Erz­bi­schof Schick mahnt ein ver­än­der­tes Män­ner­bild an

Symbolbild Religion

„Jun­ge Män­ner dro­hen zur ver­lo­re­nen Gene­ra­ti­on zu werden“

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick for­dert ein ver­än­der­tes Män­ner­bild in der Gesell­schaft. Er erin­ner­te am Sams­tag auf der Stern­wall­fahrt der Män­ner­seel­sor­ge in Maria Lim­bach an das Lied „Män­ner“, in dem Her­bert Grö­ne­mey­er schon 1984 alle gän­gi­gen Män­ner-Kli­schees besun­gen hat. Män­ner wür­den oft so dar­ge­stellt, dass sie zu Gewalt, Alko­hol und Dro­gen nei­gen und sich unwil­lig zei­gen für Ver­än­de­run­gen. „Män­ner bestehen in der Öffent­lich­keit oft nur aus der unte­ren Hälf­te ihres Kör­pers und ihrer Außen­sei­te wie Mus­keln, Haa­re und Gesichts­zü­ge, Herz und Hirn sol­len ihnen feh­len“, sag­te Schick.

Wäh­rend Frau­en welt­weit auf dem Vor­marsch sei­en und sich eman­zi­piert hät­ten, sei­en vie­le Män­ner ver­un­si­chert und in der Kri­se. Die Zei­ten, als Män­ner „har­te“ Beru­fe von Mau­rer bis Stahl­ar­bei­ter anstreb­ten, sei­en vor­bei. Zugleich sei­en Män­ner aber schwer für sozia­le Beru­fe in der Kran­ken- oder Alten­pfle­ge zu begei­stern. „Der neue Mann“, von dem seit Jah­ren immer wie­der gere­det und der auch gebraucht wer­de, sei nicht oder noch nicht sicht­bar, so Bischof Schick, der auch Beauf­trag­ter für die Män­ner­seel­sor­ge in der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist. Damit die jun­gen Män­ner von heu­te nicht zu einer ver­lo­re­nen Gene­ra­ti­on wer­den, sei die Ver­än­de­rung von gesell­schaft­li­chen und beruf­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen nötig. Zugleich müs­se in der öffent­li­chen Mei­nung aber auch deut­lich wer­den, dass in jedem Mann ein guter Mensch steckt, der mit Leib und See­le lie­bens­wür­dig, respekt­voll, hilfs­be­reit, kraft­voll und sen­si­bel zugleich sein kön­ne. In jedem Mann stecke ein guter Vater, ein guter Freund und ein treu­er Lebenspartner.

Es müs­se auch ins öffent­li­che Bewusst­sein tre­ten, dass jeder Mann ein wert­vol­les und brauch­ba­res Mit­glied von Gesell­schaft und Kir­che sei. „So kön­nen jun­ge Män­ner neue Män­ner wer­den, ohne dass alte Rol­len und Kli­schees, die zurecht abge­lehnt wer­den, wie­der auf­le­ben. „Wann ist ein Mann ein Mann?“, habe Grö­ne­mey­er vor fast 30 Jah­ren gesun­gen. Die Ant­wort dar­auf müs­se heu­te lau­ten: „Ein Mann ist ein Mann, wenn er sich nicht selbst zum Gott macht, weder zum Göt­ter­gat­ten noch zum Göt­zen, der ange­be­tet wer­den will, aber auch nicht zum Göt­zen des Kon­sums und der Bequem­lich­keit, nicht zum Macho und nicht zum Pascha. Wenn er ein gemein­schafts­lie­ben­der, respekt­vol­ler Mit­mensch in Ehe, Fami­lie, Beruf und Frei­zeit ist, wenn er ein guter Vater ist und sich nicht nur um die eige­nen Kin­der küm­mert, son­dern um alle, die ihm in Beruf und Frei­zeit begeg­nen. Dann ist ein Mann ein guter Mann.“