EMN: Voller Einsatz im letzten Förderungs-Drittel
Zehn Millionen Euro für den Bau eines Medical Valley Centers in Forchheim bewilligt
Ein Gipfeltreffen der Medizintechnik im Februar, weitere Verhandlungen mit chinesischen Mega-Cities und ein neues Gründerzentrum in der Region: Das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) blickt 2014 auf zahlreiche Projekte in Sachen Gesundheitsversorgung.
„Gerade im letzten Drittel der Spitzencluster-Förderung sind wir breit aufgestellt und zeigen vollen Einsatz, um gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin die Qualität von Dienstleistungen und Produkten zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken“, resümierte Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Vorstandsvorsitzender des Medical Valley EMN e. V., bei der Mitgliederversammlung. In den nächsten Monaten haben sich die Akteure insbesondere das Ziel gesetzt, Projekte und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Cluster auch über das Ende der Förderung des Bundesforschungsministeriums im April 2015 hinaus weitertragen.
Gipfeltreffen: Zwölf Sessions mit 40 Vorträgen
„Neuen Schwung in Sachen Innovation und Vernetzung“ erhofft sich Clustermanager Jörg Trinkwalter, wenn am 18. Februar 2014 etwa 300 Akteure aus der Medizintechnik-Branche zum „Medical Valley Summit“ zusammenkommen. Das Motto „Medical Value of the Future“ soll im wahrsten Sinne im Mittelpunkt stehen: In zwölf Themenkomplexen mit über 40 Vorträgen bewerten hochkarätige Referenten aus ganz Deutschland – allein zehn Referenten stellen die FAU Erlangen-Nürnberg und das Universitätsklinikum Erlangen – die Geschäftschancen auf internationalen Märkten, stellen aktuelle Konzepte auf den Prüfstand und bewerten Trends der Branche.
Vor allem Themen, die Deutschland in Zukunft aufgrund des demografischen Wandels vor besondere Herausforderungen stellen, bestimmen das Tagungsprogramm. Dabei kommen auch wegweisende Forschungsergebnisse der in der Metropolregion Nürnberg ansässigen KMUs zum Tragen: Der Softwareexperte Astrum IT referiert im Themenkomplex „Gesundheitssystem der Zukunft“ über die „Sektorübergreifende Kommunikation von Medikationsdaten“. Prof. Dr. Dr. Matthias Lochmann erarbeitet gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention Ansätze, wie Gesundheit unter rein präventiven Vorzeichen gefördert werden kann. Auch die Fachkräftesicherung in der Gesundheitswirtschaft wird im Fokus des Gipfeltreffens stehen. Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft erörtern, wie einerseits Nachwuchs durch ein gründerfreundliches Klima gefördert, andererseits aber auch passgenaue Aus- und Weiterbildungsangebote für Fachkräfte entwickelt werden können. Ergänzt wird der Medical Valley Summit in der Woche vom 17. bis 21. Februar von der Abschlusskonferenz der internationalen Themenkampagne „Medizintechnik“ des Bundesforschungsministeriums, der Workshop-Reihe „Geschäftschancen in Entwicklungs- und Schwellenländern“ und dem sogenannten WAGAS-Symposium, das sich der Etablierung und Förderung von altersgerechten Assistenzsystemen (AAL-Systeme) verschrieben hat.
Medical Valley goes China
Auch was die internationale Vernetzung angeht, blickt der Medizintechnik-Cluster zuversichtlich in das neue Jahr: Die Bestrebungen, die Infrastrukturen des Medical Valley EMN auf chinesische Großstädte zu übertragen, nehmen weiter Gestalt an. Insbesondere Vertreter aus dem „Boom-Town“ Shenzhen im Südosten des Landes zeigen Interesse und sind gewillt, in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit hiesiger Unterstützung Gesundheits- und Technologieparks aufzubauen. Die räumliche Struktur soll dabei auch einen unmittelbaren Anschluss an medizinische und medizintechnische Forschungseinrichtungen und Dienstleister gewährleisten. Das Medical Valley EMN ist nicht nur infrastrukturelles Vorbild, sondern auch aktiver Entwicklungspartner; die nächste Delegationsreise steht bereits im Frühjahr an.
Weiteres Gründerzentrum vor Ort
Auch die Bemühungen in der Region werden im Jahr 2014 nicht stillstehen: Ende Januar hat der Bayerische Ministerrat zehn Millionen Euro für den Bau eines Medical Valley Centers in Forchheim bewilligt. Die Eröffnung der Schwestereinrichtung des Erlanger Gründer- und Innovationszentrums ist für Mitte 2016 geplant. Spin-offs und Start-ups sollen dort weiteren Raum für Innovationen und Dienstleistungen in der Gesundheitswirtschaft und in der Healthcare-IT haben. Dass Synergien zu den Aktivitäten des Vereins Medical Valley EMN auch weiterhin genutzt werden, steht für Jörg Trinkwalter außer Frage: „Wir werden der Medical Valley Center Forchheim GmbH und ihrer 100-prozentigen Gesellschafterin beratend zur Seite stehen und sie bei dem Aufbau des Gründerzentrum unterstützen.“
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