Wald­kin­der­gar­ten Wie­sent­tal: Som­mer­fest mit Hand und Fuß

Waldkindergarten Wiesenttal

Wald­kin­der­gar­ten Wiesenttal

Ein Treff­punkt aller Gene­ra­tio­nen war am Sonn­tag das Som­mer­fest des Wald­kin­der­gar­tens Wie­sent­tal anläss­lich des­sen 15-jäh­ri­gem Bestehen im Streit­ber­ger Wag­ners­gar­ten. Genau die­sen Effekt hat­te die Kin­der­gar­ten­lei­tung ange­strebt und des­halb die Ver­an­stal­tung nicht auf dem eige­nen Gelän­de ober­halb der Bing­höh­le, son­dern in die Orts­mit­te ange­sie­delt. Wald­kin­der­gar­ten­stim­mung kam trotz­dem auf. Denn nicht nur konn­ten Jung und Alt sich an den typi­schen Akti­vi­tä­ten eines Wald­kin­der­gar­tens – wie dem Her­stel­len von Stock­männ­chen, Ast­schmet­ter­lin­gen und Streu­bil­dern, sämt­lich aus Natur­ma­te­ri­al – , erpro­ben. Viel­mehr wur­de das durch das Gelän­de plät­schern­de Bäch­lein zum Anzie­hungs­punkt gera­de für die klei­ne­ren Kin­der, zumal hoch­som­mer­li­che Tem­pe­ra­tu­ren Erfri­schungs­be­darf auf­kom­men ließen.

Ein ganz beson­de­res, kör­per­ei­ge­nes Natur­ma­te­ri­al kam am Höhe­punkt des Tages zum Ein­satz, als die Hand-Fuß-Thea­ter-Künst­le­rin Anne Klin­ge für die rund 200 Gäste des Som­mer­fests das Mär­chen vom Frosch­kö­nig auf­führ­te. Die Kin­der waren mit Feu­er­ei­fer dabei und gaben der fuß­soh­len­ge­sich­ti­gen Prin­zes­sin, die den Frosch beher­ber­gen muss, nach­dem er ihr die gol­de­ne Kugel zurück­ge­ge­ben hat, die ihr in den Brun­nen gefal­len war, wert­vol­le Tipps. „Mach doch die Tür zu“, rie­ten sie ihr. Doch das Mär­chen nahm unauf­halt­sam sei­nen Lauf, die Prin­zes­sin muss­te den Frosch küs­sen und durf­te ihn zu guter Letzt hei­ra­ten, nach­dem er sich in einen Prin­zen ver­wan­delt hat­te. Schon vor andert­halb Jah­ren, so die 1. Vor­sit­zen­de des Trä­ger­ver­eins, Petra Gött­li­cher, habe der Wald­kin­der­gar­ten die Künst­le­rin für die­ses Som­mer­fest gebucht. Denn die begehr­te Figu­ren­spie­le­rin tre­te euro­pa­weit auf und habe sogar schon in Shang­hai und Peru ihre Thea­ter­stücke gezeigt.

Die Streit­ber­ge­rin Sabi­ne Lorenz und Maria Forscht hat­ten den Wald­kin­der­gar­ten vor 15 Jah­ren zusam­men mit inter­es­sier­ten Eltern und Erzie­hern ins Leben gegrün­det. Schon bald dar­auf habe der ein­grup­pi­ge Kin­der­gar­ten die staat­li­che Aner­ken­nung bekom­men, blickt Petra Gött­li­cher in die noch jun­ge Geschich­te des Kin­der­gar­tens zurück. Habe es bei Bevöl­ke­rung und Behör­den anfäng­lich auch skep­tisch Reak­tio­nen gege­ben, so habe er schnell eine brei­te Akzep­tanz gefun­den und sei auch über Streit­berg hin­aus nach­ge­fragt. Im Wald­kin­der­gar­ten, so die Über­zeu­gung der Vor­sit­zen­den, wer­de der Grund­stein für die Lie­be zur Natur gelegt. „Die Kin­der, die schon früh­zei­tig für die Natur sen­si­bi­li­siert wer­den“, benennt Petra Gött­li­cher die päd­ago­gi­sche Wir­kung, „füh­len sich auch als Erwach­se­ner für sie ver­ant­wort­lich“. Die vie­len strah­len­den Gesich­ter beim Som­mer­fest schei­nen zu bestä­ti­gen, dass das nicht falsch sein kann. Die Orts­grup­pe Streit­berg vom Frän­ki­sche Schweiz Ver­ein bedach­te den Kin­der­gar­ten anläss­lich des Jubi­lä­ums mit einer Spen­de in Höhe von 500,- EUR.