Erz­bi­schof Schick: “Sozia­le Gerech­tig­keit – Auf­ga­be jeder Regierung”

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick ruft am Welt­tag der sozia­len Gerech­tig­keit zu „gleich­wer­ti­gen“ Lebens­be­din­gun­gen für alle Men­schen auf

(bbk) Gleich­wer­ti­ge Bil­dungs­chan­cen sind nach Ansicht des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Lud­wig Schick der Schlüs­sel zu sozia­ler Gerech­tig­keit. „Je bes­ser die Bil­dung, desto bes­ser sind die Chan­cen auf umfas­sen­de Teil­ha­be in der Gesell­schaft“, sag­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te zum Welt­tag der sozia­len Gerech­tig­keit (20 Febru­ar). Dies gel­te in Deutsch­land genau so wie weltweit.

In einer glo­ba­len Welt, gibt es sozia­le Gerech­tig­keit auch nur für alle. „Die Indu­strie­na­tio­nen dür­fen ihren Wohl­stand nicht auf Kosten der Ent­wick­lungs­län­der erhal­ten und meh­ren“, mahnt Erz­bi­schof Schick, auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Dies bedeu­tet, dass die Bevöl­ke­rung in den Ent­wick­lungs­län­dern fai­re Löh­ne für ihre Arbeit, ihre Pro­duk­te und Natur­res­sour­cen erhal­ten, Han­dels­schran­ken und ver­zer­ren­de Sub­ven­tio­nen müs­sen abge­baut wer­den. Sozia­le Gerech­tig­keit bedeu­tet aber auch gegen­sei­ti­gen Respekt, unab­hän­gig von Haut­far­ben, Eth­ni­en oder Reli­gio­nen. „Sozia­le Gerech­tig­keit wird dann mög­lich, wenn alle Men­schen sich frei in der Gesell­schaft ver­wirk­li­chen kön­nen, in der sie leben“, sag­te Erz­bi­schof Schick.

Für jede Regie­rung sei es abso­lut unver­zicht­bar das Ziel der sozia­len Gerech­tig­keit im eige­nen Land und welt­weit zu ver­fol­gen. Wo Ungleich­heit und Unge­rech­tig­keit herr­schen, kommt es „frü­her oder spä­ter zu Klas­sen­kämp­fen und Unru­hen. Tra­gi­sche Bei­spie­le sind der­zeit Ägyp­ten, Syri­en und der Süd­su­dan. Sozia­le Gerech­tig­keit ist das beste Gegen­mit­tel gegen Krie­ge und Terrorismus.“

In Deutsch­land sei bedenk­lich, dass hier­zu­lan­de die Bil­dungs­ge­rech­tig­keit oft vom Geld­beu­tel der Eltern abhän­ge, beklag­te Erz­bi­schof Schick. „Obwohl kaum ein ande­res Land so viel Geld in die För­de­rung der Fami­li­en inve­stie­re, bedeu­tet Kin­der­reich­tum in Deutsch­land immer noch ein Armuts­ri­si­ko. Sozia­le Gerech­tig­keit beginnt mit den Kinderschuhen.“

Nach einer Stu­die der Ber­tels­mann-Stif­tung lebt etwa jedes neun­te Kind in Deutsch­land unter der Armuts­gren­ze. Dass dies nicht sein müs­se, zei­ge ein Blick auf unse­ren Nach­barn Däne­mark. Hier waren es ledig­lich 2,7 Pro­zent der Kin­der, die unter­halb der Armuts­gren­ze lebten.

Der Welt­tag der sozia­len Gerech­tig­keit wur­de bei der 26. Sit­zung der Gene­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen im Novem­ber beschlos­sen. Seit dem 20. Febru­ar 2009 wird der Welt­tag der sozia­len Gerech­tig­keit jeweils am 20. Febru­ar began­gen. Die Mit­glieds­staa­ten der Ver­ein­ten Natio­nen sind an die­sem Tag beson­ders dazu auf­ge­for­dert Akti­vi­tät für die sozia­le Gerech­tig­keit zu fördern.