Histo­ri­sches Muse­um Bam­berg fei­ert zwei Jubiläen

Domvikar Joseph Hemmerlein

Dom­vi­kar Joseph Hemmerlein

Das Histo­ri­sche Muse­um Bam­berg kann 2013 gleich zwei Jubi­lä­en fei­ern: Als eine der frü­he­sten deut­schen Muse­ums­grün­dun­gen kann die Grün­dung der Gemäl­de­ga­le­rie vor 175 Jah­ren bezeich­net wer­den; 75 Jah­re gibt es den Stand­ort des Muse­ums in der Alten Hofhaltung.

Begrün­der der Städ­ti­schen Samm­lun­gen war der Pri­vat­samm­ler, Dom­vi­kar und Vio­li­nist Joseph Hem­mer­lein (1766–1838) aus Bam­berg. Sein Por­trät, auf dem er lächelnd eine Vio­li­ne in Hän­den hält, lässt eine sym­pa­thi­sche und kunst­sin­ni­ge Per­sön­lich­keit erken­nen. Sein Vater war Musi­ker und sei­ne Mut­ter, die Por­trät­ma­le­rin Maria Anna Treu, stamm­te aus der berühm­ten Bam­ber­ger Maler­fa­mi­lie Treu. Nach sei­nem Tod, am 15. April 1838, ver­mach­te Joseph Hem­mer­lein der Stadt eine her­aus­ra­gen­de Gemäl­de­samm­lung von rund 120 Wer­ken ita­lie­ni­scher und nie­der­län­di­scher Meister.

Ein­zi­ge For­de­rung an die Stadt war, die Samm­lung zusam­men­zu­hal­ten und sie der Öffent­lich­keit zu zeigen.

Am 10. Febru­ar 1838 hat­te der Stadt­ma­gi­strat Bam­berg beschlos­sen, die 118 Gemäl­de, die der Dom­vi­kar Joseph Hem­mer­lein ange­bo­ten hat­te, zu über­neh­men und sei­ne dar­an geknüpf­ten Bedin­gun­gen zu erfül­len. Die­se Bil­der wur­den als „Städ­ti­sche Kunst- und Gemäl­de­samm­lung“ im Bür­ger­spi­tal auf dem Michels­berg aus­ge­stellt und bil­den den Grund­stein zu den Muse­en der Stadt Bam­berg. Spä­ter kamen durch Zustif­tun­gen zahl­rei­che Kunst- und Kul­tur­gü­ter hinzu.

Die Gemäl­de­ga­le­rie wur­de 1933 mit der Gale­rie der Staats­ge­mäl­de­samm­lung in der Neu­en Resi­denz ver­ei­nigt. Städ­ti­scher­seits eröff­ne­te man 1938 – fast ohne den Gemäl­de­be­stand – das Frän­ki­sche Hei­mat­mu­se­um in der Alten Hof­hal­tung (heu­te: Histo­ri­sches Muse­um Bam­berg). Im dama­li­gen Zeit­ge­schmack wur­den die städ­ti­schen Kunst­ge­gen­stän­de mit der sehr hete­ro­ge­nen Samm­lung des Histo­ri­schen Ver­eins und vie­len Neu­an­käu­fen aus dem Kunst- und Anti­qui­tä­ten­han­del präsentiert.

Der Name der Samm­lung änder­te sich von „Städ­ti­sche Kunst- und Gemäl­de- Samm­lung“ (ab 1838) über „Frän­ki­sches Hei­mat­mu­se­um“ (ab 1938) zum „Histo­ri­schen Muse­um Bam­berg“ (seit 1957).