LBV ruft Natur­freun­de auf, ihren ersten Kuckuck zu melden

Vogel droht bei zu spä­ter Rück­kehr Opfer des Kli­ma­wan­dels zu werden

Auch wenn das Wet­ter schon län­ger mild ist, beginnt erst jetzt die Rück­kehr unse­res bekann­te­sten Früh­lings­bo­ten: des Kuckucks. Die ersten der belieb­ten Vögel sind auf dem Weg nach Bay­ern. Des­halb ruft der Lan­des­bund für Vogel­schutz (LBV) bereits zum sieb­ten Mal alle Natur­freun­de dazu auf, dem LBV zu mel­den, wann und wo sie ihren ersten Kuckuck gehört haben. Mit Hil­fe der Mel­dun­gen will der LBV her­aus­fin­den, ob sich auch der Kuckuck an den Kli­ma­wan­del anpas­sen kann. Immer mehr sei­ner Wirts­vö­gel begin­nen des­we­gen immer frü­her zu brü­ten. Ab sofort kann jeder unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​u​c​k​-​g​e​h​o​ert sei­nen ersten Kuckuck mel­den. Außer­dem kann auf einer Kar­te die Ankunft des Kuckucks in Bay­ern live mit­ver­folgt werden.

Gera­de nach einem so mil­den Win­ter wie dem Ver­gan­ge­nen begin­nen die Wirts­vö­gel des Kuckucks wie das Rot­kehl­chen, der Zaun­kö­nig oder die Bach­stel­ze frü­her mit der Brut. Der Kuckuck hin­ge­gen hat aber sei­ne Ankunfts­zeit noch nicht an den Kli­ma­wan­del ange­passt. „Kommt er schließ­lich an, ist bei vie­len sei­ner Wirts­vö­gel die Brut­zeit bereits fort­ge­schrit­ten“, erklärt LBV-Arten­schutz­re­fe­rent Dr. Andre­as von Lind­ei­ner. Für die Kuckucks­weib­chen wird es des­halb immer schwie­ri­ger, ihre Eier recht­zei­tig den zukünf­ti­gen „Zieh­el­tern“ unter­zu­schie­ben. „Eine prä­zi­se Abstim­mung auf das Brut­ge­sche­hen sei­ner Wirts­vö­gel ist daher unab­ding­bar“, so von Lind­ei­ner. Mit sei­ner Mit­mach-Akti­on will der LBV her­aus­fin­den, ob das sen­si­ble Gefü­ge mit der Kli­ma­ver­än­de­rung gestört wird. Je län­ger dabei die Daten gesam­melt wer­den, desto bes­ser kön­nen Aus­sa­gen dar­über getrof­fen werden.

Bereits in den ver­gan­gen sechs Jah­ren stieß die Mel­de-Akti­on des LBV auf über­wäl­ti­gen­de Reso­nanz. 2013 mel­de­ten über 3.500 Natur­freun­de ihren ersten Kuckuck. Das Ergeb­nis: Die Vögel kamen spä­ter zurück als in den Vor­jah­ren. „Da die Vogel­welt wegen des mil­den Win­ters frü­her dran ist, erwar­ten wir mit Span­nung die dies­jäh­ri­gen Kuckuck-Mel­dun­gen“, sagt von Lind­ei­ner. Ab sofort kann jeder unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​u​c​k​-​g​e​h​o​ert sei­nen ersten gehör­ten Kuckuck des Jah­res ein­ge­ben. Den aktu­el­len Stand, wann, wo und wie vie­le Vögel schon in wel­chen baye­ri­schen Land­kreis zurück­ge­kehrt sind, kön­nen Natur­freun­de dort in den kom­men­den Wochen eben­falls live auf einer Kar­te verfolgen.

Zur Ret­tung des Kuckucks star­te­te der LBV Anfang 2013 ein gro­ßes, inter­na­tio­na­les For­schungs­pro­jekt, das von der Gesell­schaft für Inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit (GIZ) geför­dert wird. Da der Bestand der Art wei­ter zurück­geht und vie­le Infor­ma­tio­nen über das Zug­ver­hal­ten und die Bewe­gun­gen der Art in den afri­ka­ni­schen Über­win­te­rungs­ge­bie­ten feh­len, wur­den 14 Kuckucke aus Bay­ern und Weiß­russ­land mit High­tech-Satel­li­ten­sen­dern auf dem Rücken aus­ge­stat­tet. Mit­tels die­ser kleinst­mög­li­chen Mini-Sen­der über­mit­teln die Vögel den For­schern des LBV stän­dig ihre Auf­ent­halts­or­te. Auf einer wei­te­ren Live-Kar­te sind die­se auch im Inter­net zu verfolgen.