stu­dio­büh­ne bay­reuth zeigt „Der Kauf­mann von Theresienstadt“

Mit Bay­reuth war er sehr ver­bun­den: Der Autor Her­bert Rosen­dor­fer ver­starb lei­der letz­tes Jahr. 2011 schrieb er sein letz­tes Stück: DER KAUF­MANN VON THE­RE­SI­EN­STADT. Die stu­dio­büh­ne wird das Werk urauf­füh­ren: am 8. Febru­ar 2014 um 20 Uhr. 

"Der Kaufmann von Theresienstadt"

„Der Kauf­mann von Theresienstadt“

Im KZ The­re­si­en­stadt haben sich Ver­tre­te­rin­nen des Inter­na­tio­na­len Roten Kreu­zes zur Inspek­ti­on ange­mel­det. Die SS will das Lager von der besten Sei­te zei­gen und beauf­tragt Richard Leh­mann, zusam­men mit ande­ren Häft­lin­gen, eine Vor­stel­lung ein­zu­stu­die­ren, ganz egal was. Klug wählt Leh­mann Shake­speares „Kauf­mann von Vene­dig“ und lädt die SSler selbst zur Vor­stel­lung ein. Die Pro­ben gestal­ten sich schwie­rig, nicht nur, weil man­gels Text­bü­chern alles aus dem Gedächt­nis impro­vi­siert wird. Immer wie­der unter­bre­chen die Dar­stel­ler, alle­samt jüdi­sche Lager­in­sas­sen, die Sze­nen, hin­ter­fra­gen den klas­si­schen Text, sein Juden­bild und das eige­ne Selbst­ver­ständ­nis. Dabei schwei­fen sie auch mal ab und dis­ku­tie­ren über Hei­ne oder Wagner.

Shake­speare nann­te sei­nen „Kauf­mann von Vene­dig“ eine „Komö­die“. Vie­le (bit­ter-) komi­sche, noch mehr gewitz­te und aber­wit­zi­ge Züge trägt auch die­se „Back­stage-Komö­die“ der beson­de­ren Art. Dann aber wird es immer wie­der mit einem Schlag tod­ernst, wenn etwa einer der Mit­spie­ler nicht mehr zur Pro­be erscheint, Shy­lock sei­nen Mono­log spricht oder gar den Schluss ändert…

Her­bert Rosen­dor­fer (1934 – 2012) war ein deut­scher Schrift­stel­ler und Jurist, der als Staats­an­walt auch beruf­lich eine Zeit in Bay­reuth ver­brach­te. Sein umfang­rei­ches Schaf­fen umfasst Roma­ne, Erzäh­lun­gen Thea­ter­stücke und Dreh­bü­cher, dar­un­ter eini­ges Unter­halt­sa­mes zum The­ma Richard Wag­ner und Bay­reuth. Eini­ge sei­ner Thea­ter­stücke sind Adap­tio­nen von Thea­ter- und Opern­klas­si­kern, so auch sei­ne Shake­speare-Bear­bei­tung aus dem Jah­re 2011 vor dem Hin­ter­grund deut­scher Geschich­te: „Der Kauf­mann von Theresienstadt“.

Öffent­li­che Pro­be am 29. Janu­ar 2014 um 19 Uhr. Ein­tritt frei.

Der Kauf­mann von Theresienstadt

  • Schau­spiel von Her­bert Rosendorfer
  • Urauf­füh­rung: 8. Febru­ar 2014 um 20.00 Uhr in der stu­dio­büh­ne bayreuth
  • Wei­te­re Ter­mi­ne: 13., 15., 21. Febru­ar 8., 12., 17., 25., 29. März 3., 12. April um 20 Uhr
    23. Febru­ar um 17 Uhr
  • Regie: Mar­cus Leclaire
  • Büh­ne: MICHEL BÖVERS
  • Kostü­me: HEI­KE BETZ
  • Licht: RONALD KROPF
  • Mas­ke: ANDREA FERRI
  • Es spie­len: LEA KEI­PER, JOHAN­NA RIESS, MICHAE­LA SCHO­BERTH, FRANK AMBRO­SI­US, FRANK AMMON, FRANK JOSEPH MAIS­EL, MICHA­EL PÖHL­MANN, HIN­RICH REH­WIN­KEL, WOLF­RAM STER