Sonn­tags­ge­dan­ken: Der mor­gen­tli­che Spaziergang

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Zu mei­nen ein­drucks­voll­sten Erleb­nis­sen zählt ein Spa­zier­gang im früh­mor­gen­tli­chen Wald. Weil ich nachts nicht schla­fen konn­te, war ich auf­ge­stan­den und hat­te mich ange­zo­gen. So ging ich denn spa­zie­ren. Ich erleb­te zum ersten­mal bewusst, wie die Natur erwach­te, wie die Vögel zu sin­gen anho­ben, wie sich der Him­mel mit einem grau­en Schlei­er über­zog. Noch war die Son­ne nicht am Hori­zont erschie­nen, aber ich spür­te schon ihre Nähe, ihr Licht, ihre Wär­me. Ich den­ke, unser gan­zes Leben voll­zieht sich in die­sem Über­gangs­feld von Nacht und Tag. Noch hül­len uns die Schat­ten ein, die Fin­ster­nis unse­rer Sor­gen und Äng­ste, unse­rer unge­still­ten Sehn­süch­te, die Käl­te unse­rer Mit­men­schen. Aber das Licht kün­det sich an in der Freund­schaft, der Hilfs­be­reit­schaft, dem Ver­ständ­nis der andern, in den posi­ti­ven Erleb­nis­sen des All­tags. Als Christ weiß ich, dass der neue Tag Got­tes erstrah­len wird, auch wenn ich die Son­ne noch nicht sehe. Noch kann ich Gott nicht mit Hän­den grei­fen, kann sei­ne Lie­be noch nicht voll erfah­ren. Aber wie die Son­ne ihre Vor­bo­ten aus­sen­det, so hat auch Gott sei­nen „Sohn“ zu uns geschickt, um uns die Augen zu öff­nen; und wie die Son­ne am Mor­gen auf­geht, so wird Got­tes neue Welt kom­men, eine Welt ohne Hass, Krank­heit und Unglück, ohne Stress und Frust. Dort wer­den wir unse­re Toten wie­der­se­hen und mit Chri­stus glück­lich sein.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet