch­pro­jekt unter Betei­li­gung von Baye­ri­schen Staats­for­sten, LBV und LfU. Der Prä­si­dent des Lan­des­am­tes für Umwelt, Claus Kumutat, beton­te: „Die Doku­men­ta­ti­on der Ver­brei­tung und Häu­fig­keit des sel­te­nen Schwarz­stor­ches im Fran­ken­wald stellt eine wert­vol­le Grund­la­ge für den natio­na­len und inter­na­tio­na­len Vogel­schutz dar und zeigt, wel­che Bedeu­tung dem gemein­schaft­li­chen Enga­ge­ment beim Natur­schutz zukommt – unter ande­rem bei der Daten­er­fas­sung sowie dem Erhalt und der Siche­rung von Lebensräumen.“

Der Fran­ken­wald mit sei­nen gro­ßen, zusam­men­hän­gen­den Wald­ge­bie­ten mit kla­ren Gewäs­sern ver­bun­den mit natur­na­her Bewirt­schaf­tung bie­tet den Schwarz­stör­chen einen idea­len Lebens­raum für die Brut und erfolg­rei­che Jun­gen­auf­zucht. Der Vor­stand der Baye­ri­schen Staats­for­sten, Rein­hardt Neft, freut sich im Akti­ons­jahr Wald­na­tur­schutz über die­sen Erfolg und sieht dadurch die natur­na­he Bewirt­schaf­tung im Staats­wald bestä­tigt: „Das hohe Schwarz­stor­ch­auf­kom­men im Fran­ken­wald beweist, dass eine natur­na­he Wald­be­wirt­schaf­tung, die zum einen Rück­sicht auf sen­si­ble Berei­che wie etwa Horst­bäu­me nimmt und zum ande­ren wich­ti­ge Nah­rungs­bio­to­pe pflegt und anlegt, idea­le Bedin­gun­gen für den Schwarz­storch schafft.