Sonn­tags­ge­dan­ken: Die gro­ße Krankenheilung

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die gro­ße Kran­ken­hei­lung : So lau­tet der Titel des viel­leicht schön­sten Wer­kes des gro­ßen hol­län­di­schen Künst­lers Rem­brand, auch als „100-Gul­den-Blatt“ bekannt. Jesus steht maje­stä­tisch, von über­ir­di­schem Licht umstrahlt, vor dem Ein­gang einer dunk­len Höh­le, aus der aller­lei Kran­ke her­vor krie­chen, um sich von ihm hei­len zu las­sen. Aber Jesus schaut mehr nach innen als auf die Unglück­li­chen. Sei­ne Gebär­de ist die eines Pre­di­gers, nicht eines Arz­tes. Wie bei Rem­brand üblich, strömt das Licht, das die gan­ze Sze­ne erleuch­tet, nicht von der Son­ne aus, son­dern von Jesus, dem „Licht der Welt“.

Das deut­sche Wort „krank“ lei­tet sich von „Krin­gel“ ab, d. h. der Kran­ke ver­krümmt sich kör­per­lich wie see­lisch und sozi­al, sei­ne Lebens­kraft, sei­ne Lebens­freu­de schwin­den, sein Leid bela­stet sein gan­zes Leben, die Bezie­hung zum Mit­mensch. Jesus nann­te man frü­her volks­tüm­lich den „Hei­land“, der den Men­schen „heil“ mach­te. Wir haben wie­der gelernt, dass kör­per­li­che und see­li­sche Krank­heit zusam­men­ge­hö­ren. Tat­säch­lich gibt es auch glaub­wür­di­ge Zeug­nis­se, dass from­mes andau­ern­des Gebet Kran­ke wie­der gesun­den ließ, obschon man ärzt­li­che Kunst und Gebet nicht gegen­ein­an­der aus­spie­len darf. Auch ist Gott kein Auto­mat, nicht unser Kindermädchen.

Rem­brands Bild zeigt uns aber, dass der „Hei­land“ Jesus mehr als nur ein dubio­ser Wun­der­tä­ter war: Das Wort „Hei­land“ erin­nert uns dar­an, dass Jesus uns ganz­heit­lich „heil“ machen will. Heil wird nur, wer auf die Wie­der­kehr sei­nes Hei­lands ver­traut auch im Ange­sicht des eige­nen Todes.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet