Bam­ber­ger Zen­trum für Leh­rer­bil­dung lädt zu öffent­li­cher Tagung ein

Symbolbild Bildung

Inklu­si­on ist kein Selbstläufer

Inklu­si­on, also die Ein­bin­dung von Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit Behin­de­rung in den Regel­un­ter­richt, ist in aller Mun­de. Seit 2008 schreibt das „Baye­ri­sche Gesetz über das Erzie­hungs- und Unter­richts­we­sen (Bay­EUG)“ vor, dass alle Schu­len inklu­si­ven Unter­richt anbie­ten müs­sen. Wie das Gesetz umge­setzt wer­den kann, ist aber immer noch offen. Impul­se hier­für möch­te die Tagung „Her­aus­for­de­rung Inklu­si­on: Schu­le – Unter­richt – Pro­fes­si­on“ geben, die das Bam­ber­ger Zen­trum für Leh­rer­bil­dung (BAZL) gemein­sam mit der Lebens­hil­fe Bam­berg am 27. und 28. März 2014 im neu­en Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de auf dem Mar­kus­ge­län­de, Mar­kus­stra­ße 8a, ver­an­stal­tet. Anmel­de­schluss ist der 21. Februar.

Die Tagung möch­te einer­seits wis­sen­schaft­li­che Kennt­nis­se für die Schu­len nutz­bar machen und prak­ti­sche Fra­gen in die For­schung ein­brin­gen: Vor­trä­ge, Work­shops und Podi­ums­dis­kus­sio­nen bie­ten theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Per­spek­ti­ven zu Schu­le, Unter­richt und Berufs­grup­pen. In erster Linie soll die Tagung aber eine Dis­kus­si­ons­platt­form sein, bei der alle Betei­lig­ten ihre Erfah­run­gen ein­brin­gen kön­nen und sol­len: Leh­rer und Schul­lei­ter, Eltern, Sozi­al­päd­ago­gen, Betrof­fe­ne und poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger. Zur Spra­che kom­men sol­len unter ande­rem fol­gen­de Fra­gen: Wie kann man lern­schwa­che Kin­der eben­so gut för­dern wie lei­stungs­stär­ke­re? Aber auch: Wel­che Bela­stung bedeu­tet inklu­si­ver Unter­richt für eine Fami­lie und für die Lehr­kräf­te? Oder: Wel­che Unter­stüt­zung brau­chen Lehr­kräf­te oder die Schul­lei­tung, um Inklu­si­on erfolg­reich umzusetzen?

Tho­mas Beck, Geschäfts­füh­rer des BAZL, weiß von frü­he­ren Tagun­gen: „Wir ler­nen bei einer sol­chen Ver­an­stal­tung so viel wie die Lehr­kräf­te. Wir erfah­ren von orga­ni­sa­to­ri­schen Pro­ble­men an den Schu­len, die übli­cher­wei­se im wis­sen­schaft­li­chen Hori­zont gar nicht vor­kom­men.“ Cosi­mo Man­gio­ne, Dok­to­rand an der Uni­ver­si­tät Mag­de­burg und zustän­dig für die stra­te­gi­sche und kon­zep­tio­nel­le Aus­rich­tung der Lebens­hil­fe Bam­berg, freut sich aber beson­ders über die „insti­tu­tio­nel­len Lern­pro­zes­se“, die die Tagungs­vor­be­rei­tung bereits jetzt ange­sto­ßen hat, um auch Betrof­fe­nen die Teil­nah­me zu ermög­li­chen. Bei einer gemein­sa­men Bege­hung der Tagungs­räu­me kam her­aus, dass von drei Behin­der­ten­toi­let­ten nur eine genutzt wer­den konn­te. Die ande­ren waren nicht beschil­dert, wur­den als Abstell­kam­mer genutzt oder lagen ober­halb von Trep­pen­stu­fen. Dort wird die Haus­ver­wal­tung nun eine Ram­pe anbauen.

Die Pro­jekt­part­ner set­zen gro­ße Hoff­nun­gen in die Tagung. Tho­mas Beck erwar­tet einen lan­gen Dis­kus­si­ons­pro­zess, bevor es pra­xis­taug­li­che Lösun­gen für inklu­si­ven Unter­richt gibt. „Sol­che Ent­schei­dun­gen kann man nicht am grü­nen Tisch tref­fen. Wun­der­ba­re theo­re­ti­sche Lösun­gen hel­fen uns nichts, wenn sie an ganz ein­fa­chen prak­ti­schen Hin­der­nis­sen schei­tern müs­sen, weil die­je­ni­gen davon gar nichts wis­sen, die die Hin­der­nis­se aus dem Weg räu­men könn­ten. Bei der Abschluss­dis­kus­si­on sind des­we­gen auch Poli­ti­ker eingeladen.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Tagung und zur Anmel­dung in unse­rem Medi­en­por­tal unter:
www​.uni​-bam​berg​.de/​k​o​m​m​u​n​i​k​a​t​i​o​n​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​t​a​g​u​n​g​-​i​n​k​l​u​s​ion