Vie­le Ange­bo­te beim Tag des offe­nen Denk­mals am 8. Sep­tem­ber in Bamberg

Besuch bei „unbe­que­men Denkmalen“

Ehemaliger Mahrs Bräu-Keller

Ehe­ma­li­ger Mahrs Bräu-Keller

Unter dem Mot­to „Jen­seits des Guten und Schö­nen: Unbe­que­me Denk­ma­le?“ steht zum Denk­mal­tag 2013 ein The­ma im Mit­tel­punkt, das einen wei­ten Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum lässt. Am 8. Sep­tem­ber len­ken daher Denk­mal­pfle­ger und Eigen­tü­mer den Blick ein­mal auf eher unschein­ba­re, (noch) unge­nutz­te oder histo­risch nega­tiv bela­ste­te Ort, Gebäu­de oder Objek­te. An den Bei­spie­len soll auf­ge­zeigt wer­den, war­um auch die­se die Mühe wert sind, erhal­ten zu werden.

An die loka­le Koor­di­nie­rungs­stel­le für den Tag des offe­nen Denk­mals in der Unte­ren Denk­mal­schutz­be­hör­de wur­den fol­gen­de Pro­gramm­an­ge­bo­te gemeldet:

Ehe­ma­li­ge Infan­te­rie­ka­ser­ne, Pödel­dor­fer Straße
Ehe­ma­li­ge Kaser­ne des 5. König­lich-baye­ri­schen Infan­te­rie-Regi­ments. 1890–93 durch den baye­ri­schen Staat gebaut, erwei­tert 1910–15, Aus­bau zur gro­ßen Kaval­le­rie­ka­ser­ne ab 1934. Seit 1945 bis vor­aus­sicht­lich Sep­tem­ber 2014 von der US-Army genutzt.
Füh­run­gen: Rund­gän­ge (Dr. Gabrie­le Wie­se­mann, Histo­ri­scher Ver­ein Bam­berg) um den gesam­ten Kom­plex zwi­schen Pödel­dor­fer Stra­ße und Zoll­ner­stra­ße jeweils 10.00, 13.30 und 16.30 Uhr, Treff­punkt: Pödel­dor­fer Stra­ße 114

Ehe­ma­li­ger Mahrs Bräu-Kel­ler, Obe­rer Ste­phans­berg 36
Gebäu­de- und Gar­ten­be­stand des ehe­ma­li­gen Mahrs Bräu-Kel­lers. Die wech­sel­haf­te Bau­ge­schich­te des bzw. der Anwe­sen lässt sich bin ins 16. Jh. zurück­ver­fol­gen. Ursprüng­lich im Eigen­tum des Stifts St. Ste­phan folg­ten meh­re­re Grund­stücks­ver­än­de­run­gen und Nach­fol­ge­bau­ten. Die heu­ti­ge Bebau­ung besteht aus Tor­haus, zwei­ge­schos­si­gem Barock­pa­vil­lon, Jugend­stil­saal, Art-deco-Toi­let­ten­häus­chen und dem ehem. Bier­gar­ten über der aus­ge­dehn­ten Fel­sen­kel­ler­an­la­ge. Nach der Schlie­ßung des Mahrs Bräu Kel­lers ist hier der neue Fir­men­sitz der Fir­ma Stein­re­stau­rie­rung Bau­er-Born­emann GmbH ent­stan­den, der am Tag des offe­nen Denk­mals besich­tigt wer­den kann.
Füh­run­gen: 10.00 bis 16.00 Uhr (Fir­ma Stein­re­stau­rie­rung Bau­er-Born­emann GmbH und Unte­re Denkmalschutzbehörde)

Seba­stia­ni-Kapel­le, Sie­chen­stra­ße 94
„Unge­wollt und doch geliebt: Die Seba­stia­ni-Kapel­le und die Bam­ber­ger Gärt­ner“. Mal bei­na­he dem Abriss preis­ge­ge­ben, ein ande­res Mal vor der säku­lä­ren Umnut­zung geret­tet. Die Seba­stia­ni-Kapel­le erfuhr schon unter­schied­lich­ste For­men der „Wert­schät­zung“ bis „unge­wollt“ und „über­flüs­sig“. Das mehr­fa­che Enga­ge­ment der Gärt­ner erhielt uns ein sakra­les Klein­od, das es wie­der­zu­ent­decken gilt.
Füh­run­gen: jeweils 11.30 und 14.30 Uhr (Stadt­hei­mat­pfle­ge­rin Ste­pha­nie Eiß­ing und Dr. Huber­tus Habel, Gärt­ner- und Häckermuseum)

Rie­gel- oder Gan­gol­pher Tor und Mars­brun­nen – Über­re­ste im ehem. fürst­bi­schöf­lich-bam­ber­ge­ri­schen Jagd­zeug­sta­del, Sie­chen­stra­ße 75
Denk­mä­ler für Krieg und Frie­den: Über­re­ste des Rie­gel- oder Gan­gol­pher­tors von 1697 sowie des Mars­brun­nen von 1726 als bei­spiel­haf­te Ele­men­te der barocken Herr­schafts­re­prä­sen­ta­ti­on, der­zeit auf­be­wahrt im ehem. Jagd­zeug­haus bzw. umgangs­sprach­lich „Sie­chen­scheu­ne“. Gro­ßer Man­sard­dach­bau des 18. Jahr­hun­derts, der­zeit genutzt teils als städ­ti­sches Lapi­da­ri­um, teils als Feu­er­wehr-Muse­um, das eben­so geöff­net sein wird.
Öff­nungs­zei­ten: 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr
Füh­run­gen: jeweils zur vol­len Stun­de (Prof. Dr. Wil­fried Krings, Histo­ri­scher Ver­ein Bamberg)

Justiz­voll­zugs­an­stalt, Obe­re Sand­stra­ße 38
Auf dem Are­al des ehe­ma­li­gen Eli­sa­be­then­spi­tals wur­de wohl ab 1754 der Gefäng­nis­neu­bau an der Reg­nitz nach Plä­nen von Jakob Micha­el Küchel errich­tet. Das Gebäu­de wird noch heu­te als Gefäng­nis genutzt. Ins­ge­samt ste­hen hier 212 Haft­plät­ze (davon 25 für Frau­en) zur Verfügung.
Da eine Besich­ti­gung des Denk­mals nur ein­ge­schränkt mög­lich ist, wird ein eigens für den Tag des offe­nen Denk­mals kon­zi­pier­ter Film vor­ge­stellt, der die nicht zugäng­li­chen Berei­che zeigt.
Füh­run­gen: (IG inter­es­SAND…) zur Geschich­te, Nut­zung und Bau­un­ter­halt jeweils 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr

Ehem. Lok­schup­pen, Gun­dels­hei­mer­stra­ße 14
Ehe­ma­li­ger Lok­schup­pen und Betriebs­an­la­gen der Eisen­bahn. Geführ­te Besich­ti­gung in einem der ehe­ma­li­gen Lok­schup­pen und dem Außen­ge­län­de. Mit Bege­hung eines ehe­ma­li­gen Luft­schutz­bun­kers, Besich­ti­gung von Ran­gier­an­la­gen für Lokomotiven.
Füh­run­gen mit Ekke­hard Arnetzl (Stadt­hei­mat­pfle­ger): jeweils 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr. Auf­grund des Gelän­des ist festes Schuh­werk erforderlich.

Ste­phans­berg – 60 Jah­re Bür­ger­ver­ein Stephansberg
Als Gestal­ter und Bewah­rer eines denk­mal­träch­ti­gen Stadt­teils begeht am „Tag des offe­nen Denk­mals“ der Bür­ger­ver­ein Ste­phans­berg e.V. sein 60-jäh­ri­ges Bestehen. Im Rah­men die­ses Jubi­lä­ums wer­den der Bevöl­ke­rung eine Aus­wahl der kul­tu­rel­len und archi­tek­to­ni­schen Schät­ze des Ste­phans­bergs vorgestellt.
Führungen:

  • Sanie­rung ehem. St. Johan­nis­ka­pel­le (11 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 15 Uhr);
  • Braue­rei Schlen­kerla am Obe­ren Ste­phans­berg (12 Uhr und 17 Uhr, nur nach Vor­anmel­dung (E‑Mail: bv.stephansberg@t‑online.de). Treff­punkt: Hof­ein­fahrt in der Sternwartstraße;
  • Dr. Karl Rem­eis-Stern­war­te (11 Uhr und 14.30 Uhr. Anmel­dung erfor­der­lich (E‑Mail sie­he oben).Treffpunkt ist am Ein­gang der Sternwarte;
  • Ste­phans­kir­che (15 Uhr, Infor­ma­tio­nen über den der­zei­ti­gen Umbau des Kapitelhauses).

Fol­gen­de Objek­te wur­den nicht an die Koor­di­nie­rungs­stel­le bei der Stadt Bam­berg gemel­det, sind aber auf der Home­page der Stif­tung Denk­mal­pfle­ge ein­ge­tra­gen (kei­ne Gewähr!):

Klo­ster­land­schaft St. Micha­el, Michelsberg
1015 gegrün­de­te, stadt­nah gele­ge­ne Klo­ster­land­schaft St. Micha­el. Alte Gren­zen der sog. Immu­ni­tät sind nach­voll­zieh­bar, da vor Stra­ßen- und Wohn­bau­über­for­mung ver­schont. Bei schö­nem Wet­ter geführ­ter Spa­zier­gang (Andre­as Reuß): Treff­punkt 10:30 Uhr (Trep­pe vor der Klosterkirche)

„Hexen­bren­ner“, Domherrenhof
Mit­tels modern­ster mul­ti­me­dia­ler Prä­sen­ta­tio­nen wird eine audio­vi­su­el­le Tür in die Zeit der sog. „Hexen­ver­fol­gung“ geöff­net. Meh­re­re Vor­trä­ge von Histo­ri­kern und Kunst­hi­sto­ri­kern. Öff­nungs­zeit: 10.00 bis 20.00 Uhr.
(Irm­gard Belz, Tho­mas Göltl, Ralph Kloos)

Orga­ni­sa­to­ri­scher Hinweis

Die Stadt Bam­berg tritt mit der Unte­ren Denk­mal­schutz­be­hör­de (Bauordnungsamt/​Denkmalpflege) ledig­lich beim Objekt „Ehe­ma­li­ger Mahrs-Bräu-Kel­ler, Obe­rer Ste­phans­berg 36“ als (Mit-)Veranstalter auf. Für Inhalt und Aus­ge­stal­tung aller ande­ren genann­ten Pro­gramm­punk­te sind aus­schließ­lich die dort genann­ten Ver­an­stal­ter verantwortlich.