Kon­zert- und Kon­gress­hal­le in Bam­berg fei­ert Geburtstag

3,2 Mil­lio­nen Besu­cher bele­gen den Erfolg – „Geburts­tags­fei­er“ am Sonn­tag, 29. Sep­tem­ber 2013

Seit 20 Jah­ren berei­chert die Kon­zert- und Kon­gress­hal­le das kul­tu­rel­le und wirt­schaft­li­che Leben der Welt­erbe-Stadt Bam­berg. Rund 3,2 Mil­lio­nen Besu­cher und bei­na­he 6000 Ver­an­stal­tun­gen bele­gen ein­drucks­voll den Erfolg. Als sie am 10. Sep­tem­ber 1993 ein­ge­weiht wur­de, sag­te der dama­li­ge Baye­ri­sche Mini­ster­prä­si­dent Dr. Edmund Stoi­ber in sei­ner Fest­an­spra­che: „Dass die Stadt Bam­berg sich 1988 ent­schloss, nicht nur einen Kon­zert­saal als Heim­stät­te ihres Orche­sters zu bau­en, son­dern eine Mehr­zweck­hal­le zu schaf­fen, war gewiss ein gro­ßer Wurf. (…) Die Kon­zert- und Kon­gress­hal­le wird die Attrak­ti­vi­tät Bam­bergs wei­ter erhö­hen, sofern das bei einer alt­ehr­wür­di­gen Kai­ser- und Bischofs­stadt mit her­aus­ra­gen­den Kul­tur­denk­mä­lern über­haupt noch mög­lich ist. Aber auch das Umland wird von die­ser Ein­rich­tung pro­fi­tie­ren. Die Bezeich­nung Kon­zert- und Kon­gress­hal­le weist auf die Ver­bin­dung von Muse und Wis­sen­schaft, von Ent­span­nung und Dis­kus­si­on, von Kunst und Wirt­schaft hin. Des­halb müs­sen wir um eine gute Zukunft der Kon­zert- und Kon­gress­hal­le kei­ne Angst haben. Das­sel­be gilt auch für die Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker.“ Am 29. Sep­tem­ber fei­ert sie Geburtstag.

Dass er mit die­ser Ein­schät­zung Recht hat­te, haben die ver­gan­gen 20 Jah­re auf ein­drucks­vol­le Wei­se unter Beweis gestellt. Bei einem Pres­se­ge­spräch in der „Reg­nitz-Lounge“ wür­dig­ten Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, Hal­len-Geschäfts­füh­rer Horst Feul­ner und der Inten­dant der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker- Baye­ri­sche Staats­phil­har­mo­nie, Mar­cus Axt, die her­vor­ra­gen­de Ent­wick­lung des „Geburts­tags­kin­des“ und die posi­ti­ven Fol­ge­wir­kun­gen der dama­li­gen Groß­in­ve­sti­ti­on (60 Mio. DM) für das wirt­schaft­li­che und kul­tu­rel­le Leben in der gesam­ten Region.

Vor­ge­schich­te

Am Anfang des Hal­len­pro­jek­tes stand der Wunsch, die unzu­rei­chen­den Arbeits- und Auf­füh­rungs­be­din­gun­gen der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker zu ver­bes­sern. Es galt, die­sem Orche­ster von Welt­gel­tung, das sich nach dem Zwei­ten Welt­krieg als ehe­ma­li­ge „Deut­sche Phil­har­mo­nie Prag“ in Bam­berg ansie­del­te und im „Domi­ni­ka­ner­bau“ eine behelfs­mä­ßi­ge Blei­be erhielt, zu einer neu­en, ange­mes­se­nen und geeig­ne­ten Heim­statt zu ver­hel­fen. Am 4. Dezem­ber 1980 beschloss der Stadt­rat, einen städ­te­bau­li­chen Ideen­wett­be­werb für ein Kon­zert- und Kon­gress­zen­trum aus­zu­schrei­ben. Vor­ge­se­he­ner Stand­ort war damals noch das Gebiet zwi­schen Muß­stra­ße, Schlüs­sel­stra­ße und Wei­den­damm. Nach­dem 1985 der Schul- und Kul­tur­se­nat den Auf­trag für eine kosten­spa­ren­de Alter­na­ti­ve gab, wur­de durch eine Stand­ort­ver­le­gung im Jahr 1987 die Erstel­lung eines neu­en Kon­zep­tes not­wen­dig. Die­ser von den Archi­tek­ten Eike Rol­len­ha­gen und Gün­ter Gross­mann erar­bei­te­te Vor­ent­wurf wur­de im Novem­ber 1987 vom Stadt­rat gebilligt.

1988 traf der Stadt­rat die rich­tung­wei­sen­de Ent­schei­dung, nicht nur einen Kon­zert­saal zu bau­en, son­dern das Hal­len­pro­jekt als Mehr­zweck­hal­le mit einem Klei­nen Saal zu kon­zi­pie­ren. Damit war die Tür für eine brei­te und effi­zi­en­te Nut­zung des Gesamt­pro­jek­tes geöff­net. Ins­be­son­de­re wur­de dadurch dem auf­stre­ben­den Tagungs­tou­ris­mus in Bam­berg zusätz­li­cher Ent­wick­lungs­raum gebo­ten. Das nun­mehr als end­gül­ti­ger Stand­ort vor­ge­se­he­ne Gelän­de der Fir­ma Kali­ko muss­te aber erst von der vor­han­de­nen Bebau­ung geräumt und vor­be­rei­tet wer­den. Am 24. Novem­ber 1989 war es dann soweit: Der offi­zi­el­le „1. Spa­ten­stich“ wur­de fei­er­lich began­gen und am 10. Sep­tem­ber 1993 konn­te die Stadt Bam­berg nach fast vier­jäh­ri­ger Bau­zeit das Pro­jekt „Kon­zert- und Kon­gress­hal­le – Sin­fo­nie an der Reg­nitz“ in Dienst stel­len und einweihen.

Stol­ze Bilanz von zwei Jahrzehnten

Die Kon­zert- und Kon­gress­hal­le nahm auf die Ent­wick­lung der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker wie erhofft ganz ent­schei­den­den posi­ti­ven Ein­fluss. Sie war die Basis für die Zukunfts­fä­hig­keit und für neue Erfol­ge der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker. Man konn­te Diri­gen­ten zurück­ge­win­nen, die unter den Bedin­gun­gen im Domi­ni­ka­ner­bau nicht mehr in Bam­berg arbei­ten woll­ten, die Anzahl der Kon­zer­te in Bam­berg von 28 auf über 40 jähr­lich stei­gern und die Besu­cher­zah­len nahe­zu ver­dop­peln. Mit rund 6000 Abon­nen­ten ist rein rech­ne­risch fast jeder zehn­te Bam­ber­ger ein regel­mä­ßi­ger Kon­zert­be­su­cher. Das sind Zah­len, von denen ande­re Orche­ster nur träu­men kön­nen. Man kann mit Fug und Recht behaup­ten, die Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker, seit 2003 Baye­ri­sche Staats­phil­har­mo­nie, spie­len auch Dank der Errich­tung der Kon­zert- und Kon­gress­hal­le in der Cham­pi­ons League der gro­ßen Orche­ster die­ser Welt.

Aber auch in den Berei­chen Kon­gres­se und Aus­stel­lun­gen, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft sowie Unter­hal­tung und Muse hat die Kon­zert- und Kon­gress­hal­le in den 20 Jah­ren ihres Bestehens gehal­ten, was die Fest­re­den anläss­lich der Ein­wei­hung im Sep­tem­ber 1993 ver­spro­chen haben. Ins­ge­samt wur­den in die­sem Zeit­raum 5350 Ver­an­stal­tun­gen vor­be­rei­tet, orga­ni­siert und durch­ge­führt die von 3,2 Mil­lio­nen Zuschau­ern besucht wurden.

Genau ein Drit­tel aller Ver­an­stal­tun­gen (1769) ent­fie­len auf „klas­si­sche Musik“. Dahin­ter ver­ber­gen sich haupt­säch­lich die nahe­zu immer aus­ver­kauf­ten Kon­zer­te der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker. Danach kom­men mit 32% schon die Tagun­gen, Kon­gres­se und Aus­stel­lun­gen (1700). Der Rest der Ver­an­stal­tun­gen ver­teilt sich auf 14% Unter­hal­tung (766), 6% Bal­lett und Musi­cals (315) sowie 15% son­sti­ge Ver­an­stal­tun­gen (800).

Ste­te Weiterentwicklung

Die­se Erfolgs­zah­len sind alles ande­re als selbst­ver­ständ­lich. Um als Kul­tur- und Kon­gress-Stand­ort dau­er­haft attrak­tiv zu blei­ben, wur­de in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren am Reg­nit­zu­fer stets viel Wert dar­auf gelegt, den Erfor­der­nis­sen des Kultur‑, Tagungs- und Tou­ris­mus­mark­tes Rech­nung zu tra­gen und sich ent­spre­chend wei­ter­zu­ent­wickeln. So steht seit Mit­te 2004 ein Ver­an­stal­tungs­zen­trum, bestehend aus Kon­zert- und Kon­gress­hal­le, Zie­gel­bau, Hotel Resi­denz­schloss, Wel­co­me Hotel Bam­berg und Tief­ga­ra­ge zur Ver­fü­gung, das in Städ­ten ver­gleich­ba­rer Grö­ßen­ord­nung sei­nes­glei­chen suchen dürf­te. In die­sem „Event- und Con­gress-Cen­ter Bam­berg (ECCB)“ ste­hen ins­ge­samt 29 Kon­fe­renz­räu­me, über 6.000 Qua­drat­me­ter Akti­ons­flä­che, 355 Hotel­zim­mer und 370 Park­plät­ze zur Verfügung.

Im Jahr 2009 schließ­lich erfuhr die inzwi­schen 16 Jah­re alt gewor­de­ne Kon­zert- und Kon­gress­hal­le eine drin­gend not­wen­dig gewor­de­nen Sanie­rung und Erwei­te­rung. „Die Kon­kur­renz schläft bekannt­lich nicht“, erin­ner­te OB Star­ke an die dama­li­ge Aus­gangs­si­tua­ti­on. „Um in der ober­sten Liga mit­spie­len zu kön­nen, muss­te die Stadt Bam­berg ver­hin­dern, dass Abnut­zungs­er­schei­nun­gen im Inne­ren der Hal­le sowie funk­tio­na­le Män­gel der Raum­auf­tei­lung – etwa die qual­vol­le Enge im Foy­er – mehr und mehr zu einem Wett­be­werbs­nach­teil gewor­den wären.“ Dies ist mehr als ein­drucks­voll gelun­gen und außen wie innen erstrahlt die Hal­le seit­her im neu­en Glanz.

Und die näch­sten 20 Jahre?

Frei­lich will und kann sich die Stadt Bam­berg mit ihrer Toch­ter BCE Bam­berg Con­gress + Event GmbH nicht auf den Lor­bee­ren der ver­gan­ge­nen 20 Jah­re aus­ru­hen. „Um der ste­tig wach­sen­den Kon­kur­renz stand­hal­ten zu kön­nen, ist es not­wen­dig, dass wir nicht nur die aktu­el­len Trends recht­zei­tig erken­nen und dar­auf reagie­ren, son­dern auch das Ange­bot an Ver­an­stal­tungs­räu­men und Ver­an­stal­tungs­tech­nik den stän­dig stei­gen­den Kun­den­an­sprü­chen immer wie­der anzu­pas­sen“, so Geschäfts­füh­rer Horst Feulner.

Klei­ne Geburts­tags­fei­er am Sonn­tag, 29. September

Am Sonn­tag, 29. Sep­tem­ber steht für die Bevöl­ke­rung als klei­ne Geburts­tags­fei­er ein soge­nann­tes „Wan­del­kon­zert“ auf dem Pro­gramm, eine Kom­bi­na­ti­on aus „Tag der offe­nen Tür“ und bun­tem Unter­hal­tungs­pro­gramm. Dabei soll den Besu­chern vor allem die Mög­lich­keit gege­ben wer­den, den berühm­ten Blick hin­ter die die Kulis­sen zu wer­fen und gleich­zei­tig und voll­kom­men unge­zwun­gen an meh­re­ren, zum Teil sehr unge­wöhn­li­chen Auf­tritts­or­ten, den ver­schie­de­nen Ensem­bles zuzu­hö­ren bzw. zuzu­schau­en. Der Ein­tritt wird an die­sem Tag natür­lich frei sein.