Bay­reuth: Jean Paul und die Frau­en – eine insze­nier­te Lesung

„Ich wer­de auf Hän­den getra­gen, die ande­re küssen“

Jean Paul und die Frau­en – ein The­ma, das einen inter­es­san­ten und kurz­wei­li­gen Abend ver­spricht. Vor sei­ner Hei­rat mit Karo­li­ne Mey­er war der Lite­rat nicht weni­ger als drei­mal „erfolg­los“ ver­lobt und been­de­te erst mit 38 Jah­ren eine lan­ge Jung­ge­sel­len­zeit. Bemer­kens­wert ist aber dar­über hin­aus, dass Jean Paul beson­ders unter der weib­li­chen Leser­schaft begei­ster­te Auf­nah­me fand. War er ein wah­rer „Frau­en­ver­ste­her“? In sei­nen Wer­ken zeigt sich das Ergeb­nis sei­ner enor­men Beob­ach­tungs­ga­be, wie bei­spiels­wei­se in dem Roman „Sie­ben­käs“, wenn er eben­so amü­san­te wie sati­ri­sche „Sze­nen einer Ehe“ prä­sen­tiert. Claus J. Frankl und Mar­cus Leclai­re kom­bi­nie­ren die­se am Frei­tag, 8. Novem­ber, um 20 Uhr, im Histo­ri­schen Sit­zungs­saal des Alten Rat­hau­ses mit Abschnit­ten aus Jean Pauls „Sel­ber­le­bens­be­schrei­bung“ und viel Musik.

Jean Paul hat­te Zeit sei­nes Lebens einen beson­de­ren Bezug zur Musik. Die Wur­zeln lie­gen in sei­ner Kind­heit, da sein Vater unter ande­rem als Orga­nist wirk­te und auch kom­po­nier­te. Eine Äuße­rung, die Jean Paul damals wohl auf den in sei­nem Umfeld täti­gen Dich­ter-Kom­po­ni­sten E.T.A. Hoff­mann bezog, wur­de den Bay­reu­thern zu einer pro­phe­ti­schen Äuße­rung, dass 1813 der Kom­po­nist gebo­ren wer­den soll­te, der den Namen „Bay­reuth“ zu einem inter­na­tio­na­len Begriff der Musik­welt mach­te: Richard Wag­ner! „Denn bis­her warf immer der Son­nen­gott die Dicht­ga­be mit der Rech­ten und die Ton­ga­be mit der Lin­ken zwei so weit aus­ein­an­der ste­hen­den Men­schen zu, daß wir noch bis die­sen Augen­blick auf den Mann har­ren, der eine ech­te Oper zugleich dich­tet und setzt.“

Der Gitar­rist Klaus Jäck­le hat für die Lesung Musik von Jean Pauls Zeit­ge­nos­sen ausgewählt.
Kar­ten für die insze­nier­te und dra­ma­ti­sier­te Lesung gibt es im Vor­ver­kauf an der Thea­ter­kas­se, Opern­stra­ße 22, Tele­fon 09 21/6 90 01, E‑Mail: theaterkasse@​bayreuth.​de.